Turin ist eine Großstadt im Nordwesten Italiens, Hauptstadt der Provinz Turin und der Region Piemont. Turin hat 909.538 Einwohner im Stadtgebiet und etwa 1,7 Mio. Einwohner in der Agglomeration (2006) und 2,2 Mio. in der Metropolregion. Turin ist ein bedeutendes industrielles Zentrum. Die Stadt ist insbesondere bekannt als Sitz des Autoherstellers Fiat (Fabbrica Italiana di Automobili Torino), der 1899 hier gegründet wurde. Ein weiterer berühmter Fahrzeughersteller ist Lancia, 1906 gegründet, 1969 durch Fiat übernommen und danach in den Konzern eingegliedert. Das Lingotto-Gebäude war einst die größte Autofabrik der Welt und wurde zu einem Messe-, Kultur- und Einkaufszentrum umgewandelt. Andere in Turin gegründete Unternehmen sind Invicta, Lavazza, Martini & Rossi, Kappa, Peyrano Pfatisch und Caffarel. Ebenfalls bedeutend ist das Luft- und Raumfahrtunternehmen Alenia.
Eines der Wahrzeichen von Turin ist die Mole Antonelliana, errichtet 1863–1880 nach Plänen von Alessandro Antonelli. Damals war sie als Synagoge geplant. Der Verlegung der italienischen Hauptstadt von Turin nach Florenz und die Kosten machte dem Plan jedoch ein Ende. Heute befindet sich darin das nationale Filmmuseum. Eine spektakuläre Aufzugskonstruktion zieht den gläsernen Lift frei schwebend an Führungskabeln durch den Hauptraum unter der Kuppel hindurch zu der Aussichtsplattform. Die Kathedrale Duomo di San Giovanni, gebaut in den Jahren 1491–1498, beherbergt das Turiner Grabtuch, ein Leinentuch, das das Abbild eines Mannes zeigt. Von Pilgern wird es verehrt als das Tuch, in das Jesus im Grab gewickelt war. Das berühmte Lingotto-Gebäude, einstmals die größte Autofabrik der Welt, wurde nach Plänen des Architekten Renzo Piano transformiert in ein Kongresszentrum, Einkaufszentrum, Konzerthalle und Hotel. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich das Kunstmuseum Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli. Das Museo Egizio besitzt eine der international wichtigsten Sammlungen altägyptischer Artefakte. Die Schlösser und Residenzen der Herzöge von Savoyen zählen zum Weltkulturerbe. Im Zentrum von Turin ist der Palazzo Reale gelegen, der Königspalast der Könige von Piemont-Sardinien und später Sitz des Königreichs Italien.
In direkter Nachbarschaft dazu befindet sich der Palazzo Madama, der aus einem alten Teil und einem barocken Anbau besteht. Der alte Teil ist in der Römerzeit als Stadttor entstanden und im Mittelalter zu einer Festung ausgebaut worden. Der neue Teil ist ein Werk des Barock-Meisters Filippo Juvarra. Dieser war auch Baumeister mehrerer Residenzschlösser der Herzöge von Savoyen, später Könige von Piemont-Sardinien und schließlich von Italien.
Die Wallfahrtskirche Superga auf dem gleichnamigen Hügel im Osten der Stadt in einer Höhe von 672 Metern wird von der Superga-Zahnradbahn angefahren.
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