Kerman ist eine Stadt in der gleichnamigen Provinz Kerman. Kerman liegt 1076 km von Teheran entfernt in einer Ebene auf 1755 m Höhe und ist teilweise von Bergen umgeben. Die Stadt hat 800.000 Einwohner. Im Reisebericht Il Milione des Marco Polo vom Anfang des 14. Jahrhunderts wird Kerman als Kierman beschrieben. Obwohl eine Mehrheit der muslimischen Einwohner sich schon im 11. Jahrhundert zur ismailitischenSchia bekannt hatte, wurde die Stadt erst 1502 von den imamitischenSafawiden erobert und “schiitisiert”. Bis 1794 residierte in Kerman der letzte der das Land ab 1750 beherrschenden Zand-Prinzen, im Jahre 1842 scheiterte dort ein Aufstand des ismailitischen Aga Khan I. In der Nähe der Stadt liegen die wichtigen Ruinen der Stadt Dschiroft. In der Stadt selber lebt eine Minderheit von Zoroastriern.
Kerman hat eine lange Geschichte und war den Griechen unter dem Namen Karamani bekannt. Ptolemäus und Ammianus Marcellinus erwähnen das Land unter dem Namen Carmania. Womöglich wurde die Stadt von dem sassanidischenKönig Ardaschir I. im dritten Jahrhundert gegründet. Damals wurde die Stadt Ardashir-Choreh genannt. Die Araber nannten die Stadt Bardasir oder Bardaschir und die Perser kannten sie auch unter dem Namen Guwaschir. Kerman war traditionell ein Zentrum für die Produktion von Perserteppichen. Das bis dahin teuerste islamische Kunstwerk wurde auf einer Auktion bei Christie’s in London im Jahre 2010 ein vier Meter hoher Kerman-Teppich aus dem 17. Jahrhundert. Der Auktionspreis belief sich auf 5,5 Millionen Pfund.
Muhammad Ismail Khan erbaute für Wekil-al-Maelk (Gouverneur Mitte des 19. Jahrhunderts in Kerman) eine Karawanserai, die Karawanserai-i-Wekil. Fein gekachelte Wände und eine über einen halben Kilometer lange Hauptgeschäftsstrasse (die längste Basarstrasse des persischen Raums) beeindrucken den Betrachter. Die das Bauwerk überragenden Kamine sind sog. Windtürme, im typischen Stil der persischen Wüstenregionen (Kerman, Yazd oder Isfahan). Sie besitzen offene Durchzüge mit mobilen Storen, welche nach dem Wind ausgerichtet werden können. Kühlende Luft wird zu den Räumen im Erdgeschoss geleitet, welche während der heissesten Monate im Jahr gerne als Zufluchts- sogar Wohnräume aufgesucht werden, denn die Temperaturen liegen schnell zwischen 20 und 30° tiefer als in den oberen Stockwerken.
Eine besondere Sehenswürdigkeit stellen auch das Eingangsportal zur Theologischen Fakultät (Medresseh) und das Hammām des Ibrahim Khan dar. Die beiden Portale wurden Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut. Fayencen schmücken in besonders fröhlichen Farben: Pfauen, Wasservögel und Blumen herrschen vor, daneben Textbänder in persischer Schönschrift. Auch die Innenräume halten, was die Portale bereits andeuten. Im Hammām warten Wandmalereien auf.
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