Tuam (irisch: Tuaim) ist eine Landstadt der GrafschaftGalway in der Republik Irland mit 3500 Einwohnern; die Bevölkerungszahl in der Agglomeration beläuft sich auf 8800 Personen. Die Stadt liegt westlich der Midlands und nordöstlich von Galway City. Tuam hat den Ruf, ein angenehmer Ort zu sein. Es gibt einen Spruch, der besagt: Wenn eine Person aus Tuam stirbt und zum Himmelstor kommt, dann wird der Engel sagen: “Dir wird es hier nicht gefallen, es ist nicht Tuam”.
Die Stadt hat zwei Kathedralen. Die ältere, St. Mary’s Cathedral aus dem 14. Jahrhundert, wurde unter Elisabeth I.anglikanisiert und ist die Hauptkirche der Diözese Tuam, Killala und Achonry der Church of Ireland. Sie brannte 1767 teilweise nieder und wurde mit Veränderungen restauriert. In ihr stehen zwei der bekanntesten Keltenkreuze Irlands. Das eine ist mit einem Gebet für den König Turlough O’Conner beschriftet. Erst 1827–1837 konnte die lange unterdrückte katholische Diözese die neue Kathedrale Mariä Himmelfahrt als die neue Mutterkirche des Erzbistums Tuam errichten.
Tuam wurde durch die Entdeckung eines Massengrabes mit Kinderleichen über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Bereits 1975 hatten zwei Jungen eine zerbrochene Betonplatte über einer Grube verschoben und darunter Kinderskelette entdeckt. Damals kam es jedoch zu keiner Untersuchung; das Massengrab wurde lediglich durch einen Priester gesegnet. Laut Melderegister waren in dem Heim von 1925 bis 1961 durchschnittlich zwei Kinder pro Woche gestorben. Erst 2014 wurden polizeiliche Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Historikerin Catherine Corless nachgeforscht und erste Ergebnisse veröffentlicht hatte.
Eine Untersuchungskommission zu Mutter-und-Kind-Heimen mit Sitz in Dublin gab am 3. Februar 2017 die Ergebnisse zu dem 2014 entdeckten Massengrab mit den sterblichen Ãœberresten von rund 800 Kinderleichen in dem von 1925 bis 1961 betriebenen St. Mary’s Mother and Baby Home der Congregation of the Sisters of Bon Secours für ledige Mütter und ihre Kinder bekannt. Bei Nachforschungen waren auf dem Grund und Boden der Institution zwei Strukturen gefunden worden: Während die erste Struktur als Senkgrube gedient hatte, wurde bei der zweiten – wo die menschlichen Ãœberreste gefunden wurden – eine Nutzung als Abwassergrube vermutet. Die Untersuchungskommission stellte nicht fest, ob sie zu diesem Zweck jemals benutzt worden war. Ermittlern zufolge handelte es sich bei den untersuchten Knochenfunden um Föten und Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren in 17 von 20 unterirdischen Kammern. Das Heim in Tuam war nach Medienberichten eine von zehn Einrichtungen in Irland, in denen insgesamt rund 35.000 ledige Mütter, sogenannte “gefallene Frauen”, untergebracht waren und zum Teil Zwangsarbeit verrichten mussten.
Das Charles Bronfman Auditorium oder der Heichal ha-Tarbut (Hejchal ha-Tarbūt, deutsch Kulturpalast; ehemals Fredric R. Mann Auditorium) ist mit 2.482...