Guatemala-Stadt (spanisch: Ciudad de Guatemala, offiziell La Nueva Guatemala de la Asunción) ist die Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates Guatemala. Der Flughafen Guatemala-Stadt gilt seit seiner 2007 abgeschlossenen Renovierung als modernster Verkehrsflughafen Zentralamerikas. Heute hat Guatemala-Stadt etwas über eine Million Einwohner und ist damit die größte Stadt des Landes. Die Agglomeration, die fälschlicherweise oft mit Guatemala-Stadt gleichgesetzt wird, umfasst Mixco, Villa Nueva und einige andere Orte, die sich in den letzten Jahrzehnten von kleineren Dörfern zu Städten entwickelt haben und mit Guatemala-Stadt de facto zusammengewachsen sind. In diesem Ballungsgebiet leben nach offiziellen Angaben rund 2,5 Millionen Menschen, im Departamento etwa 3,7 Millionen.
Guatemala-Stadt liegt auf einem Hochplateau in gemäßigtem Klima. Das lockere vulkanische Tuffgestein des Untergrunds ist an vielen Stellen von tiefen Erosionsschluchten (“Barrancos”) durchschnitten, was den Verkehr teilweise zu großen Umwegen zwingt. Bei der Stadtgründung 1773 wurden die Straßenzüge rechtwinklig rund um einen zentralen Platz angelegt. Die Altstadt zeigt eine relativ niedrige Bauweise, was auf eine Verordnung zum Erdbebenschutz von 1918 zurückzuführen ist, nach der höchstens zweigeschossig gebaut werden durfte.
Die früheste Besiedlung durch die Maya erfolgte vor mehr als 2000 Jahren. Die Ruinen dieser Siedlung (Kaminaljuyú) können heute in einer Parkanlage im Stadtzentrum besichtigt werden. Während der spanischen Kolonialzeit entstand dort ab 1620 um ein Kloster (El Carmen) die kleine Stadt Ermita, die 1773 rund 1600 Einwohner hatte. Nachdem die alte Hauptstadt Antigua Guatemala am 26. Juli 1773 einem Erdbeben zum Opfer fiel, wurde am 27. September 1775 Guatemala-Stadt als neue Hauptstadt des spanischen Kolonialgebietes in Mittelamerika gegründet. 1782 wurde eine Bevölkerung von 13.000 Menschen gezählt.
Von 1823 bis zur Verlegung der Regierung nach San Salvador 1834 war Guatemala-Stadt die Hauptstadt der 1840 wieder aufgelösten Zentralamerikanischen Konföderation. Die politischen Wirren jener Zeit verhinderten einen weiteren Ausbau der Stadt, die zudem mit Quetzaltenango um die Vorherrschaft im Lande ringen musste.
Ende des 19. Jahrhunderts prägte klassizistische Architektur die Stadt, die damals nur etwa 70.000 Einwohner hatte. 1830, 1917, 1918 und vor allem 1976 zerstörten schwere Erdbeben weite Teile der Stadt. Nach dem Beben von 1976 kamen zahllose Flüchtlinge aus anderen Departamentos in die Hauptstadt, die im Zuge ihres modernen Wiederaufbaus eine Bevölkerungsexplosion erlebte, die auch die umliegenden Municipios mit einschloss.