Themenwoche Myanmar – Rangun

Freitag, 28. Juni 2019 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  5 Minuten

Karaweik Palace on Kandawgyi Lake © Ralf-André Lettau

Karaweik Palace on Kandawgyi Lake © Ralf-André Lettau

Rangun (offiziell Yangon) ist eine Stadt in Myanmar und Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Yangon-Division. Mit rund 5,16 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 7,36 Millionen Einwohnern in der Agglomeration ist Rangun die größte Stadt und das industrielle Zentrum des Landes. Rangun gliedert sich in vier Bezirke und 32 Stadtteile. Bis zum Jahr 2005 war Rangun die Hauptstadt Myanmars; der Regierungssitz wurde nach Naypyidaw verlegt. Rangun liegt im Süden des Landes am Ostrand des Irrawaddydeltas in der Nähe des Golfes von Martaban, einem Meeresarm des Andamanischen Meeres, durchschnittlich 15 Meter über dem Meeresspiegel.

In Rangun befinden sich zahlreiche Universitäten, Hochschulen und Forschungsinstitute. Rangun verfügt über einen internationalen Flughafen. Der Yangon International Airport (IATA-Code RGN) befindet sich rund 19 km nördlich des Stadtzentrums im Vorort Mingaladon. Da der Flughafen international üblichen Standards nur bedingt gerecht wurde, begannen im Jahr 2003 umfangreiche Arbeiten zur Erweiterung des Airports und seiner Infrastruktur. Hierzu zählen die Verlängerung der bisher einzigen Landebahn sowie ein großzügig bemessenes neues Terminalgebäude. Rangun ist der wichtigste Seehafen Myanmars. Um die Stadt ist der größte Teil der Industrie angesiedelt. Haupterzeugnisse sind Nahrungsmittel, pharmazeutische Artikel, Stoffe und Textilien. Vor allem der Tourismus, aber auch der Schiffbau und die Schiffsreparaturindustrie sowie die Erdölraffinerien, sind von großer Bedeutung für die Wirtschaft.

Kandawgyi Lake near Downtown © Hintha Shwedagon Pagoda © Bjørn Christian Tørrissen/cc-by-sa-4.0 2nd Ward © panoramio.com - oikk/cc-by-3.0 4th Ward © panoramio.com - mohigan/cc-by-sa-3.0 8th Ward © panoramio.com - mohigan/cc-by-sa-3.0 Central Business District © Go-Myanmar/cc-by-sa-3.0 Central downtown at sunset © Go-Myanmar/cc-by-sa-3.0 Karaweik Palace on Kandawgyi Lake © Ralf-André Lettau
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Shwedagon Pagoda © Bjørn Christian Tørrissen/cc-by-sa-4.0
In der Stadt befinden sich das Nationalmuseum für Kunst und Archäologie, die Nationalbibliothek und die WeltfriedensPagode, die 1952 zu Ehren des 2500. Todestages Buddhas erbaut wurde. Drei große Pagoden gelten als besonders bemerkenswert: die hafennah gelegene Botataung-Pagode, die Sule-Pagode, die den städteplanerischen Bezugspunkt der kolonial geprägten Innenstadt darstellt und die Shwedagon-Pagode, das religiöse Zentrum Myanmars (Chaukhtatgyi-Tempel). Die gut 40 Meter hohe Sule-Pagode, die auch Kyaik Athok heißt, soll bereits seit 253 v. Chr. existieren, als die Mönche Sona und Uttara unter anderem zehn Haare Buddhas vom dritten buddhistischen Konzil mitbrachten. Das wohl bemerkenswerteste Denkmal der Stadt ist die große Shwedagon-Pagode, ein alter buddhistischer Schrein, der 98 Meter hoch und mit Blattgold überzogen ist. Die ältesten Teile der Pagode stammen, gemäß der Überlieferung, aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Seit 1564 wurde die Pagode durch acht Erdbeben immer wieder beschädigt. Während eines Bebens im Jahr 1786 stürzte der gesamte obere Teil ab. Die heutige Höhe und Form gehen auf die darauf folgenden Renovierungen zurück. Zuletzt verursachte ein Brand im Jahr 1931 schwere Schäden.

Rangun ist eine der wenigen Städte in Südostasien, die bis heute einen relativ großen Baubestand aus der Kolonialzeit bewahrt haben. Dazu zählen ehemalige Regierungs- und Verwaltungsgebäude, Wohn- und Geschäftshäuser, aber auch zahlreiche Kultstätten unterschiedlichster Religionen, ein Ergebnis der großen Zuwanderungsströme unter britischer Herrschaft, vor allem aus Indien. So finden sich heute in der von den Briten im 19. Jahrhundert planmäßig angelegten Altstadt neben buddhistischen Pagoden etliche hinduistische und chinesische Tempel, zahlreiche Moscheen und einige Kirchen. Auch kleinere Religionsgemeinschaften wie die der Jainas haben in der Altstadt von Rangun eigene Gebäude, die noch aus der britischen Kolonialzeit stammen. Hier gibt es auch eine kleine Synagoge. Der Gebetsruf von Muezzins gehört in der Altstadt von Rangun genau so zum Alltag wie buddhistische Mönche, die Essensgaben entgegennehmen, hinduistische Prozessionen und Kirchengeläut. Die Altbausubstanz ist allerdings stark bedroht, einerseits durch die jahrzehntelange Vernachlässigung der Bauten, andererseits durch Immobilienspekulation: Durch die politischen und wirtschaftlichen Reformen unter Präsident Thein Sein seit 2011 hat die wirtschaftliche Dynamik in Myanmar deutlich zugenommen und die Immobilienpreise in Rangun sind gestiegen. Denkmalschützer befürchten deshalb, dass in Rangun eine ähnliche Entwicklung bevorsteht wie in anderen Metropolen Asiens, in denen das architektonische Erbe der Immobilienspekulation zum Opfer gefallen ist.

Hier finden Sie eine Übersicht aller Themenwochen.

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