Tukums ist eine Stadt in Lettland 66 km westlich von Riga. Im Jahre 2016 zählte Tukums 18.923 Einwohner. Der Ortsname, erstmals 1253 schriftlich erwähnt, stammt aus der livischen Sprache. Dieser Volksstamm besiedelte, vermischt mit den Kuren, das Gebiet im 13. Jahrhundert, als die Ritter des Schwertbrüderordens eintrafen. 1445 bestand ein durch Hakelwerk geschützter Marktflecken, an dem sich mehrheitlich deutsche Händler und Handwerker ansiedelten. 1546 wurde die Reformation durchgeführt.
Unter Kaiserin Katharina II. wurde Tuckum 1795 Kreisstadt. Es setzte wirtschaftlicher Aufschwung ein. 1863 zählte die Stadt 3398 Einwohner, darunter 1802 Juden (= 53%), 970 Deutschbalten, 492 Letten, 114 Russen oder Weißrussen und 20 Angehörige anderer Nationen. 1860 gab es gepflasterte Straßen und 1875 Straßenbeleuchtung. 1877 wurde die Eisenbahnlinie Riga–Tuckum eröffnet. Im Revolutionsjahr 1905 stellte die zionistische Bewegung Poale Zion eine Kampfgruppe zum Schutz der jüdischen Einwohner vor Pogromen auf; die Bundisten beteiligten sich an der lettischen Volksmiliz. Während der Kämpfe und vor allem bei der grausamen Niederschlagung des Aufstandes durch russische Truppen kamen 120 Menschen zu Tode. Im Ersten Weltkrieg war Tukums von 1915 an deutsch besetzt. 1923 bekam die Stadt elektrischen Strom.
Zu den Sehenswürdigkeiten und interessanten Bauwerken gehören u.a.:
Burgturm, ältestes Gebäude der Stadt, Überrest der Ordensburg Tuckum des Livländischen Ordens, errichtet Anfang des 14. Jahrhunderts, seit 1995 Stadtmuseum
Denkmal am Güterbahnhof zum Gedenken der Deportierten, die von dort 1941 und 1949, während der sowjetischen Besetzung Lettlands, verschleppt wurden, mit den in die Schienen eingravierten Namen der Deportationsorte
Herrenhaus Durben (Durbes muiža), erbaut im 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert erweitert, jetzt vom Tukums-Museum genutzt
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