Taichung (Mitteltaiwan-Stadt) ist eine Millionenstadt an der Westküste in der Mitte Taiwans. Sie ist eine von sechs regierungsunmittelbaren Städten der Republik China und mit über 2,7 Millionen Einwohnern die nach Neu-Taipeh und Kaohsiung drittgrößte Stadt des Landes. Berühmt ist Taichung vor allem für seine Teehäuser. Der Schwarze-Perlen-Milchtee, auch Bubble Tea genannt, stammt aus Taichung. Außerdem sind die sogenannten Sonnenkekse ein beliebtes Mitbringsel aus Taichung.
Die Gegend wird seit mehr als 4000 Jahren von Menschen bewohnt.
Zu Beginn der historischen Zeit lebten und jagten hier Ureinwohnerstämme der westtaiwanischen Ebene. Während der Qing-Dynastie wanderten zahlreiche Festlandschinesen aus den Provinzen Fujian und Kanton ein. Es entwickelte sich zu dieser Zeit unter anderem der Ort Dadun, damals der wichtigste Ort der Gegend. Heute erinnert die Da-Dun-Straße in Taichung an die Ortschaft. Unter der japanischen Besatzung Taiwans ab 1895 wurde der Ort in Taichū umbenannt. Ab 1903 wurden die Straßen im heutigen Zentrum der Stadt sowie der Stadtpark angelegt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Taichung eine Hochburg des taiwanischen Nationalismus, während die meisten Schulen dieser Zeit von Japanern errichtet wurden, wurde die Taichū-Mittelschule (heute Erste Städtische Fortgeschrittene Oberschule, First Senior High School, TCSFH) von Taiwanern mit dem Ziel gegründet, taiwanische Kultur zu fördern. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Volksrepublik China erhob die Kuomintang Taichung zur kreisfreien Stadt. Am 25. Dezember 2010 wurde der umliegende Landkreis Taichung in die Stadt eingegliedert. Dadurch stieg die Einwohnerzahl von knapp 1,1 Millionen auf über 2,6 Millionen und die Stadtfläche wuchs von 163 km² auf 2215 km² an. Gleichzeitig wurde Taichung aus der Provinz Taiwan ausgegliedert und erhielt den Status einer regierungsunmittelbaren Stadt.
In Taichung befinden sich 11 Universitäten und Colleges. Die drei wichtigsten Universitäten sind die Chung-Hsing-Nationaluniversität, die Feng-Chia-Universität und die Tunghai-Universität, auf deren Campus die Luce-Gedächtniskapelle des Architekten Ieoh Ming Pei steht. Das Nationalmuseum für Naturgeschichte wurde 1993 eröffnet, es umfasst unter anderem einen botanischen Garten und ein Omnimax-Kino. Das Kunstmuseum der Stadt gilt ebenfalls als eines der besten in Taiwan, ein Großteil der Ausstellungen sind jedoch Wanderausstellungen. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kleinere und größere Tempel, von denen einige im 19. Jahrhundert für traditionelle lokale Volksgötter errichtet wurden. Zudem gibt es neben buddhistischen, taoistischen und Mazu-Tempeln auch noch einen Konfuziustempel. In Taichung gibt es einige Nachtmärkte, die Gegend um Yizhong ist mit vielen kleinen Läden ein beliebter Treffpunkt. Zudem gibt es in Taichung einige größere Einkaufszentren. Das Städtische Opernhaus des japanischen Architekten Toyo Ito wurde 2014 fertiggestellt.
Wie viele Orte in Taiwan hat sich Taichung einige Lebewesen zu offiziellen Symbolen gewählt. Als “Stadtvogel” gilt die Weißohrtimalie, ein in den Wäldern Taiwans vorkommender Singvogel. Er soll die Hilfsbereitschaft der Bewohner Taichungs symbolisieren. Die “Stadtblume” Taichungs ist die Blüte der Taiwan-Kirsche, einer von der Insel Taiwan stammenden Kirschbaumart, die in einer Höhe von 300 bis 2000 Metern wächst und weiße bis blassrosafarbene Blüten aufweist, die gerne auch als Motiv für ornamentale Zwecke verwendet werden. Der offizielle “Stadtbaum” ist die Fünfblättrige Pinie, ein großer, dekorativer Nadelbaum, der endemisch in Taiwan vorkommt und gerne in der Landschaftsarchitektur verwendet wird, wo er z.B. in Tempelanlagen, Palästen und Ziergärten angepflanzt wurde und wird. Seit Alters her war der Baum ein beliebtes Motiv in der chinesischen Malerei.
[caption id="attachment_1214" align="alignleft" width="361" caption="Alexander von Humboldt, 1806, painted by Friedrich Georg Weitsch"][/caption][responsivevoice_button voice="Deutsch Female" buttontext="Diesen Beitrag vorlesen"]Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (*14. September 1769 in Berlin; †6. Mai 1859 ebenda) war ein deutscher Naturforscher mit weit über die Grenzen Europas hinausreichendem Wirkungsfeld. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten sich entfaltenden Gesamtwerk schuf er "einen neuen Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt"...
Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern (Mobilletterndruck) und der Druckerpresse. Gutenberg erfand den...