Taipei Financial Center ist der Name eines Wolkenkratzers in Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan. Der Taipei 101 war der höchste Wolkenkratzer der Welt (ohne Antennen oder Masten), bis er Anfang 2007 vom Rohbau des Burj Khalifa abgelöst wurde, der Anfang 2009 seine endgültige Höhe von 828 Metern erreichte. Mit 508 Metern ragt Taipei 101 (benannt nach seinen 101 Stockwerken) weit über die Skyline der Stadt. Außer den 101 oberirdischen Stockwerken gibt es fünf unterirdische. Mit dem höchsten begehbaren Geschoss löste das Gebäude den 1974 vollendeten Willis Tower (früher Sears Tower genannt) in Chicago ab, dennoch ist der Willis Tower durch seine Antenne mit insgesamt 527 Metern 19 Meter höher. Da der Burj Khalifa eine gemischte Nutzung hat (Apartments, einem Hotel und Büros) blieb Taipei 101 das höchste Bürogebäude der Welt. Seit dem Bau des One World Trade Centers in New York City 2014 ist es das zweithöchste Bürogebäude weltweit sowie der fünfthöchste Wolkenkratzer der Welt.
Die offizielle Einweihung fand Silvester 2004 statt; bereits am 1. Mai 2003 feierte der Präsident von Taiwan die Errichtung des höchsten Stockwerks. Die ersten Mieter waren bereits in die untersten Stockwerke eingezogen. Im 89. Stock befindet sich das innere Aussichtsdeck; auch im 91. Stock liegt ein Ausgang. Am Fuße des Wolkenkratzers befindet sich das größte Einkaufszentrum Taiwans. Das Gebäude hat die schnellsten Aufzüge der Welt. Mit rund 16,8 Metern pro Sekunde (60 km/h) werden die Besucher in den 89. Stock gebracht, mit rund 10 m/s (36 km/h) geht es zurück.
Zwischen dem 88. und 92. Stockwerk befindet sich eine 660 Tonnen schwere vergoldete, aus einzelnen Scheiben gefertigte Stahlkugel mit einem Durchmesser von 5,5 m, die mit ölhydraulischen Dämpfungselementen den Schwankungen des Gebäudes entgegenwirkt. Die maximale Beschleunigung bei Stürmen wird durch den Dämpfer etwa halbiert. Aufgehängt an armdicken Stahlseilen ist sie der momentan größte und das einzige der Öffentlichkeit zugängliche Tilgerpendel der Welt. Zwei weitere Dämpfer mit je 4,5 Tonnen Masse befinden sich in der Antennenkonstruktion. Sie sollen Schwingungen reduzieren, die zu einer Ermüdung der Stahlkonstruktion führen.
Das pagodenähnliche Design des Gebäudes beruht auf der chinesischen Tradition. So wurde beispielsweise die 8, eine chinesische Glückszahl, immer wieder aufgenommen. Auch der Jin Mao Tower in Shanghai ist nach der Form der 8 konstruiert. Außerdem wurde das Gebäude nach der Feng-Shui-Lehre erbaut. Mieter sind so nach traditionell-chinesischem Verständnis vor negativen Einflüssen geschützt. Zudem sollen chinesische Glücksmünzen, die überdimensional groß an der Fassade des Gebäudes zu sehen sind, vor schlechten Geschäften schützen. Des Weiteren soll das Design an einen Bambus erinnern.
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