Ypern ist eine Stadt in der Provinz Westflandern der Flämischen Gemeinschaft in Belgien. Ypern hat 35.000 Einwohner. Die Stadt lebt vom Handel und vom Tourismus. Zudem haben sich kleine und mittlere Industrieunternehmen in Ypern angesiedelt. Balduin II. der Kahle (879–918) befestigte das zur Grafschaft Flandern gehörende Ypern zur Abwehr gegen die Normannen. Ypern gehörte im späten Mittelalter mit Gent und Brügge zu den bedeutendsten Städten Flanderns. 1559 bis 1801 war Ypern Bischofssitz.
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) lag Ypern ab Herbst 1914 direkt an der Westfront. Am 4. November 1914 ließ General Berthold Deimling ohne militärischen Grund und gegen die ausdrückliche Weisung seines Oberbefehlshabers Kronprinz Rupprecht von Bayern die berühmten mittelalterlichen Tuchhallen von Ypern in Schutt und Asche legen. Ypern war stark umkämpft:
Die Stadt wurde bis zum Ende des “Großen Krieges” von den Alliierten gehalten; bei Ypern kämpften vor allem Soldaten aus dem Britischen Empire. Nach dem Krieg wurde die stark zerstörte Stadt teils originalgetreu, teils frei historisierend aus Mitteln deutscher Reparationszahlungen wieder aufgebaut. Historisches Bewusstsein und Erinnerungen haben seitdem viel Platz in der Geschichtsschreibung und Kultur der Stadt. In der Umgebung von Ypern befinden sich zahlreiche Soldatenfriedhöfe. Ypern selbst ist von einem gigantischen Höhlennetz durchzogen, das im Ersten Weltkrieg von Arbeitern angelegt und erst 2009 wiederentdeckt wurde. Ypern trägt heute den Beinamen “Stadt des Friedens” und ist Teil der Kampagne Mayors for Peace.
Zu den Sehenswürdigkeiten Yperns gehören unter anderem:
Marktplatz, umgeben von Bürgerhäusern.
Lakenhal (Tuchhallen, Gewandhaus), einer der größten profanen gotischen Gebäudekomplexe Europas mit einem 70 Meter hohen Belfried, der zum UNESCO-Welterbe gehört und ein 49-teiliges Glockenspiel enthält. In dem Gebäude ist das mehrfach ausgezeichnete Museum In Flanders Fields untergebracht – eine interaktive Ausstellung von Erlebnisberichten über das Schlachtfeld bei Ypern.
Sankt-Martins-Kathedrale, Bischofskirche des ehemaligen Bistums Ypern, das von 1561 bis 1801 bestand.
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