Themenwoche Georgien – Tiflis

Samstag, 28. November 2020 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  5 Minuten

View from Narikala fortress © Marcin Konsek/cc-by-sa-4.0

View from Narikala fortress © Marcin Konsek/cc-by-sa-4.0

Tiflis ist die Hauptstadt Georgiens. Es ist die bevölkerungsreichste und größte Stadt des Landes. Tiflis hat mehr als eine Million Einwohner, die Gesamtfläche beträgt 726 Quadratkilometer, das bebaute Gebiet rund 70 Quadratkilometer. Die Stadt liegt im Zentrum der Kaukasus-Landenge im östlichen Teil Georgiens. Sie erstreckt sich in einer Gebirgsniederung 21 Kilometer entlang des Flusses Kura. Im Westen wird Tiflis vom Berg Mtazminda, im Osten von der Hügelkette Machata, im Süden vom Mtabori und dem Gebirgszug Solalaki begrenzt. Entsprechend dem gebirgigen Bodenrelief haben die Stadtbezirke Höhenunterschiede zwischen 380 m und 727 m. Viele Wohnviertel wurden in Terrassen an die Hänge gebaut.

Auf dem rechten Ufer der Kura, über der Altstadt, liegen die Ruinen der Festung Nariqala aus dem 3. Jahrhundert. Oberhalb der Wehranlagen steht die Monumentalstatue Kartlis Deda (deutsch: Mutter Georgiens). Darunter erstreckt sich ein 128 Hektar großer Botanischer Garten. Er wurde 1845 auf dem Gelände des Festungsparks angelegt. Die Altstadt mit engen, gewundenen Kopfsteinpflaster-Straßen soll zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. Dort liegen die Sioni-Kathedrale aus dem 5. Jahrhundert, die Metechi-Kirche der georgischen Könige aus dem 13. Jahrhundert, die Antschischati-Basilika aus dem 6. Jahrhundert und die Große Synagoge. Durch die Altstadt führte einst die Seidenstraße. Noch heute stehen ihre alten Karawansereien. Die Häuser sind zumeist aus Holz und haben geschnitzte überhängende Balkone. Im Bäderviertel Abanotubani finden sich Schwefelbäder des 17. Jahrhunderts sowie eine Moschee. An die Altstadt schließen sich im Stadtteil Garetubani die Prachtbauten des 19. Jahrhunderts an. Herzstück ist die mit Platanen gesäumte Flaniermeile Rustaweli-Boulevard zwischen Freiheitsplatz und Platz der Republik. An ihm befinden sich unter anderem die Kaschweti-Kirche, die Staatliche Gemäldegalerie, das Historische Museum, das Staatliche Rustaweli-Theater, die Oper und das Parlamentsgebäude. Die Kura wird von breiten Uferboulevards gesäumt, an denen jedoch das Auto auf mehrspurigen Fahrbahnen dominant gegenüber den Fußgängern auftritt.

Old Tbilisi © Permaveli/cc-by-sa-3.0 Rustaveli National Theater on Rustaveli Avenue © flickr.com - DDohler/cc-by-2.0 National Opera Theater © Giorgi Balakhadze/cc-by-sa-4.0 Presidential Palace © flickr.com - Levan Gokadze/cc-by-sa-2.0 View from Narikala fortress © Marcin Konsek/cc-by-sa-4.0 City Council of Tbilisi on Tavisupleba Square with monument of St. George © flickr.com - George Kvizhinadze/cc-by-sa-2.0 National Botanic Garden © flickr.com - dare/cc-by-sa-2.0
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City Council of Tbilisi on Tavisupleba Square with monument of St. George © flickr.com - George Kvizhinadze/cc-by-sa-2.0
Die Stadtteile am Berg Mtazminda sind durch eine Standseilbahn erschlossen, die Anfang der 2010er Jahre modernisiert wurde. Auf halber Höhe liegt das Pantheon, ein Friedhof, auf dem bedeutende Georgier und Russen begraben sind, unter ihnen die Schriftsteller Ilia Tschawtschawadse, Akaki Zereteli und der Diplomat Alexander Gribojedow. Auf dem flachen Gipfel des Berges wurde ein großer Park angelegt, der 2009 zum Vergnügungspark erweitert worden ist. Der Fernsehturm steht als von allen Teilen der Stadt sichtbares Wahrzeichen über der Stadt und ist nachts aufwändig beleuchtet. Der Tschawtschawadse Boulevard im Bezirk Wake beherbergt das Hauptgebäude der Staatlichen Universität, Banken, elegante Modeläden und exklusive Bars. Er ist die bevorzugte Einkaufsmeile der neuen Wohlstandschicht in Georgien. Am linken Ufer des Flusses liegen im 20. Jahrhundert erbaute kulturelle und staatliche Institutionen. Dort stehen das größte Kirchengebäude Transkaukasiens, die Sameba-Kathedrale, die Staatliche Medizinische Universität, verschiedene wissenschaftliche Institute, das Boris-Paitschadse-Stadion, Heimspielstätte von Dinamo Tiflis, und der Hauptbahnhof.

Vor den Toren der Stadt, unterhalb des Kus Tba (deutsch: Schildkrötensee), liegt das Ethnographische Museum. Es handelt sich um ein Freilichtmuseum, das in einem weitläufigen Areal Zeugnisse des ländlichen Bauens, Wohnens und Lebens aus allen Teilen Georgiens präsentiert. Hier finden sich historisch und kulturell erhaltenswerte originale Gebäude wie beispielsweise ein swanetischer Wehrturm, die wieder errichtet wurden, weil sie anderenfalls verfallen wären. Im Flusstal der Were im Stadtzentrum befindet sich der Zoo Tiflis, der älteste und größte Tierpark in Georgien, der am 14. Juni 2015 durch eine Überschwemmung schwer beschädigt wurde.

Hier finden Sie eine Übersicht aller Themenwochen.

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