Die Vereinigten Arabischen Emirate, kurz VAE, sind eine Föderation von sieben Emiraten im Südosten der Arabischen Halbinsel in Südwestasien. An der Küste des Arabischen Golfes gelegen und mit Zugang zum Golf von Oman, grenzt das Land an Saudi-Arabien und Oman. Es besteht aus den Emiraten Abu Dhabi, Adschman, Dubai, Fudschaira, Ra’s al-Chaima, Schardscha und Umm al-Qaiwain. Die Hauptstadt der VAE ist Abu Dhabi, als eine der fünf großen Städte des Landes neben Dubai, Schardscha, Adschman und Al-Ain ist es auch ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum. Vor der Unabhängigkeit 1971 waren die VAE wegen der Protektoratsverträge, die die einheimischen Herrscher im 19. Jahrhundert mit dem Vereinigten Königreich abgeschlossen hatten, als “Vertragsküste” oder “Vertragsstaaten” bekannt. Das politische System gründet auf der Verfassung von 1971. Der Islam ist die offizielle Religion und Arabisch die offizielle Sprache. Das siebte Emirat Ra’s al-Chaima kam 1972 dazu.
Die VAE besitzen die siebtgrößten Ölvorkommen der Welt, sind die am weitesten entwickelten Volkswirtschaften des Nahen Ostens und eines der reichsten Länder der Welt mit einem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt von $ 67.871 (Kaufkraftbereinigt). Das Land steht beim Index der menschlichen Entwicklung auf dem 42. Platz (Stand 2016). Der Internationale Währungsfonds klassifiziert die VAE als “high income developing economy”. Das Land ist Gründungsmitglied des Golf-Kooperationsrates sowie Mitgliedsstaat der Arabischen Liga, der Vereinten Nationen, der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, der OPEC und der Welthandelsorganisation. Die VAE gehören zu den ölreichsten Staaten der Erde und liegen in der sogenannten strategischen Ellipse. Das BIP pro Kopf gehört zu den höchsten der Welt. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt die VAE Platz 16 von 138 Ländern (Stand 2016-17). Im Index der Wirtschaftlichen Freiheit belegt das Land 2017 Platz 8 von 180 Ländern. Die VAE zählt inzwischen zu den liberalsten Volkswirtschaften der Welt. Die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Emiraten sind jedoch extrem, da nur drei der sieben Emirate Erdöl fördern. Die Einnahmen aus dem Ölexport schwankten in den letzten Jahren aufgrund des scharfen Wettbewerbs auf dem internationalen Ölmarkt beträchtlich. Trotzdem ist das BIP 2016 um 3,0 % gewachsen. Aufgrund der ungleich verteilten Erdöl- und Erdgasvorkommen in den einzelnen Emiraten wird auf der Ebene der Staatseinnahmen der VAE ein solidarischer Einkommensausgleich praktiziert. In austarierter Abstufung fließt das Geld von reicheren Emiraten wie Abu Dhabi in wirtschaftlich benachteiligte und rohstoffarme Gebiete, wie zum Beispiel Ra’s al-Chaima, um eine gleichmäßige ökonomische Entwicklung zu gewährleisten. Obwohl die VAE immer weniger auf Einnahmen aus der Öl- und Gasproduktion angewiesen sind, spielen die diesbezüglichen Exporte noch eine große Rolle, besonders in Abu Dhabi. Ein andauernder Bauboom, eine expandierende verarbeitende Wirtschaft und ein blühender Handels- und Dienstleistungssektor helfen den VAE, ihre Wirtschaft zu diversifizieren. Über das Land verteilt gibt es momentan Bauprojekte im Wert von 350 Milliarden USD. Zu den größten Vorhaben der vergangenen Jahre gehören der Burj Khalifa, das momentan höchste Gebäude der Welt, der Dubai World Central International Airport, drei künstliche Palmeninseln, die Dubai Mall, Dubai Marina und, in Abu Dhabi, die Inseln Saadiyat und Yas, für Kultur und Motorsport. Fertigerzeugnisse, Maschinen und Transportequipment machen zusammen 80 % der Importe aus. Die größte Investitionsbehörde, die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), verwaltet zirka 360 Milliarden USD in Auslandsinvestitionen und hat zirka 900 Milliarden USD in Anlagen.
Der Charakter der VAE hat sich im vergangenen Jahrhundert und besonders in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert von kleinen, homogenen Perlfischeransiedlungen an der Küste und Bauerndörfern im Inland zu einer modernen vielseitigen und multikulturellen Gesellschaft. Dies geschah durch Arbeitsmigration, zuerst Perser Anfang des 20. Jahrhunderts, dann kamen seit Beginn des Ölbooms in den 1960ern Inder und Pakistani. Schließlich wurden seit den 1990ern Arbeitsmigranten aus der ganzen Welt angezogen. Trotz großer Vielfalt der Bevölkerung gibt es nur sehr wenig ethnische Spannungen oder gar Konflikte. Da die großen demographischen Veränderungen auf Arbeitsmigration beruhen und keine Einwanderung im klassischen Sinne sind, haben sie die stark islamisch geprägte Landeskultur nur in Äußerlichkeiten beeinflusst, wie etwa in der Architektur. Die einheimische Kultur dreht sich vor allem um islamische Rituale und arabisch-beduinische Traditionen. Dieser Einfluss zeigt sich in Architektur, Musik, Kleidung, Essen und Lebensstil. Fünfmal am Tag ertönt der Gebetsruf im ganzen Land, von Minaretten genauso wie durch die Lautsprecher der Einkaufszentren. Die wichtigsten Feiertage sind Eid al-Fitr am Ende des Ramadan und National Day, an dem die Gründung der VAE gefeiert wird. Die besondere sozioökonomische Entwicklung in den VAE hat dazu geführt, dass das Land viel liberaler ist als seine Nachbarn, besonders Saudi-Arabien und Iran. Wiewohl Islam die Staatsreligion ist, wird anderen Religionen nicht nur Respekt entgegengebracht, sondern ihnen auch Freiheit in der Ausübung eingeräumt. So gibt es christliche Kirchen, eine Synagoge, Hindu-Tempel und eine Gurudwara für Sikhs. Die VAE bietet auch Schutz für Gruppen, die anderswo verfolgt wurden und werden. Die Vielfalt in der Bevölkerung spiegelt sich wider in einem Mosaik von Schulen, Kulturzentren und Restaurants, die sowohl westlich-europäisch als auch asiatisch geprägt sind.
Das traditionelle einheimische Bauwesen war größtenteils von islamischer Architektur inspiriert und spiegelt den Lebensstil und die Bräuche der einheimischen Bevölkerung wider. Die Baumaterialien waren einfach, jedoch hervorragend an das Klima angepasst. Leicht auf- und abzubauende Zelte gaben Schutz während der Weidesaison im Winter. Die festen Gebäude im Inland wurden aus getrockneten Lehmziegeln gebaut und mit Palmenblättern gedeckt. Im Küstengebiet wurden Korallenstöcke in Blöcke geschnitten und mit Muschelkalk zusammengehalten. Ein wichtiger Aspekt beim Entwurf eines Hauses waren die Abtrennung der Privatsphäre von einem öffentlichen Raum, zugänglich für Besucher, sowie die Zufuhr von kühler Luft. Traditionelle Häuser haben daher Windtürme, die oft über Wasserbecken angelegt sind und somit sowohl kühle Brisen ins Haus als auch warme Luft aus dem Haus heraus leiten.
Die Costa Brava (Katalanisch und Spanisch für "wilde Küste") ist der nordöstlichste Küstenstreifen an der spanischen Mittelmeerküste in der autonomen...