Island ist mit rund 103.000 km² nach dem Vereinigten Königreich der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat Europas. Die Hauptinsel ist die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises. Geographisch gehört Island zu Nordeuropa, geologisch zu Europa und Nordamerika, geopolitisch zu den Nordischen Ländern und kulturell zu Nordwesteuropa. Der Inselstaat befindet sich südöstlich von Grönland. Nordöstlich liegt die Insel Jan Mayen, östlich befindet sich Norwegen, südöstlich liegen die Färöer, Großbritannien und Irland. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Eurasischen Platte, wobei sich die Plattengrenzen von Südwesten nach Nordosten in etwa diagonal über die Insel ziehen. Die Platten entfernen sich jährlich etwa 2 cm voneinander. Ein Mantelplume unter der Insel, der sogenannte Island-Plume, sorgt mittels Vulkanismus für ständigen Nachschub von geschmolzenem Gesteinsmaterial aus dem Erdinneren, weshalb die Insel nicht auseinanderbricht. Die aktiven Vulkane in Island sind in etwa 30 Vulkansysteme eingeordnet.
Aufgrund des warmen Golfstroms ist das Klima in Island milder als in anderen Regionen dieser Breitengrade. Die Winter sind vergleichsweise mild und die Sommer eher kühl. In den letzten Jahrzehnten macht sich die Globale Erwärmung durch einen leichten Anstieg der Durchschnittstemperaturen bemerkbar, was am Rückzug einzelner Gletscherzungen bis hin zum völligen Abschmelzen kleinerer Gletscher (zum Beispiel der heute verschwundene Ok-Gletscher) drastisch zu beobachten ist. Am wärmsten ist es in Island in der Zeit von Mitte Juni bis Ende August/Mitte September.
Rund 93 % der isländischen Bevölkerung leben in Städten. Etwa die 3/4 der Einwohner des Landes leben in der Hauptstadt Reykjavík und der Hauptstadtregion. Die hohe Urbanisierung geht auf die anhaltende Landflucht zurück, die in Island im 20. Jahrhundert begann. In der Mehrzahl der Gemeinden außerhalb des Hauptstadtgebietes ist allerdings inzwischen wieder ein Bevölkerungswachstum zu verzeichnen. Von den acht Regionen Islands haben inzwischen fünf ein stabil positives Bevölkerungswachstum. Nur die Mehrzahl der Gemeinden der Region Nordwestisland verlieren nach wie vor Einwohner.
Island war besonders betroffen durch die 2007 ausgebrochene Finanzkrise (Islands Finanzkrise 2008–2011). Die drei größten Banken des Landes hatten sich durch starke internationale Verflechtungen als besonders krisenanfällig erwiesen, weshalb die isländische Regierung Anfang Oktober 2008 die Verstaatlichung des gesamten Bankensektors beschloss. Neben der Abwendung eines drohenden Staatsbankrotts sollte durch diese Notmaßnahme auch eine weitere Abwertung der isländischen Krone, die zwischen Oktober 2007 und Oktober 2008 mehr als 70 % ihres Wertes gegenüber dem Euro verloren hatte, verhindert werden. Laut OECD-Bericht vom Mai 2010 sind Island inzwischen beträchtliche Konsolidierungen im Wirtschaftsbereich gelungen. Diese bildeten nach Einschätzung der OECD eine gute Grundlage für eine weitere wirtschaftliche Erholung und einen beginnenden Aufschwung im Jahr 2011. Die Empfehlungen der OECD-Kommission gingen dahin, 2011 weitere energieintensive Unternehmen in Island zu installieren, um die private Nachfrage anzukurbeln. Außerdem soll weiterhin der bisher erfolgreiche Kurs fiskalischer Konsolidierung verfolgt werden. Der Bankensektor hat sich stabilisiert und entsprechende Reserven in internationaler Währung sind vorhanden. Die Währungskonsolidierung wird weiter ein Ziel sein. Im Juni 2011 kehrte Island erstmals an den internationalen Kapitalmarkt zurück. Island begann im Frühjahr 2012 vorzeitig mit der Rückzahlung sowohl des IWF-Beistandskredites in Höhe von insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar als auch der Kredite der nordischen Länder.
Die Wirtschaft Islands hängt stark vom Fischfang und damit verbundenen Industrien ab, die für 60 % der Exporte verantwortlich sind. Der Zustand der Wirtschaftslage im Land wird stark vom Markt für maritime Produkte beeinflusst.
Der Tourismus bildet den zweitgrößten Wirtschaftszweig; insbesondere der Sommertourismus spielt eine große Rolle: Beliebt sind die Natur, die Gletscher, der Reittourismus und viele andere Aktivitäten. Hinzu kommen die isländische Kultur insgesamt, die isländische Küche, die isländische Literatur und die Isländersagas. Knapp 75 % der ausländischen Touristen stammen aus europäischen Ländern, insbesondere aus Deutschland, Frankreich und aus Ländern Skandinaviens. Durch die geographisch abgeschiedene Lage im Nordatlantik profitieren zudem Transportunternehmen von dem ansteigenden Tourismus, da man Island nur per Flugzeug oder mit dem Schiff (Autofähre Norröna) erreichen kann.