Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien. Mit einer Fläche von 751.936 km² ist sie nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und die größte Insel Asiens. Borneo ist aufgeteilt zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei. In Indonesien wird die ganze Insel Kalimantan genannt. Teilweise wird die Bezeichnung Kalimantan im engeren Sinne auf den indonesischen Teil der Insel bezogen, unter anderem wegen der Benennung der fünf indonesischen Provinzen auf Borneo: West-, Süd-, Ost-, Nord- und Zentralkalimantan ergeben insgesamt Kalimantan im Sinne von “indonesische Provinzen auf Borneo”. Die größten Städte im indonesischen Teil sind: Banjarmasin, Pontianak, Balikpapan, Samarinda und Loa Janan.
Borneo ist mit über 750.000 km² mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Die Küste der Insel ist insgesamt 4971 km lang und ist relativ unzugänglich, obwohl überwiegend flach, im Tief- oder auch Schwemmland. Borneo liegt auf dem Äquator, der die Insel etwas südlich ihrer Mitte schneidet. Dem Klima entsprechend ist die natürliche Vegetation, wo immer die Bodenverhältnisse (Wasser) es zulassen, zur Sukzession bis zum Wald in der Lage, der sich folglich als tropischer Regenwald ausbildet (potentielle natürliche Vegetation), ab einer bestimmten Höhe als Bergregen- und Nebelwald und auf niedrigster Höhe (an den Küsten) zum Teil direkt oder mit den Torfmoorwäldern als Zwischenzone in Mangrovensümpfe übergehend. Damit trug Borneo, bis weit ins Hügelland und niedrigeres Gebirge, einige zu sumpfige oder zu hoch gelegene Bereiche ausgenommen, unter natürlichen Bedingungen das drittgrößte zusammenhängende Gebiet tropischen Tiefland-Regenwaldes der Erde, nach dem Amazonasgebiet und Zentralafrika (Kongobecken). Aus diesem Umstand (und nicht etwa wie auch immer zu erklärender erschwerter Zugänglichkeit) resultiert auch die (traditionell; relativ) schwache Besiedlung, da Borneo, anders als einige weitere Sundainseln, nicht in gleicher Art vom Vulkanismus profitiert und daher weitestgehend die typischen lessivierten oder sonst wenig fruchtbarenTropenböden aufweist, auf denen die meisten tropischen Regenwälder stehen. Diese dichten, als Wildnis erscheinenden Wälder sind jedoch nicht generell als Urwald zu betrachten, da schon die traditionellen Bewohner der Insel meist keine reinen Jäger und Sammler waren, sondern angepassten Brandrodungswanderfeldbau betrieben. Dieser ist bei geringer Bevölkerungsdichte für das Ökosystem zu vertragen, solange die Vegetation genug Zeit zur Regeneration hat und ausreichend große Rückzugsgebiete für sensible Arten bleiben. Bei schonender Bewirtschaftung ist es zum Teil schwierig zwischen Primär- und Sekundärwäldern zu unterscheiden (Natürlichkeit von Wäldern). Seit den ersten Erschließungen der Kolonialzeit und mit den modernen Ausweitungen nicht nachhaltiger Nutzung und den Migrationen seit deren Ende haben sich diese Verhältnisse jedoch völlig gewandelt und die natürlichen Landschaften Borneos sind einer immer stärkeren Zerstörung ausgesetzt.
An Bodenschätzen gewinnt man Kohle und Erdöl. Hauptsächlich wird in der Landwirtschaft Kopra, Sago und Kautschuk hergestellt. Im Südosten wird zudem Pfeffer angebaut. Von großer Bedeutung ist die Holzwirtschaft (Tropenhölzer). Diese werden in “selektivem” Holzeinschlag ausgebeutet, der jedoch vorrangig nicht zur Schonung des Waldes so betrieben wird im Sinne von nachhaltiger Forstwirtschaft, sondern wegen der relativen Verstreutheit der nutzbaren Bäume von wirtschaftlichem Interesse. Die letztlich staatlich wenig kontrollierte Abholzung hat dazu geführt, dass die Regierungen auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene in die Kritik geraten sind. Nach der schließlich vollständigen Rodung des Dschungels entstehen riesige Monokulturen von Palmöl–Plantagen.
Indonesien ist eine Republik und der weltgrößte Inselstaat sowie mit rund 255 Millionen Einwohnern der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt. Indonesien...