Themenwoche Sizilien
Montag, 19. Mai 2014 - 13:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische Union Category/Kategorie: Allgemein , Gute Reise , Themenwochen
Lesedauer: 5 Minuten
Lipari Panorama © flickr.com – Leandro Neumann Ciuffo/cc-by-2.0
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Sizilien ist mit 25.426 km² die größte Insel im Mittelmeer. Die Küstenlänge beträgt 1152 Kilometer. Gemeinsam mit einigen ihr vorgelagerten kleineren Inseln bildet sie die
Autonome Region Sizilien der Italienischen Republik. Die Insel Sizilien liegt südwestlich vor der “Stiefelspitze” Italiens und ist der Überrest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Das geographisch markanteste Merkmal der Insel ist der
Vulkan Ätna . Vor der in Ost-West-Richtung verlaufenden Nordküste liegt das
Tyrrhenische Meer , vor der Ostküste das
Ionische Meer und zwischen der Südwestküste und dem afrikanischen Kontinent die
Straße von Sizilien (italienisch
Canale di Sicilia ). Vom italienischen Festland ist Sizilien durch die
Straße von Messina (italienisch
Stretto di Messina ) getrennt, einer Meerenge, die an der schmalsten Stelle etwa 3 km breit ist. Die Entfernung nach
Malta beträgt 95 km, nach Tunesien 145 km.
Siziliens bedeutendste Bauwerke stammen aus der Antike , der Zeit der Normannen und Staufer und des Barocks . Da Sizilien in der Antike Bestandteil der Magna Graecia war, finden sich hier zahlreiche griechische Tempel . Beeindruckende Beispiele hierfür sind die Tempel in Selinunt , Syrakus und Segesta und vor allem die Archäologischen Stätten von Agrigent . Der Concordiatempel dort gehört zu den am besten erhaltenen griechischen Tempeln überhaupt. Größere Theater aus griechischer und römischer Zeit befinden sich in Syrakus , Taormina und Tindari , Amphitheater in Syrakus und Catania . Glanzstück der Spätantike ist die Villa Romana del Casale mit ihren römischen Mosaiken nahe der Stadt Piazza Armerina .
Palermo - Chiesa di San Cataldo and Piazza Bellini © flickr.com - l0da ralta/cc-by-2.0
Die unter arabischer Herrschaft errichteten Bauten wurden größtenteils von den Normannen umgebaut und es entwickelte sich der für Sizilien typische
arabisch-byzantinisch-normannische Baustil mit Kuppelbauten wie den Kirchen
San Giovanni dei Lebbrosi ,
San Giovanni degli Eremiti und
San Cataldo in
Palermo und mit dekorativen Mosaiken wie zum Beispiel bei den Kathedralen von
Monreale und
Cefalù .
Friedrich II. hinterließ zahlreiche Festungsbauten wie das
Castello Ursino in Catania oder die Kastelle von
Syrakus und
Enna . Durch ein verheerendes Erdbeben 1693 wurden die südöstlichen Teile Siziliens weitgehend zerstört und ganze Städte wie
Noto ,
Modica ,
Ragusa oder
Catania im Stil des typisch
sizilianischen Barocks wiederaufgebaut. Acht dieser Städte zählen zu den
spätbarocken Städten des Val di Noto , die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden. Architekten, die wesentlich zum Wiederaufbau beitrugen, waren
Rosario Gagliardi und
Giovanni Battista Vaccarini .
Haupterwerbsquelle der Sizilianer ist der Dienstleistungssektor, knapp 70 % der Arbeitsplätze fallen in diesen Bereich. Hierzu trägt der wachsende Tourismus bei. Daneben bietet das milde Klima günstige Bedingungen für die Landwirtschaft, die eine stärkere Rolle als in Norditalien spielt. Der industrielle Sektor ist hingegen von vergleichsweise geringer Bedeutung. Im hügeligen, wasserarmen Landesinneren wird extensive Landwirtschaft in Form von Weidewirtschaft, Weizen- und Bohnenanbau betrieben. Trotz schonungsloser Rodungen ist Sizilien mit 3000 unterschiedlichen Pflanzenarten die vegetationsreichste Insel des Mittelmeers. Neben einer Vielzahl an Wildblumen wie Bougainvillea, Jasmin, Mimosen oder Orchideen, an Wildkräutern und Kapern gedeihen in einigen Regionen subtropische und tropische Pflanzen wie Gummibäume, Bananenstauden oder Papyruspflanzen. Zu den wichtigsten Kulturpflanzen zählen seit griechischer Zeit Weinreben und Olivenbäume, seit römischer Zeit Hartweizen. Durch den Einfluss der Araber kamen Zitrusfrüchte und Mandelbäume nach Sizilien, mit den Spaniern Tomaten, Paprika und Auberginen. Besonders ertragreiche Anbaugebiete für Gemüse und Obst sind die fruchtbaren Hänge des Ätna und das ebene Tiefland südlich von
Catania . Sizilien besitzt die größte Fischereiflotte Italiens. Die von hier aus betriebene Küsten- und Hochseefischerei, die sich auf den Fang von Thunfische, Schwertfisch, Sardinen und Sardellen spezialisiert hat, erwirtschaftet durchschnittlich 30 % des gesamtitalienischen Fischfangs und 70 % des Fangs von Krustentieren.
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