Die Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) ist ein Programm der Europäischen Union (EU), das am 12. Mai 2004 von der EU-Kommission als Strategiepapier vorgelegt wurde. Strategisches Ziel der ENP ist es, einen “Ring stabiler, befreundeter Staaten” um die EU herum zu etablieren, wobei die Staaten der EFTA nicht dazugehören. Ergänzend zur Europäischen Nachbarschaftspolitik sind 2008 die Union für das Mittelmeer und 2009 die Östliche Partnerschaft gegründet worden. mehr lesen…
Chefchaouen, Chaouen oder Xauen ist eine nordmarokkanische Stadt mit etwa 45.000 Einwohnern in der gleichnamigen Provinz in der Region Tanger-Tétouan-Al Hoceïma. Zusammen mit anderen Regionen des Mittelmeerraumes ist die traditionsreiche Küche der Stadt im Jahr 2013 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt worden. Die Bewohner der Stadt sind ganz überwiegend Berber; darunter befinden sich auch zahlreiche Nachfahren der im 15. und 16. Jahrhundert aus Al-Andalus zurückgekehrten Mauren. Chefchaouen liegt im nordwestlichen Rif-Gebirge in einer Höhe von etwa 560 bis 600 m und etwa 62 km (Fahrtstrecke) südlich von Tétouan bzw. etwa 112 km südöstlich von Tanger, oberhalb des Flusses Laou. mehr lesen…
El Jadida, mit früheren Namen Mazighen, ist eine marokkanische Hafenstadt mit ca. 200.000 Einwohnern am Atlantik und Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz. Die portugiesische Altstadt (Cité Portugaise) wurde im Jahr 2004 zum UNESCO–Weltkulturerbe erhoben. El Jadida liegt in der historischen Region der Doukkala an einer windgeschützten Bucht am Atlantik. Die Entfernung nach Casablanca, der größten Stadt Marokkos, beträgt gut 100 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung; die südwestlich gelegene Hafenstadt Safi ist etwa 140 km entfernt. Das vom Atlantik beeinflusste Seeklima ist gemäßigt bis warm und bereits deutlich regenärmer als in Rabat. mehr lesen…
Aït-Ben-Haddou (oft auch Aït Benhaddou geschrieben) ist eine befestigte Stadt (ksar) am Fuße des Hohen Atlas im Südosten Marokkos. Der komplette alte Ortskern ist seit dem Jahr 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Der aus einem alten und einem neuen Teil bestehende Ort liegt fast 200 km (Fahrtstrecke) südöstlich von Marrakesch beziehungsweise etwa 30 km in nordwestlicher Richtung von der Stadt Ouarzazate entfernt an einem Berghang in etwa 1270 bis 1320 m Höhe am Ufer des nur im Winter und Frühjahr wasserführenden Assif Mellah. Eine etwa 45 km lange durch das Ounila-Tal über Tamdakht und Anemiter nach Telouet führende Straße (P1506) ist inzwischen fertiggestellt worden. Am Ufer des Asif Mellah wachsen noch Dattelpalmen, die aufgrund der kühlen Höhenlage nur wenig Früchte hervorbringen, deren faserige Stämme jedoch in früheren Zeiten beim Bau der Decken und Aufgänge (teilweise Rampen) in den Wohnburgen (tighremts) eine wichtige Rolle spielten; aus den Palmwedeln wurden überdies Matten, Körbe, Stricke u.ä. geflochten. Die beiden Ortsteile sind in der Hauptsache von Berbern des Ben-Haddou-Stammes bewohnt, doch sprechen viele Einwohner wegen der zahlreichen einheimischen und europäischen Touristen auch Arabisch und Französisch. mehr lesen…
Die Koutoubia-Moschee (“Moschee der Buchhändler”) ist die größte Moschee von Marrakesch. Sie stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts und ist damit eine der ältesten Moscheen Marokkos. Das Minarett der Koutoubia-Moschee ist das Wahrzeichen der Stadt Marrakesch und des gesamten Landes; allabendlich wird es beleuchtet und ist noch bis in 30 km Entfernung sichtbar. Mehr noch als das etwa 150 Jahre ältere Minarett der Qala der Beni Hammad im heutigen Algerien und zusammen mit der Giralda in Sevilla, dem Hassan-Turm von Rabat und dem Minarett der Kasbah-Moschee in Marrakesch wurde es zum Vorbild für nahezu alle späteren Minarette des Maghreb. mehr lesen…
Der Djemaa el Fna ist der zentrale Marktplatz in Marrakesch in Marokko. Die Bedeutung des Namens ist umstritten. Im Arabischen heißt Djemaa el Fna etwa Versammlung der Toten. Dieser Name rührt daher, dass die Sultane zur Zeit der Almohaden den Platz als Hinrichtungsstätte nutzten und aufgespießte Köpfe hier zu Schau stellten. mehr lesen…
Im 8. Jahrhundert erlebte die Iberische Halbinsel die Ankunft der Araber und Berber, die sich mit den römisch-westgotischen Einwohnern mischten und dadurch Al-Andalus schufen. Diese erfolgreiche mittelalterliche muslimische Zivilisation erstreckte sich in ihrer Hochzeit auf den Großteil des heutigen Spaniens und Portugals, bis sie im späten 15. Jahrhundert unterging (Reconquista). Heute wird viel zu oft unterschätzt wie wichtig Al-Andalus für Westeuropa war oder der Versuch unternommen die Wirkung dieses mittelalterlichen “Multikulti”-Ansatzes auf die Entwicklung Europas klein zu reden. Dabei waren es die zahlreichen Innovationen, die die Muslime mitbrachten (angereichert mit Wissen aus dem antiken Ägypten und dem antiken China), die Europa einen ungeahnten Entwicklungsschub gaben, sowohl in den Wissenschaften als natürlich auch kulinarisch. Versuchen Sie einmal den Europäern den Morgenkaffee vorzuenthalten und Sie werden es mit einem übellaunigen Kontinent zu tun bekommen. Während in Al-Andalus schon Wissenschaft und die schönen Künste etabliert wurden, waren wir Nordeuropäer noch als “bildungsferne und ungastliche Waldschrate” unterwegs. Das änderte sich langsam durch die Verbreitung des Wissens aus Al-Andalus Richtung Norden. Gleichzeitig kann man das heutige Andalusien und dessen Anziehungskraft ohne das Wissen um die Wirkung von Al-Andalus nicht verstehen. mehr lesen…