Waterford (irisch Port Láirge) war ursprünglich die Hauptstadt des County Waterford in der Provinz Munster. Heute ist sie separat verwaltet und das County Waterford hat seinen administrativen Sitz in Dungarvan. Die Stadt im Südosten von Irland hat eine Fläche von 42 km². 2016 lebten rund 54.000 Menschen in der Stadt. Die Stadt wurde im 9. Jahrhundert von den Wikingern gegründet und war Irlands erste Stadt, die diese Bezeichnung verdiente. Heute ist sie die fünftgrößte Stadt der Republik. Im Westen der Stadt liegt das Waterford Institute of Technology, das in einem Verbund von 13 weiteren Hochschulen eines der größten ist.
Die bekannteste Ware der Stadt ist das Waterford Crystal der Glasmanufaktur, die 1783 in Waterford gegründet wurde. Die Glasmanufaktur produziert seitdem – bis auf eine kurze Zeit der Unterbrechung 2009/2010 – unter anderem Bleiglas. Durch den Tiefwasserhafen hat Waterford für die europäische Wirtschaft eine große Bedeutung. In den Jahren 2002–2012 wurden hier 12 % von Irlands Außenhandel umgeschlagen. Weltweit operierende Unternehmen haben in dem im Osten der Stadt gelegenen Industriegebiet ihre Niederlassungen. Waterford ist über zwei Nationalstraßen, die N24 und die N25/E30 zu erreichen. Die N25 führt dabei von dem für den Warenverkehr wichtigen Hafen Rosslare Harbour im Osten über Wexford und Waterford in Richtung Cork. Die N24 führt von Waterford nordwestlich nach Clonmel und Tipperary. Über die von ihr abzweigende N9 gelangt man nach Dublin. Für die Fernstraßen wird 2009 eine neue Umgehungsstraße fertiggestellt. Die im Westen der Stadt liegende River Suir Bridge ist dabei mit einer Länge von 465 Meter das aufwendigste Brückenbauwerk. Für Touristen ist Waterford von Dublin aus entweder mit der Bahn oder mit dem in Irland gut ausgebauten Busnetz zu erreichen. Neben der staatlichen Busgesellschaft Bus Éireann bietet z.B. der private Anbieter JJ Kavanagh & Sons Ltd. direkte Verbindungen zwischen den beiden Städten an. Segler können Waterford über die Mündung des Flusses Suir erreichen und im Waterford Harbour anlegen. Am Bahnhof von Old Kilmeadan beginnt die Waterford & Suir Valley Heritage Railway, eine 8,5 km lange Museums–Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 914 mm (3 Fuß).
Im Umland gibt es drei Flüsse, welche The Three Sisters genannt werden: Die Flüsse Barrow, Nore und Suir. Sie tragen wesentlich zum Landschaftsbild bei und vereinen sich im Osten von Waterford zu einem Strom, der einige Kilometer weiter in den Atlantik mündet. Badeorte in der Umgebung von Waterford sind der im Süden gelegene, touristisch sehr gut erschlossene Ort Tramore und das etwas weiter im Osten liegende Dunmore East. Will man den Bereich jenseits der durch den Fluss Nore geschaffenen natürlichen Grenze im Osten erkunden, so kann man ihn auf der Nationalstraße N25 bei New Ross überqueren, oder den Weg über eine Fähre bei Passage East abkürzen. Hier bietet sich die Möglichkeit, den John-F.-Kennedy-Park (ein Arboretum) zu besichtigen, oder einen Ausflug auf die Halbinsel Hook Head zu unternehmen. Weitere Attraktionen im Umland von Waterford sind die Städte Kilkenny und New Ross sowie der Rock of Cashel, eine mittelalterliche Burg.
Zur bildhaften Präsentation der Stadtgeschichte besitzt Waterford ein hervorragend gestaltetes, modernes und kinderfreundliches zeitgeschichtliches Museum. An verschiedenen Stellen der Stadt findet man zudem Überreste der alten Stadtbefestigung, die >Waterford im Mittelalter vom Hafen aus vor Angriffen schützte. Die Innenstadt von Waterford kombiniert die traditionelle irische Bauweise mit modernen Elementen und bietet gute Möglichkeiten, um einzukaufen und sich zu amüsieren. Neben den klassischen Pubs haben sich in den letzten Jahren einige Nachtklubs etabliert. Am 18. Mai 2014 wurde das John Condon Memorial eingeweiht. Das nach dem offiziell jüngsten Gefallenen der Alliierten im Ersten Weltkrieg benannte Denkmal ehrt die 4800 Männer und Frauen aus Waterford und Umgebung, die im Ersten Weltkrieg fielen und von denen 1100 kein bekanntes Grab haben.