Themenwoche Ostfriesische Inseln – Langeoog und Spiekeroog
Mittwoch, 17. August 2011 - 15:04 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische UnionCategory/Kategorie: Allgemein Lesedauer: 7 Minuten
Langeoog ist eine der Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands, die dem Festland des Bundeslandes Niedersachsen zwischen der Ems- und Wesermündung in der Deutschen Bucht vorgelagert sind. Langeoog gehört als Einheitsgemeinde zum Landkreis Wittmund.
Im Jahr 1830 begann mit dem ersten Badegast, dem Amtsrichter Vangerow aus Aurich, die touristische Entwicklung der Insel. Ab diesem Jahr bestand auch erstmals eine regelmäßige Fährverbindung zum Festland. Fährmann war Cassen Frerichs, dessen mit staatlicher Unterstützung gekaufte Schaluppe jedoch ein Jahr später bei einem Sturm zerstört und anschließend wohl durch ein anderes Boot ersetzt wurde. Ab 1839 übernahm Tjark Heeren Tjarks die Position als Fährmann und wurde nach seinem Tod im Jahre 1843 von Jost H. Börgmann abgelöst. Anlaufhäfen am Festland waren nun Bensersiel und Westeraccumersiel. Die Steigerung der Gästezahlen ging zunächst langsam voran (1851: 100 Badegäste). Mit der Einrichtung einer regelmäßigen Fährverbindung zwischen Bensersiel auf dem Festland und der Insel im Jahr 1843 sollten dann auch mehr Gäste auf die Insel gelockt werden, was der Gemeinde Langeoog auch gelang. Ab 1867 bestand mittels der Schaluppe Hoffnung des Kapitän Adam Leiss eine regelmäßige wöchentliche Verbindung zum Festland. Fünf Jahre später konnte bereits zweimal pro Woche eine Anbindung Langeoogs per Schiff gewährleistet werden, da nach Indienststellung der Arthur von Landsberg des Kapitäns Frerich Otten Leiss eine zweite Schaluppe zur Verfügung stand. So konnte man 1876 bereits 365 Badegäste zählen. Die Insel verzeichnete 1962 erstmals mehr als 40.000 Kurgäste. Im Jahr 1976 wurde durch den Ausbau eines tideunabhängigen Hafens die Erreichbarkeit der Insel stark verbessert. Der Betrieb des Wasserturms wurde 1996 eingestellt. Er dient heute als Aussichtsplattform in 23 m über NN.
Der Tourismus ist wie auch auf den anderen Ostfriesischen Inseln der zentrale Wirtschaftsfaktor. Vor allem im Sommer besuchen zahlreiche Gäste die Insel, um an den insgesamt 14 km langen Stränden mit weitläufigem Dünengelände ihren Urlaub, meist in Ferienwohnungen, Hotels oder Pensionen, zu verbringen. Die einzelnen Strandabschnitte sind dabei hinsichtlich der Nutzungsarten zumindest teilweise ausdrücklich bezeichnet. So existieren im Bereich des Badestrands mehrere als Nichtraucherstrand deklarierte Zonen, in denen das Rauchen untersagt ist. Weitere Bezeichnungen sind etwa Jugendstrand, Surfstrand, Hundestrand, Sportstrand und Drachenstrand. Mitte der 1980er Jahre lag die Zahl der jährlichen Kurgäste bei etwa 83.000, was rund das rund das 27fache der damaligen Einwohnerzahl von 3.119 darstellte. Die Insel verfügt auch über eine Jugendherberge. Diese befindet sich einige Kilometer östlich des Inseldorfs in einer 1923 errichteten Domäne nahe der Melkhörndünen. 1953 wurde diese zu einer Jugendherberge mit 126 Betten und 13 Schlafräumen umfunktioniert. Seit dem Jahr 2000 gibt es die „LangeoogCard“. Diese dient als Kurkarte, Fahrkarte für die Inselfähre, Eintrittskarte für das Erlebnisbad und berechtigt zur kostenlosen Benutzung der Inselbahn.
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Das Nordseeheilbad Spiekeroog hat eine Fläche von 18,25 Quadratkilometern. Die geringste Entfernung zum Festland beträgt 5,7 Kilometer. Bis auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge ist die Insel autofrei und über eine Fährverbindung mit dem Sielhafen Neuharlingersiel verbunden. Spiekeroog hat als einzige der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln keinen Flughafen und kann somit nicht von Sportflugzeugen angeflogen werden. Auch für den Fahrradverkehr gelten Einschränkungen.
Im Gegensatz zu den anderen ostfriesischen Inseldörfern musste der Ort Spiekeroog in den letzten Jahrhunderten weder verlegt noch seitens der Infrastruktur oder Bausubstanz über die Maßen vergrößert und modernisiert werden. Dies begünstigte den Erhalt mehrerer jahrhundertealter Friesenhäuser, die dem historischen Ortskern von Spiekeroog zusammen mit seinen schmalen Wegen und seinem alten Baumbestand ein besonderes idyllisches Ortsbild geben. Das älteste Haus der Insel ist das Alte Inselhaus in der Süderloog 4, das im Jahre 1705 erbaut wurde. Das Haus ist wie auch einige der anderen alten Häuser auf Spiekeroog mit einem so genannten Schwimmdach ausgestattet, das bei Sturmfluten die Funktion einer Rettungsinsel für die Hausbewohner übernahm. Heute ist in dem Alten Inselhaus ein Café und Restaurant untergebracht. Weitere erhaltene Häuser mit einer Schwimmdachkonstruktion sind das Drifthuus, das Huus Puppenstuv und das Doppelhaus Noorderloog 15/17.
Als Nordseeheilbad verfügt die Insel über Kureinrichtungen, wie ein Kurmittelhaus, ein Mutter-Kind-Kurheim und ein Inselbad. Spiekeroog hat mit allen Hotels, Pensionen, Privatzimmern, Ferienwohnungen, Kur- und Freizeitheimen etwa 3.500 Gästebetten. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2003 besuchen etwa 64.000 Urlauber mit 554.000 Übernachtungen jährlich die Insel, dazu kommen rund 81.000 Tagesgäste.
Das Inselmuseum zeigt Exponate zur Geschichte der Insel, der Entwicklung des Seebades Spiekeroog und zur Inselnatur. In den Räumen des Inselmuseums werden auch standesamtliche Trauungen durchgeführt. Das Muschelmuseum im Haus des Gastes „Kogge“ zeigt eine humorvolle Ausstellung von etwa 2000 Muscheln aus aller Welt. In der Zeit von April bis September (je nach Ferienlage) verkehrt zwischen Bahnhof und Westend die Spiekerooger Museumspferdebahn. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer lädt zur Beobachtung der Natur ein. Unter der Führung ausgebildeter Wattführer kann man an Wattwanderungen teilnehmen.
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