Kampen liegt nördlich von Westerland. Im Jahre 1543 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Kampen war über Jahrhunderte bis ca. 1900 ein rein landwirtschaftlich geprägter Ort, Seefahrt und Fischfang, sowie Industrie und Handwerk spielten kaum eine Rolle. Das Dorf Kampen bildete zusammen mit der Siedlung Wenningstedt und der damaligen Bauerschaft Braderup ab dem 27. Juni 1871 die Gemeinde Norddörfer. Man teilte sich Kirche, Schule und andere soziale Einrichtungen, die aufgrund der geringen Einwohnerzahl der einzelnen Dörfer nur im Verbund betrieben und finanziert werden konnten.
Touristen entdeckten Kampen – den ruhigen Ort inmitten von Heideflächen – erst relativ spät. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts galt er als Geheimtipp. Erst in den 1920er Jahren entwickelte sich in Kampen ein Badeleben. Eine Verordnung aus dem Jahre 1912, die bis heute gilt, legte detailliert fest, dass alle neuen Häuser dem Ortsbild entsprechen sollen, dass heißt zum Beispiel in Klinkerbauweise mit traditionellem Reetdach errichtet werden müssen. Am 21. März 1927 schied Kampen aus der Gemeinde Norddörfer aus und bildete fortan eine eigene Gemeinde.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog es viele Künstler und Intellektuelle nach Kampen. Das 1923 erbaute Haus Kliffende wurde das bevorzugte Quartier von Thomas Mann und vielen anderen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zunehmend Treffpunkt der “Reichen und Schönen” – der Industriellen des Wirtschaftswunder. Prominenz aus Film und Fernsehen fand Kampen chic. In den 1960er Jahren kam es zu einem erheblichen Aufschwung der FKK-Bewegung. Besondere Popularität in diesem Kontext erlangte durch ausgiebige Berichterstattung in den Medien der Strand an “Buhne 16”. Seit den 1980er Jahren wurde es ruhiger um die “Kampener Szene”. Kampen ist noch immer ein etwas teurerer und exklusiverer Urlaubsort, jedoch zumeist ohne spektakuläre Partys oder Events. Man wohnt und feiert heute eher zurückgezogen.
Wie alle Orte der Insel ist auch Kampen auf den Tourismus konzentriert, so dass eine wirtschaftliche Monostruktur in absoluter Abhängigkeit vom Tourismus vorzufinden ist. Auf Grund der touristischen Monostruktur finden sich in Kampen neben einigen Handwerksbetrieben, Dienstleistern und Beherbergungsbetrieben vor allem Filialen gehobener Einzelhandelsunternehmen, wie Designerläden und Juweliere. Das westlich des Ortes gelegene Rote Kliff scheint bei Sonnenuntergang tatsächlich rot zu leuchten. Es ist bis zu 30 Meter hoch. Durch Sturmfluten und Erosion ist es stark gefährdet. Die Uwe Düne im Südwesten des Ortes ist mit 52,5 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung der Insel und wurde nach Uwe Jens Lornsen, einem Sylter Freiheitskämpfer, benannt.