Islamabad (“Wohnsitz des Islam”) ist die HauptstadtPakistans. Die erst in den 1960er Jahren gegründete Stadt hat heute 1 Million Einwohner (2 Millionen mi Großraum). Als geplante Stadt wurde sie an einer klimatisch äußerst vorteilhaften Stelle am Rande des Pothohar-Plateaus, unterhalb der Margalla-Hügel auf einem schachbrettartigen Grundriss angelegt. Islamabad gehört historisch zum Punjab, wurde aber 1970 aus der Provinz ausgegliedert und zu einem eigenständigen Hauptstadtterritorium. In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Islamabad im Jahre 2018 den 195. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Die Lebensqualität war damit höher als in anderen pakistanischen Städten wie Karatschi (Platz: 205) oder Lahore (Platz: 203).
Das im Süden direkt angrenzende Rawalpindi wird als Islamabads Schwesterstadt angesehen. Tatsächlich ist Rawalpindi bis heute die (nach Einwohnern) größere Stadt und das lebendige Marktzentrum des westlichen Punjab. Dort ist auch die Mehrzahl der Militärhauptquartiere untergebracht. Islamabad dagegen ist die moderne und weitläufige Stadt, für pakistanische Verhältnisse sehr sauber und ruhig. Die Stadt ist dank der Sektoren effizient unterteilt: In jedem Sektor befinden sich bestimmte Einrichtungen wie eine Moschee und ein Markt. Das kommerzielle Zentrum der Stadt ist bekannt unter dem Namen Blue Area und erstreckt sich entlang der Jinnah Avenue, benannt nach Pakistans Gründer Muhammad Ali Jinnah. Das Ostende der Blue Area reicht bis an die Parliament Road, wo sich der Großteil der Regierungsgebäude befindet. Der Norden der Margalla Hills am Rande der Stadt wurde in einen Nationalpark umgewandelt.
Islamabads Architektur besteht aus einer Mischung zwischen islamischer Tradition und Moderne. Der Saudi-Pak Tower ist ein Beispiel für die Kombination von mogul-indischem Dekor und moderner Architektur. In der Stadt befindet sich die Faisal-Moschee, bekannt für ihre auffällige Bauweise und enorme Größe. Die Quaid-i-Azam-Universität befindet sich in Islamabad, ebenso die Regierungsgebäude wie das Gebäude der Nationalversammlung, des Obersten Gerichtshofs und das des Präsidenten. Auch die meisten ausländischen Botschaften befinden sich heute in Islamabad. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist ein riesiger, silberner Globus, errichtet 2004 im Zuge Pakistans Ausrichtung des SAARC-Gipfels. Wichtigste Sportstätte in Islamabad ist das Jinnah-Stadion.
Die Stadt ist heute im Zuge vergangener Anschläge von zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen geprägt. Die großen Luxushotels Serena und Marriott, aber auch beispielsweise das Fastfood-Restaurant McDonald’s, gleichen abgeschirmten Festungen. Vor Einfahrt mit einem Fahrzeug wird dieses von privatem Wachpersonal mittels Spiegeln und Unterbodenkamera sowie teils auch mit Bombenspürhunden auf Sprengstoff und Waffen hin kontrolliert. An gefährdeten Gebäuden wurden vielfach meterhohe Bombenschutzmauern errichtet und ganze Straßenzüge für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Das Straßenbild zeichnet sich, insbesondere sobald man sich dem Regierungs- und dem Botschaftsviertel nähert, durch bewaffnete Check-Points zur Fahrzeug- und Personenkontrolle sowie durch eine Vielzahl von Fahrbahnhindernissen aus.
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