Bitola (albanisch Manastir/Manastiri) ist mit fast 75.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Mazedoniens. Sie bildet ein administratives, wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum im südlichen Teil des Landes. Dazu ist Bitola der Verwaltungssitz der gleichnamigen Opština, die über 86.000 Einwohner hat. Bitola liegt am Dragor, der die Stadt in eine Nord- und in eine Südhälfte teilt. 15 km westlich der Stadt befindet sich der Gebirgszug Baba mit der Bergspitze Pelister, wo eine Mineralwasserquelle entspringt. 1948 wurde ein 12.500 ha großes Gebiet bei diesem Gebirge zum Nationalpark erklärt. Südlich liegt der bedeutende archäologische Fundplatz Heracleia Lyncestis. Die Entfernung zur nördlich gelegenen Hauptstadt Skopje beträgt 169 km, nach Ohrid im Westen sind es 70 km.
Bitola ist weiters ein wichtiges Handels- und Industriezentrum sowie ein bedeutender Bildungsstandort in Mazedonien. Während der osmanischen Ära war der Ort (türkisch Manastır) eine wichtige Handelsstadt und ein islamisches Zentrum. In Erinnerung an die Brüder Manaki aus Bitola, die in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu den Filmpionieren des Balkans gehörten, findet jährlich ein internationales Film-Festival statt, das Brothers Manaki International Film Festival. Ilindenski Denovi („Ilinden-Tage“) ist ein seit 1971 ausgetragenes Festival für Volkstänze und Lieder. Dieses Festival findet jedes Jahr im Zeitraum vom 29. Juli bis zum Nationalfeiertag am 2. August (Ilinden) statt. Es treten Folkloregruppen aus ganz Mazedonien auf, aber auch Gruppen aus anderen Staaten (Japan, Deutschland, Bulgarien, Serbien, Türkei und weitere) präsentieren ihre nationalen Kulturen.
Die Innenstadt wird durch historische Bauten aus der Zeit der osmanischen Ära geprägt. Neben den vielen Moscheen gibt es in Bitola eine Reihe orthodoxer Kirchen sowie ein katholisches Gotteshaus. Aus der osmanischen Ära sind noch der überdachte Markt (Besistan), die Isak-Moschee, die Weiße Moschee, die Jeni-Moschee und die Jahdar-Kadi-Moschee erhalten geblieben. Diese Bauwerke wurden im 16. Jahrhundert errichtet. Die Jahdar-Kadi-Moschee wurde von Sinan, dem berühmtesten osmanischen Architekten jener Epoche errichtet. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Uhrturm.
Der Sirok Sokak oder Korzo ist die zentrale Einkaufsstraße (Flaniermeile) von Bitola. Sie ist von den ältesten Bauwerken der Stadt gesäumt. Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums des “Kongresses von Manastir”, beschloss die mazedonische Regierung im Jahr 2008 das Gebäude, wo 100 Jahre zuvor albanische Intellektuelle sich für die ausschließliche Nutzung von lateinischen Buchstaben ausgesprochen haben, das “Museum des albanischen Alphabets” in Betrieb zu nehmen. Seither finden besonders zum 22.November einige Aktivitäten statt, an denen auch viele Albaner aus den umliegenden Ländern teilnehmen. Das Stadtmuseum beherbergt eine Vielzahl an historischen Artefakten aus der Region, wie beispielsweise die Bitola-Inschrift.