Guardiagrele ist eine italienische Stadt mit 9.000 Einwohnern in den Abruzzen in der Provinz Chieti. Die Gemeinde Guardiagrele gehört zur Vereinigung Die schönsten Dörfer Italiens. Die Altstadt Guardiagreles liegt auf der Spitze eines Hügels (auf knapp 600 m Höhe) zu Füßen des Majella-Massivs und in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Majella. Die Stadt bietet Aussicht über die Majella, das Hügelland und das entfernt liegende Meer. Der Dichter Gabriele D’Annunzio bezeichnete Guardiagrele wegen seines Panoramas als “Balkon der Abruzzen”.
Trotz der ansonsten für die Entstehungszeit typischen Architektur und Stadtplanung besitzt der Ort keinen zentralen Marktplatz. Am südlichen Ende der Altstadt befindet sich der im Volksmund auch einfach nur Piano genannte Largo Garibaldi (Garibaldi-Platz), an dessen Südseite heute noch der Wachturm steht, der dem Ort seinen Namen gab. Neben seines pittoresken Stadtbildes bietet Guardiagrele einige sehenswerte Monumente aus dem Mittelalter sowie vier Museen.
In der Umgebung der Gemeinde werden Reben der Sorte Montepulciano für den DOC-Wein Montepulciano d’Abruzzo angebaut. Montepulciano ist hier wie erwähnt die Rebsorte, und nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls bekannten Wein aus der Region (DOC) Montepulciano, der im übrigen wiederum gar nicht aus der Rebsorte Montepulciano, sondern aus Sangiovese hergestellt wird.
Eine recht spezifische kulinarische Spezialität aus Guardiagrele sind die sogenannte sise delle monache (= “Nonnenbrüste”), die 1884 von dem Konditor Giuseppe Palmerio erfunden wurden. Dabei handelt es sich um ein süßes Gebäck aus Biskuitteig, das mit einer Variation von englischer Creme gefüllt ist. Den Namen bekam das Gebäck wegen seiner Form: Zunächst nannte Pamerio seine Kreation noch tre monti (= “drei Berge”) Anlehnung an die drei mit Zucker verzierten Spitzen. Zur Entstehungsgeschichte des heutigen Namens existieren verschiedene Versionen, angeblich erfand ihn der aus Guardiagrele stammende Poet Modesto Della Porta, als er ein Blech mit den Gebäckstücken sah. Bis heute wird das Gebäck ausschließlich von zwei Bäckereien in Guardiagrele hergestellt und findet trotz der überschaubaren geschmacklichen Besonderheit nicht nur bei Touristen reißenden Absatz.
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