Tozeur, das römische Tusuros, ist eine Stadt im südlichen Tunesien mit ca. 37.000 Einwohnern. Die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements bildet das Zentrum der Region “Land der Dattelpalmen”. Die hier angebauten Datteln bilden seit jeher die Lebensgrundlage der örtlichen Bevölkerung. Nach der Ernte wurden sie gepresst und mit Kamelkarawanen in die Küstenregionen transportiert. Heute spielt der Tourismus eine nicht unbedeutende Rolle als Wirtschaftsfaktor. Tozeur liegt am Nordwestrand des Salzsees Chott el Djerid zwischen Gafsa (82 km im Nordosten), Kebili (80 km im Osten) und Nefta (25 km im Westen). Der 80 km² große Wüstennationalpark von Dghoumès liegt 15 km nordöstlich, über 50 km nordwestlich finden sich an den südöstlichen Ausläufern des Atlas-Gebirges die Bergoasen Chebika und Tamerza. Westlich der Stadt befindet sich der Flughafen Tozeur-Nefta.
Eine Besonderheit von Tozeur ist die Lehmziegelarchitektur, die für diese Gegend Tunesiens charakteristisch ist. Beispiele hierfür findet man sowohl bei modernen Gebäuden als auch in der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und überdachten Tunnelwegen. Tozeur besteht aus der eigentlichen Stadt und einer im Süden und Osten anschließenden etwa 10 km² großen Oase. Trotz der extremen klimatischen Bedingungen ist die durch fossile Wasservorräte gespeiste Oase sehr fruchtbar. Ein verheerender Brand in den neunziger Jahren vernichtete einen Großteil der Oasenvegetation, insbesondere viele der Dattelpalmen, sodass sich die einstmals äußerst populäre Oase heute in einem veränderten Landschaftsbild präsentiert.
Bereits in der Antike war der Ort bekannt – Claudius Ptolemäus erwähnt ihn unter dem Namen Tisuros, der einige Jahrhunderte später in der abgewandelten Form Tusuros auch in den Peutingerschen Tafeln erscheint. In römischer Zeit bildete die Stadt einen Teil des Limes Sahariensis und fungierte als wichtiger Handelsplatz für Datteln und Sklaven. Bis zur muslimischen Invasion des Maghreb war ein Großteil der Bevölkerung Tozeurs christlich. Die meisten Einwohner von Tozeur sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den umliegenden Regionen zugewanderte Berber; Umgangssprache ist jedoch meist Arabisch.
Hauptattraktion der Stadt sind die Gassen der Medina. Einige Tore zeigen geometrisches Ziegelsteindekor. Ein kurzer Spaziergang im Dattelpalmenhain gewährt einen Einblick in die Oasenwirtschaft; für einen längeren Aufenthalt ist es meistens zu heiß. Das Dar Cherait Museum zeigt Berberschmuck und -trachten. Außerhalb der Stadt wurde dem Dichter Abu al-Qasim asch-Schabbi ein monumentales Denkmal im Stil der Mount Rushmore-Figuren gewidmet. Tozeur und Umgebung waren Drehorte für die oscarprämierten Science Fiction-Filme Krieg der Sterne von George Lucas. Ein Großteil des 1996 erschienenen, mit neun Oscars ausgezeichneten Spielfilms Der englische Patient wurde in Tozeur und dem näheren Umland gedreht. Ebenso Jäger des verlorenen Schatzes von Steven Spielberg. Das ZDF ließ 1972 die erste Staffel der auf Karl May-Romanen beruhenden Fernsehserie Kara Ben Nemsi Effendi unter anderem in Tozeur und dem benachbarten Nefta drehen.
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