Die Synagoge am Bornplatz im HamburgerGrindelviertel wurde 1906 eingeweiht und war eine der größten Synagogen in Deutschland. Sie diente der Deutsch-Israelitischen Gemeinde (DIG) als Hauptsynagoge. In unmittelbarer Nähe wurde 1911 das Gebäude der Talmud-Tora-Schule errichtet. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde die Synagoge verwüstet, kurz darauf in Brand gesteckt und die Ruine 1939 durch das lokale Nazi-Regime auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen. Fünfzig Jahre nach der Zerstörung wurde der ehemalige Standort umgestaltet, seitdem weist ein Bodenmosaik auf den Standort der Synagoge hin. Seit 2019 setzen sich die jüdische Gemeinde, der Zentralrat der Juden in Deutschland und mehrere Organisationen für den Wiederaufbau der Synagoge ein. Im Februar 2020 wurde ein Antrag für eine Machbarkeitsstudie von der Hamburgischen Bürgerschaft einstimmig angenommen. Im November 2020 gab der Haushaltsausschuss des Bundestags 65 Millionen Euro für die Wiederherstellung der Synagoge frei. mehr lesen…
Das Luxemburger Abkommen (auch Wiedergutmachungsabkommen genannt, englisch: Reparations Agreement between Israel and West Germany) ist ein am 10. September 1952 geschlossenes Übereinkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland auf der einen Seite sowie Israel und der Jewish Claims Conference (JCC) auf der anderen. Inhalt des Abkommens waren Zahlungen, Exportgüter und Dienstleistungen im Gesamtwert von 3,5 Milliarden D-Mark, um die Eingliederung mittelloser jüdischer Flüchtlinge zu unterstützen, sowie die Selbstverpflichtung der Bundesrepublik zur Rückerstattung von Vermögenswerten. Dieses Abkommen wurde vom BundeskanzlerKonrad Adenauer (CDU) im Bundestag mit den Stimmen auch der SPD gegen Teile seiner Regierungskoalition durchgesetzt. 3 Milliarden waren für den Staat Israel bestimmt, 450 Millionen für die außerhalb Israels wohnenden vertriebenen Juden und 50 Millionen für jene, die keiner jüdischen Glaubensgemeinschaft mehr angehörten. Fast gleichzeitig liefen die Verhandlungen zum Londoner Schuldenabkommen. Die Ratifizierung beider Verträge war die politische Vorbedingung, um den Besatzungsstatus aufzuheben und die volle Souveränität der Bundesrepublik herbeizuführen. Die Vereinbarungen wurden in einem förmlichen Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel und zwei sogenannten Protokollen schriftlich festgehalten. mehr lesen…
Minsk ist die Hauptstadt und gleichzeitig mit etwa 1,981 Millionen Einwohnern (Stand 2018) größte Stadt in Belarus. Sie ist zudem Hauptstadt der Minskaja Woblasz und Sitz der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) sowie das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Belarus mit Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theatern und Museen. Minsk liegt an der Swislatsch, einem Nebenfluss der Bjaresina. Minsk wurde 1918 zur Hauptstadt der kurzlebigen “Weißrussischen Volksrepublik“. 1922 wurde Minsk Hauptstadt der neugebildeten Belorussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR), einer Teilrepublik der Sowjetunion. Die Einwohnerzahl stieg bis 1939 auf fast 240.000, wobei nun auch die Weißrussen die größte Bevölkerungsgruppe darstellten. mehr lesen…
Mahiljou ist mit 381.400 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Belarus. Sie liegt im Osten des Landes am Dnepr. Die Großstadt ist Sitz der Verwaltung der Mahiljouskaja Woblasz, Industriestadt (Maschinenbau, Chemiefaser-, Leicht-, Nahrungsmittelindustrie), Eisenbahnknoten, Hafenstadt und kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Hochschulen, Theater und Baudenkmälern. mehr lesen…
Wizebsk ist eine Stadt im Norden von Belarus nahe der Grenze zu Russland mit 347.500 Einwohnern (Stand 1. Januar 2009). Sie hat einen Flusshafen an der Düna, ist Industriestadt (Maschinenbau, Leicht-, Nahrungsmittel-, Textilindustrie), Eisenbahn– und Straßenknotenpunkt sowie kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Universität, Hochschulen, Theater, Museen, Galerien und Baudenkmälern. Wizebsk ist Hauptstadt der Woblasz Wizebsk sowie Sitz des am 13. Oktober 1999 gegründeten römisch-katholischen Bistums Wizebsk. mehr lesen…
Homel bzw. Gomel ist mit über 530.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Belarus. Sie ist der administrative Sitz der Homelskaja Woblasz und des Rajons Homel. Homel liegt im Südosten, 40 km nördlich der Grenze zur Ukraine und 50 km westlich der Grenze zu Russland auf einer Höhe von 138 m am Ufer des Sosch, einem linken Nebenfluss des Dnepr. Die Stadt befindet sich 300 km südöstlich der belarussischen Hauptstadt Minsk, 534 km östlich von Brest, 213 km südlich von Mahiljou, 279 km westlich von Brjansk und 111 km nördlich von Tschernihiw. Homel nimmt ein Territorium von 113 km² ein. mehr lesen…
Kėdainiai ist eine zentral in Litauen am Ufer des Flüsschens Nevėžis gelegene Stadt. Die Kernstadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Rajongemeinde und in derselben ein städtischer Amtsbezirk. Der Ort wurde erstmals 1372 erwähnt und im 15. Jahrhundert bereits als Stadt bezeichnet. Offiziell wurde das Stadtrecht 1590 als Magdeburger Recht verliehen. Die Stadt war das Zentrum der Reformation in Litauen. Noch heute gibt es hier eine evangelische Kirche, was im durchgehend katholischen Litauen Seltenheitswert hat. Seit der Erklärung der Unabhängigkeit 1918 gehört der Ort zu Litauen. Die Altstadt ist gut erhalten und sehenswert. In der Stadt existieren mehrere Schlösser und Herrenhäuser des litauischen Großadels, die jetzt zumeist als öffentliche Gebäude genutzt werden. In der Nähe des Bahnhofes steht eines der wenigen Minarette Litauens. mehr lesen…