Das Tunnelsystem im Gazastreifen ist ein von der TerrororganisationHamas kontrolliertes, weitverzweigtes System von Tunneln, die vom Gazastreifen nach Ägypten (Philadelphi-Passage) und Israel führen oder innerhalb Gazas verlaufen, ohne die Grenze zu überqueren. Über die Tunnelverbindungen nach Ägypten werden sowohl Dinge des täglichen Bedarfs als auch Kriegsgerät und Kampfstoffe in unbekanntem Umfang in den Gazastreifen eingeführt. Die nach Israel führenden Tunnel dienen dagegen vorrangig dazu, Terroranschläge zu verüben oder Entführungen vorzunehmen. Des Weiteren nutzen die Hamas-Terroristen sie als Waffenlager sowie für den Abschuss von Raketen. Innerhalb Gazas dienen die Tunnel zudem als Fluchtwege für Hamas-Terroristen und hohe Mitglieder der Organisation. Das ganze Ausmaß der Untertunnelung im israelischen Grenzgebiet wurde erst im Verlauf der Operation Protective Edge im Juli 2014 deutlich. Experten schätzen die Gesamtlänge des Tunnelsystems auf 480 bis 500 km, woraus sich der Beiname “Gaza Metro” (U-Bahn) ableitet. In Spitzenzeiten sind durch die Tunnel mehr Waren und Produkte transportiert worden als über die offiziellen Grenzübergänge zusammen. mehr lesen…
Die Klagemauer/Buraqmauer (umgangssprachlich nur Kotel (Mauer) genannt) in der Altstadt von Ostjerusalem ist eine religiöse Stätte des Judentums. Viele der mächtigen Steinblöcke, aus denen die Mauer erbaut ist, bestehen aus dem Jerusalemer Meleke-Kalkstein, der einst am nördlichen Stadtrand gewonnen wurde. mehr lesen…
(Letzte Ergänzung: 23.08.2022) Als Nahostkonflikt bezeichnet man den Konflikt um die Region Palästina, der dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen Juden und Arabern entstand. Er führte zu acht Kriegen zwischen dem am 14. Mai 1948 gegründeten Staat Israel und einigen seiner Nachbarstaaten (israelisch-arabischer Konflikt) sowie zu zahlreichen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern (israelisch-palästinensischer Konflikt und Chronologie des israelisch-palästinensischen Konflikts), die den Kern des Nahostkonflikts (oder der Geschichte des kollektiven Scheiterns) bilden. Der internationale Konflikt in der Region dauert bis heute an. Wie konnte es soweit kommen? Was ist geschehen, damit die Lage zur heutigen Situation eskalierte? Ausgangspunkt ist der seit dem Mittelalter in Europa (Geschichte der Juden) verankerte Antisemitismus. Gehen wir zurück ins Jahr 1882, als Baron Edmond James de Rothschild begann Grundstücke zur Ansiedlung von russischen Juden in Palästina zu kaufen (Jewish land purchase in Palestine), in den 1920er Jahren die Palestine Jewish Colonization Association gründete, die in der Jewish Colonization Association aufging und damit die Basis für die Gründung des späteren Israels schaffte (u.a. durch den Jüdischen Nationalfonds (Israel Bonds) finanziert). Auch wenn der Text ausgedruckt etwa 329 Seiten umfasst, so handelt es sich doch nur um eine Zusammenfassung. Die Vielzahl der eingesetzten Links macht bereits deutlich, dass es im Detail noch sehr viel mehr zu erfahren gibt. Zunächst handelt es sich um eine Zeitschiene der wesentlichen Entwicklungen in der Region und mündet in den heutigen Herausforderungen. Ausgangspunkt ist dabei die Sichtweise der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der Europäischen Union und Nordamerikas, angereichert mit Ausflügen in die Ideen-, Überzeugungs-, Glaubens- und Gedankenwelten der mittel- und unmittelbaren Konfliktparteien. mehr lesen…
Beit Hanun ist eine Stadt im Nord Gaza Gouvernement, im nördlichen Gazastreifen, mit 49.000 (2014) Einwohnern. Sie liegt in der nordöstlichen Ecke des Territoriums an der Grenze zu Israel, etwa 6 km östlich von Gaza-Stadt, 3 km östlich von Bait Lahiya und 5 km westlich der israelischen Stadt Sderot. Der Grenzübergang Erez am nördlichen Ende des Gazastreifens liegt 2 km nördlich der Stadt. mehr lesen…
Als israelische Siedlungen werden jene von Juden, meist israelischen Staatsbürgern mit Unterstützung der israelischen Regierung, errichteten und bewohnten Siedlungen in jenen Gebieten bezeichnet, die von Israel im Sechstagekrieg von 1967 erobert wurden. Diese israelischen Siedlungen liegen außerhalb der sogenannten Grünen Linie, die die Waffenstillstandslinien von 1949 zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn bilden (wobei die Golfstaaten nicht von “israelischen Siedlungen”, sondern von “israelischen Kolonien” sprechen. Bei genauer Betrachtung passt die Bezeichnung auch besser). mehr lesen…
Rafah ist eine palästinensische Stadt am Südrand des vormals israelisch besetzten, seit dem 12. September 2005 vollständig geräumten Gazastreifens. Teile der Stadt liegen in Ägypten, die Demarkationslinie (Philadelphi-Passage) verläuft also quer durch die Stadt. In Rafah befindet sich der einzige Grenzübergang zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Die Stadt ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Gouvernements. Rafah-Stadt hatte 2014 laut dem Palästinensischen Zentralamt für Statistik 153.000 Einwohner. Zur Stadt gehört außerdem ein aus festen Häusern bestehendes Flüchtlingslager, in dem 43.000 (2014) Menschen leben. Für die Stadt und das Flüchtlingslager Rafah ergibt sich so eine Bevölkerungsanzahl von 196.000. Hinzu kommen rund 75.000 Menschen, die derzeit noch im ägyptischen Teil der Stadt leben. Der einzige Flughafen des Gazastreifens, der Internationale Flughafen Jassir Arafat, wurde 2001 und 2002 im Rahmen von isralischen Militäroperationen zerstört. mehr lesen…
Gaza im Gaza Gouvernement ist die größte Stadt im Gazastreifen, der seit 1994 unter Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde steht. In Gaza befindet sich der Verwaltungssitz der Autonomiebehörde und ein Seehafen am Mittelmeer. Die Stadt hat etwa 400.000 Einwohner, in der Agglomeration leben 1,4 Millionen Menschen. Die Stadt erstreckt sich über etwa 46 km². Das heutige Gaza wurde über der antiken Stadt erbaut. In der Antike war Gaza bedeutend als Hafenstadt. Das alte Stadtgebiet erstreckte sich quadratisch über 1 km². Gesichert wurde es durch die Lage auf einem Hügel sowie durch eine Stadtmauer mit Toren in den vier Himmelsrichtungen. mehr lesen…