Spa ist eine belgische Stadt in den Ardennen, 35 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze. Aus dem Namen der Stadt Spa wurde im Englischen der Gattungsbegriff Spa als Synonym für “Heilbad” gebildet. Spa bildet mit Eupen, Monschau und Malmedy einen Eckpunkt des Hohen Venns und liegt im Tal des Wayai. Vom Lac de Warfaaz wird der Fluss unterirdisch durch Spa geleitet.
Während des Ersten Weltkriegs befand sich in Spa von März bis November 1918 das Große Hauptquartier Seiner Majestät des Kaisers und Königs der deutschen Obersten Heeresleitung. Wilhelm II. hat hier mehr oder minder freiwillig seine Abdankung als Deutscher Kaiser und König von Preußen erklärt, bevor er in die damals neutralen Niederlande floh und dort im Haus Doorn im Exil lebte. Vom 5. bis zum 16. Juli 1920 fand die Konferenz von Spa statt. Es war die erste Konferenz nach dem Ersten Weltkrieg, an der mit Reichskanzler Konstantin Fehrenbach und Außenminister Walter Simons wieder deutsche Staatsmänner teilnahmen. Es ging um die Frage der Reparationen, die das Deutsche Reich nach dem verlorenen Krieg an die Siegermächte zahlen sollte, sowie um die Entwaffnung Deutschlands.
Das Heilbad Spa verdankt seinen guten Ruf seinen Mineralwasser-Quellen. Dieses Wasser, das relativ früh mit wichtigen Heilkräften in Verbindung gebracht wurde, tritt an zahlreichen Stellen zutage, sowohl in der näheren Umgebung der Stadt als auch in deren Zentrum. Ab dem 18. Jahrhundert entwickelte sich Spa zu einem Treffpunkt der gekrönten Häupter und illustren Persönlichkeiten, so dass man dem Ort irgendwann den Beinamen Café de l’Europe gab. Ein Café dieses Namens gibt es auch heute an der Place Royale, war jedoch nicht dieser Treffpunkt.
Die historischen Gebäude der Stadt konzentrieren sich rund um die Place Royale und die umliegenden Gassen gegenüber dem Kurpark. Das alte Thermengebäude (Bains) an der Place Royale entstand in den Jahren 1862 bis 1868 im klassizistischen Stil unter dem flämischen Architekten Tieleman Franciscus Suys. Die Fassade und der zentrale Dreiecksgiebel sind mit Skulpturen geschmückt, das Foyer und die übrigen Säle im Neorenaissancestil ausgemalt. Die alten Thermen wurden 2004 geschlossen. Das Gebäude ist außen noch sanierungsbedürftig, innen jedoch renoviert und wieder geschäftlich genutzt.
Das Kasino und der angrenzende Kursaal von 1920 nebenan ersetzt einen 1917 abgebrannten Bau; dieser wiederum (eröffnet 1908) war – versehen mit Ballsaal und Theater – Nachfolgebau der 1762 gegründeten Redoute, für die die Eigenwerbung der Stadt Spa in Anspruch nimmt, es handele sich um das älteste Kasino der Welt. Gespielt werden amerikanisches Roulette, Black Jack und diverse Automatenspiele; auch finden heute verschiedene Veranstaltungen, Festivals, Seminare und Ausstellungen in diesem Gebäude statt. Das heutige Rathaus, einst Grand Hotel der Kurgäste, stammt von 1762 (ebenfalls Louis-seize, Architekt Barthélémy Digneffe, der auch den Erstbau des Kasinos konzipierte).
Im benachbarten Francorchamps liegt die Rennstrecke Spa-Francorchamps, die in den 1920er Jahren auf einem ca. 14 km langen Landstraßen-Dreieck zwischen den Ortschaften Francorchamps (Spitzkehre La Source), Blanchimont und Stavelot angelegt wurde. Die Rennstrecke liegt auf dem Gemeindegebiet von Stavelot; hier befindet sich auch das Rennmuseum.
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