Themenwoche Venedig – Das Gheto di Venezia

10. Januar 2018 | Author/Destination: | Rubric: Allgemein Lesedauer:  11 Minuten

Campo de Gheto Novo © Didier Descouens/cc-by-sa-4.0

Campo de Gheto Novo © Didier Descouens/cc-by-sa-4.0

Das Ghetto in Venedig ist eine Insel im Sestiere Cannaregio. Sie war seit dem 16. Jahrhundert bis zu seiner Aufhebung 1796 unter Napoleon das abgeschlossene Wohngebiet für die jüdische Bevölkerung in Venedig. Die Insel ist damit Namensgeberin aller Ghettos dieser Epoche. In späteren Jahrhunderten wird der Begriff auch auf andere Einrichtungen übertragen. Die Juden Venedigs wohnten bis zum Ende der Republik im Jahre 1797 unter beengten Verhältnissen getrennt von der übrigen Bevölkerung, genossen aber damit gleichzeitig den Schutz durch die Republik. Sie wurden zwar wie überall im christlichen Europa hart besteuert, man gewährte ihnen aber in Venedig auch Schutz vor der Inquisition und den auch in der Lagunenstadt immer wieder vorkommenden Repressalien. Übergriffe von Christen gegen Juden wurden bestraft. Ebenso wurden die verantwortlichen Beamten in den Städten der Terra ferma, wie man die Staatsgebiete Venedigs auf dem sich anschließenden italienischen Festland nannte, bestraft, die Übergriffe gegen jüdische Einwohner duldeten und nicht von sich aus sanktionierten. Venedigs Juden genossen vom 16. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts damit eine in Europa einzigartige Rechtssicherheit. An Pogromen gegen ihre jüdische Bevölkerung haben sich die Serenissima und ihre Bevölkerung nicht beteiligt.  mehr lesen…

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