Carrara ist eine Stadt mit 65.573 Einwohnern in der italienischen Provinz Massa-Carrara. Sie liegt in den Apuanischen Alpen. Carrara befindet sich am Carrione-Fluss und etwa 100 Kilometer nordwestlich von Florenz. Bekannt ist Carrara durch die weißen Marmorvorkommen, den Carrara-Marmor, der in den nahegelegenen Steinbrüchen gewonnen wird, sowie für seine Bildhauerakademie, die Accademia di Belle Arti Carrara.
Die historische Ortsmitte ist die Piazza Alberica, auf der zahlreiche Kundgebungen der politischen Kräfte Carraras stattfanden, ein weiterer großer Platz ist die Piazza Farini, heute Piazza Matteotti mit einem klassizistischen Bauten aus dem 18. Jahrhundert. In Carrara befindet sich der Dom S. Andrea Apostolo, der zwischen dem 12. und 15. Jh. mit lombardischen und toskanischen Stileinflüssen errichtet wurde. Dabei wurden alle Bausteine, außer dem ornamentierten Bauteilen, aus Carrara-Marmor gehauen. Auf der Piazza San Matteo befindet sich der Palazzo di Lamba Doria, der in seiner Fassade einen Schichtenwechsel von dunklem Kalkstein und Carrara-Marmor zeigt. Dieses Bauwerk aus dem Jahre 1298 wurde in der 2. Hälfte des 16. Jh. verändert.
Casa Pepetti befindet sich an der Santa Maria. Es ist ein Steinhaus aus Carrara-Marmor, das die Bürger Carraras mit drei Stockwerken und drei Fensterreihen mit Säulen im Genueser Stil aus dem Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jh. errichteten. An verschiedenen Bausteinen der Fassade befinden sich geometrische Reliefs von Tieren und Pflanzen. In der Casa Pepetti soll Petrarca im Jahre 1493 gewohnt haben und es war die erste Stadthalle von Carrara. Die Accademia di Belle Arti in Carrara umfasst das Kastell und den Palast der Cybo. Das Kastell entstand im 13. Jh.. Es war nicht nur militärisch genutzt, sondern auch als Residenz der Fürstenbischofe. Es wurde im Jahre 1920 durch ein Erdbeben zerstört und wieder hergestellt. Die Akademie beherbergt heute eine Bibliothek, Vortragsräume, Gipsmodelle und Originalskulpturen für das Kunststudium der Studenten. An der Ecke der Via Verdi befindet sich ein Marmorbau aus den frühen 1930er Jahren, der frühere Sitz der Giovetù Italiana del Littorio (Jugend des Littorio), der nach dem Ende des italienischen Faschismus in eine Schule umgewandelt wurde.
In der Stadt des Carrara-Marmors befinden sich zahlreiche Skulpturen, die Bildhaftes aus der Vergangenheit Italiens darstellen, wie beispielsweise Statuen von Garibaldi und Giuseppe Mazzini sowie das dem Anarchisten Alberto Maschi gewidmete Denkmal, aber auch zahlreiche Kunstobjekte der Moderne. Neben der Akademie gibt es eine Ausbildungsstätte für Steinmetzen und handwerkliche Steinbildhauer, die einzige, die vom italienischen Staat und nicht von der italienischen Provinz finanziert wird. Ferner gibt es ein Museum, das sich mit der Gewinnung von Carrara-Marmor befasst. In zahlreichen kleinen Ateliers an den Straßen der Stadt arbeiten Steinbildhauer aus aller Welt und am Rand der Stadt befinden sich zahlreiche Steinindustriefirmen, die nicht nur Carrara-Marmor verarbeiten, sondern auch Natursteine aus aller Welt.
Sehenswert ist auch der Friedhof von Carrara, auf dem sich zahlreiche Grabmäler befinden, die von dem Schicksal der Steinbrucharbeiter berichten. Im Straßenbild von Carrara sind die Lkw nicht wegzudenken, die Rohblöcke aus den Bergen zu den steinverarbeitenden Betrieben von Carrara und Massa di Carrara transportieren, wie auch die Busse mit Touristen, die die Steinbrüche oberhalb der Stadt aufsuchen. Auffällig ist, dass in Carrara Marmor auch als Material zum Alltagsgebrauch, etwa für Bordsteinkanten, Sitzbänke oder Pflanzenbehälter benutzt wird.
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