Rantum liegt südlich von Westerland. Der Name des Ortes wird gern mit dem Namen der Meeresgöttin Ran in Verbindung gebracht; Rantum als Ort der Ran. Wahrscheinlicher ist jedoch die Ableitung aus der alten Schreibweise des Ortsnamens Raanteem als Ort am Rande. Der kleine Ort Rantum verfügt über eine wechselvolle Geschichte. Er liegt an der mittlerweile schmalsten Stelle der Insel von etwa nur 550 Meter Breite. Bis zu sechsmal musste der Ort neu aufgebaut werden, weil er durch Sturmfluten zerstört und von Flugsand zugeschüttet worden war. In der Nähe des Ortes hat sich nach Angaben aus dem 18. Jahrhundert ein Erdwall ähnlich der Tinnumburg befunden, der jedoch schon damals von den Dünen begraben wurde und heute vermutlich durch die Nordsee abgetragen ist. Die älteste Erwähnung des Namens Rantum findet man auf einer alten Seekarte von 1142, die in Kopenhagen aufbewahrt wird. Auf der Seekarte ist die Rantumer Kirche, die Westerseekirche, als Seezeichen markiert.
Während Westerland längst Fremdenverkehrsort war, wurde in Rantum erst nach dem Ersten Weltkrieg ein erstes Erholungsheim eingerichtet. Heute ist das Rantumbecken ein Vogelschutzgebiet. Über 182 Vogelarten konnten hier gezählt werden und wird wie auch die Vogelkoje vom Verein Jordsand betreut. 1977 entstand der Hafen Rantum als tidenabhängiger Sportboothafen. Heute gilt Rantum als ein idyllisches Inseldorf in den Dünen. Östlich des Ortes erstrecken sich das Wattenmeer sowie die Rantum-Inge – ein großflächiges Salzwiesen-Areal. Zur Westseite liegt der Strand zur offenen Nordsee.
Seit 1993 wird aus der Sylt-Quelle aus mehreren Hundert Metern Tiefe jodhaltiges Wasser gefördert und in Flaschen abgefüllt. Dieses Wasser wird auf der ganzen Insel im Handel vertrieben. Diese Marke wird auch deutschlandweit in der Gastronomie angeboten. Im benachbarten Kunstraum Sylt-Quelle finden Ausstellungen, Lesungen, Diskussionsforen und Theateraufführungen statt. Seit 2007 ist hier zusätzlich der Aufführungsort des Meerkabaretts, einer jährlich in den Sommermonaten stattfindenden Unterhaltungsshow mit Kabarettisten und Comedians. An der Watt-Seite im Osten des Ortes erstreckt sich der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Eine beliebte Wattwanderung führt von Rantum Richtung Süden bis nach Hörnum. Die Schutzstation Wattenmeer unterhält eine Niederlassung in Rantum. Von dort aus werden Informationsveranstaltungen über Küstenschutz, das Watt, die Salzwiesen und geführte Wattwanderungen angeboten.
In den Dünen im Westen befinden sich mehrere Strandübergänge mit Strandkorb-Verleih und Ausflugslokalen mit exotischen Namen. Diese Namensgebung hatte ihren Ursprung in den 1930er Jahren, als ein Strandabschnitt namens Abessinien entstand. Als in den 1950er Jahren der Fremdenverkehr in Rantum zu blühen begann, entstand der Strandabschnitt Samoa, später dann auch Sansibar. Viele Familie begannen in den Sommerwochen der 1950er Jahre mit Zimmervermietung. Dieser florierende und rentable Nebenerwerb wurde im Laufe der Jahrzehnte zu einer der Haupteinnahmequellen des Ortes. Viele Neubauten gehen auf sein Konto. Prägend war dabei, dass dies nicht, wie zum Beispiel in Westerland, überwiegend in Hotels, Pensionen und Gaststätten erfolgte. Viele Zweitwohnsitze und Vermietungsbetriebe sind inzwischen hinzugekommen. Am Ort gibt es, wie auf der übrigen Insel, mehr Betten für Touristen als für ständige Einwohner. Wichtig waren dabei die 1990er Jahre, in denen eine Ausweitung der Saison über die wenigen Sommerwochen hinaus gelang. Direkt an der von Sturmfluten abbruchbedrohten Düne steht der reetgedeckte Sölring Hof. Das Hotel ist inzwischen wegen der guten Küche mit zwei Guide-Michelin-Sternen ausgezeichnet. Im Juni 2007 wurde auf einem ehemals militärisch genutzten Areal nördlich des Ortskerns das so genannte TUI-Dorfhotel mit circa 600 Betten in 159 Apartments eröffnet.