Themenwoche Zeeland
Montag, 22. Februar 2021 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische UnionCategory/Kategorie: Allgemein, Themenwochen Lesedauer: 6 Minuten Zeeland ist eine Provinz in den südwestlichen Niederlanden. Die Provinz besteht aus einer Reihe von Inseln, Halbinseln und einem Stück Festland an der Grenze zu Belgien, genannt Zeeuws Vlaanderen (“Seeländisch Flandern”). Die Provinz hat etwa 380.000 Einwohner. Die Inseln und Halbinseln von Zeeland sind:
- Zuid-Beveland (Halbinsel, zusammen mit Walcheren)
- Walcheren (Halbinsel, grenzt an Zuid-Beveland)
- Noord-Beveland (Insel)
- Tholen (Halbinsel)
- Schouwen-Duiveland (Insel)
- Sint Philipsland (Halbinsel)
Der restliche Teil, der weder Insel noch Halbinsel ist und dessen einziger Landzugang bis 2003 über Belgien bestand, heißt Zeeuws Vlaanderen. Seit Mitte 2003 besteht mit dem Westerscheldetunnel ein weiterer Landzugang, der diesmal Zeeuws Vlaanderen direkt mit den übrigen Niederlanden verbindet. Der Tunnel führt von Terneuzen bis auf das Gebiet der Gemeinde Borsele. Die Hauptstadt ist Middelburg. Vlissingen ist ein wichtiger Seehafen, ebenso Terneuzen. Andere Städte sind Hulst, Goes und Zierikzee.
Mit der Ausbreitung des Eisenbahnnetzes in den Niederlanden wurden Zuid-Beveland und Walcheren im 19. Jahrhundert mittels Dämmen mit dem Festland der Provinz Noord-Brabant verbunden. Seit 1870 sind Middelburg, Vlissingen und Goes an die Eisenbahnlinie nach Bergen op Zoom und Roosendaal angebunden. Nach dem Ersten Weltkrieg erhob Belgien Ansprüche auf Seeländisch Flandern, da die Niederlande während des Krieges neutral geblieben waren, Belgien dagegen große Zerstörungen zu beklagen hatte. Diese Annexionspläne wurden jedoch auf Druck der britischen Regierung fallengelassen. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch Zeeland von deutschen Truppen besetzt und mit Befestigungsanlagen des Atlantikwalls überzogen. Alliierte Truppen befreiten den größten Teil der Provinz im Oktober und November 1944 während der Schlacht an der Scheldemündung. In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 1953 wurde Zeeland von der Hollandsturmflut getroffen.1835 Menschen starben bei der größten Naturkatastrophe der Nachkriegszeit in den Niederlanden. Um solch eine Katastrophe in der Zukunft zu verhindern, wurden ab 1960 die Deltawerke gebaut. Ein Nebeneffekt der Abriegelung der Nordsee von den kleinen Seitenarmen und Flussmündungen war, dass die Verbindungen der Provinz mit dem Rest der Niederlande wesentlich verbessert wurden. 1997 wurde das große Projekt mit der Eröffnung des Maeslant-Sturmflutwehrs, das allerdings nicht zur Provinz Zeeland gehört, fertiggestellt. Die wirtschaftliche und soziale Struktur der Inseln Zeelands wurde durch die festen Verbindungen mit dem Land stark verändert. Die ehemals abgelegenen Gebiete sind von der Randstad aus nun binnen einer Stunde zu erreichen. Der Tourismus ist stark angestiegen.
- In Middelburg lohnt ein Besuch der Abtei “Onze-Lieve-Vrouwe” und des Stadhuis (Rathaus). Auch der Erlebnispark Miniatuur Walcheren, in dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Halbinsel Walcheren im Maßstab 1:20 nachgebaut wurden, ist einen Abstecher wert. Das “Zeeuws Museum” (Museum der Provinz Zeeland) befindet sich ebenfalls in Middelburg.
- Das Städtchen Veere kann mit einer jahrhundertealten Stadtkulisse aufwarten. Viele der Häuser stammen aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, als der Handel mit schottischer Wolle florierte.
- Die Stadt Vlissingen, die an der Mündung der Westerschelde in die Nordsee liegt, ist schon aufgrund ihrer Lage eine Sehenswürdigkeit. Vom Boulevard aus kann man den regen Schiffsverkehr von und nach Antwerpen und Vlissingen-Oost beobachten. Im “Arsenaal”, einem modernen Erlebniskomplex, gibt es verschiedene Stationen, an denen das Meer einem nähergebracht wird. Teil dieses Komplexes ist das “Kraaiennest”, ein 65 Meter hoher Aussichtsturm.
- Die Altstadt von Goes steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz. In der Innenstadt sind eine große Zahl historischer Gebäude sowie zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten zu finden.
- Die Altstadt von Zierikzee steht seit den 1960er Jahren unter Denkmalschutz. Knapp 600 Gebäude sind als erhaltenswert gekennzeichnet.
- Die größte technische Sehenswürdigkeit in Zeeland ist das Sturmflutwehr der Deltawerke. Im Volksmund spricht man auch vom “Achten Weltwunder“. Auf der künstlich aufgeschütteten Insel “Neeltje Jans” gibt es ein Besucherinformationszentrum, das sich im Laufe der Jahre zu einem Vergnügungspark gewandelt hat.
- In Hulst in Zeeuws-Vlaanderen sind die etwa vier Kilometer langen Stadtwälle samt den Stadttoren aus dem 16. und 18. Jahrhundert komplett erhalten geblieben.
- Zeeland war seit dem Gallischen Krieg Teil des Römischen Reiches. Aus dieser Zeit stammen einige Bauwerke wie die Stele der Göttin Nehalennia, die in der Nähe des Seebades Domburg 1647 von Fischern gefunden wurde.
- Eine architektonische Meisterleistung ist das Brückenbauwerk Zeelandbrug, das Schouwen-Duiveland mit Noord-Beveland verbindet. Eine Zeit lang war dies die längste Brücke der Niederlande.
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