Kėdainiai ist eine zentral in Litauen am Ufer des Flüsschens Nevėžis gelegene Stadt. Die Kernstadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Rajongemeinde und in derselben ein städtischer Amtsbezirk. Der Ort wurde erstmals 1372 erwähnt und im 15. Jahrhundert bereits als Stadt bezeichnet. Offiziell wurde das Stadtrecht 1590 als Magdeburger Recht verliehen. Die Stadt war das Zentrum der Reformation in Litauen. Noch heute gibt es hier eine evangelische Kirche, was im durchgehend katholischen Litauen Seltenheitswert hat. Seit der Erklärung der Unabhängigkeit 1918 gehört der Ort zu Litauen. Die Altstadt ist gut erhalten und sehenswert. In der Stadt existieren mehrere Schlösser und Herrenhäuser des litauischen Großadels, die jetzt zumeist als öffentliche Gebäude genutzt werden. In der Nähe des Bahnhofes steht eines der wenigen Minarette Litauens.
Kėdainiai gilt als eine der ältesten städtischen Siedlungen in Litauen. Erstmals erwähnt wird der Ort 1372 in der Livländischen ChronikHermanns von Wartberges. Der Ort befand sich frühzeitig in Besitz der mächtigen und weitverzweigten Adelsfamilie Radziwiłł, die zum Teil während der Reformationszeit zum calvinistischen Glauben konvertierte. Dadurch kam es zur Ansiedlung von schottischen Protestanten im 16. und 17. Jahrhundert. Die Radziwiłłs förderten den Bau reformierter Kirchen und Schulen. Zu Beginn des Zweiten Nordischen Krieges stellten sich am 20. Oktober 1655 führende litauische Adelige unter der Führung von Janusz Radziwiłł und Bogusław Radziwiłł im Vertrag von Kėdainiai unter den “Schutz” Schwedens. Diese kurzzeitige Allianz zwischen Litauen und Schweden fand im Frieden von Oliva 1660 jedoch wieder ein Ende.
Mit der dritten polnischen Teilung kam der Ort 1795 zu Russland. Zwischen den Weltkriegen gehörte er zur neu gegründeten Republik Litauen. Seit dem Mittelalter gab es auch eine große jüdische Gemeinde am Ort, die während der Zeit der deutschen Besetzung während des Zweiten Weltkrieges jedoch während des Holocaust größtenteils vernichtet wurde. Nachdem die Stadt nach Kriegsende wieder unter sowjetische Herrschaft kam, wurde am Ort ein Militärflugplatz eingerichtet.
In der Zwischenkriegszeit lebten in Kėdainiai etwa 3000 Juden. Am 24. Juni 1941 besetzte die Wehrmacht den Ort. Die ansässigen Juden wurden Zwangsmaßnahmen wie dem Tragen des Judensterns und Zwangsarbeit unterworfen. Daraufhin wurde ein Ghetto errichtet, in das auch die Juden umliegender Orte verbracht wurden. Im August 1941 wurden sie in die örtliche Synagoge getrieben und 13 Tage lang ohne Verpflegung festgehalten. Am 28. August 1941 wurden über 2000 Juden zu vorbereiteten Tötungsgruben getrieben und dort von litauischen Polizisten unter der Aufsicht einiger deutscher Soldaten erschossen, kein Jude aus Kėdainiai überlebte das Massaker. Im Sommer 1943 wurde ein Arbeitslager für Zwangsarbeiter aus dem Ghetto Kowno errichtet, das im Juli 1944 geschlossen wurde.
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