Sofia, die Hauptstadt von Bulgarien

Donnerstag, 13. November 2014 - 03:30 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein, UNESCO-Welterbe
Lesedauer:  5 Minuten

Orlov Most junction © Boby Dimitrov

Orlov Most junction © Boby Dimitrov

Sofia ist die Hauptstadt Bulgariens und des Bezirks (Oblast) Sofia Stadt mit 1.291.591 Einwohnern. Damit lebt fast jeder fünfte (17.5 Prozent) Einwohner Bulgariens in Sofia. Sofia ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Bulgariens sowie dessen wichtigster Verkehrsknotenpunkt. In der Stadt gibt es eine Universität aus dem Jahre 1888 und verschiedene andere Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und Kultureinrichtungen.

Im heutigen Stadtzentrum befanden sich im antiken “Serdica” das Forum und der Sitz des Prätors, auf dessen Ruinen um 1900 die “Kathedrale Sweta Nedelja” gebaut wurde, mit interessanter Ikonostase und Wandmalereien im Inneren. Im Süden steht die “Geistliche Akademie bzw. Priesterseminar” mit Museum (Ikonen, Handschriften, Kirchengeschichte) und das Gerichtsgebäude, ein klassizistischer Bau von 1940, sowie weiter nördlich das Zentralkaufhaus (ZUM), an dessen Nordseite das 1913 fertiggestellte Sofioter Mineralbad (Zentrales Mineralbad Sofia) mit seiner auffälligen, aus dekorativer Keramik gestalteten Vorderfront liegt.

Davor befindet sich die osmanische Banja-Baschi-Moschee aus dem Jahre 1576, ein Beispiel osmanischer Architektur. Auf der anderen Seite die 1911 im Stil der Renaissance erbaute „Zentralmarkthalle“ mit Uhrturm und Wappen von Sofia, in der Unterführung vor dem Zentralkaufhaus dann die kleine Kirche Sweta Petka Samardschijska aus dem 14. und 15. Jahrhundert mit gut erhaltenen Wandmalereien.

Nach Osten schließt sich der zentrale Platz Sofias an, mit Fragmenten der Ostpforte des römischen Serdika, Steinplatten der alten Ausfallstraße nach Konstantinopel (Istanbul) aus dem 2. Jahrhundert, Überreste des Festungsgemäuers, ferner Gefäße zum Aufbewahren von Getreide.

Im Innenhof des ehemaligen Hotels “Balkan”, dem jetzigen “Sheraton”, findet man das älteste Gebäude Sofias, die “Rotunde Sweti Georgi”. Diese Kirche stammt aus dem 4. Jahrhundert und besitzt Reste dreier Schichten von Wandmalereien aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Wahrscheinlich lag an ihrer Stelle ursprünglich ein Thermalbad.

Mall of Sofia © Nikola Gruev Sofia Airport © Aisano Mall of Sofia © Apostoloff National Palace of Culture © Apostoloff National Opera and Ballet © Apostoloff Military Club - Nenko Lazarov © imagesfrombulgaria.com Government buildings © Svik Cyril and Methodius National Library © Pascal Reusch Central Market Hall © Apostoloff Business Park © Tourbillon Sofia Collage © Todor Bozhinov Orlov Most junction © Boby Dimitrov
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Military Club - Nenko Lazarov © imagesfrombulgaria.com
Sehenswert ist auch das “Denkmal der Befreier” – der russische Zar Alexander II. hoch zu Ross – nach einem Entwurf des Italieners Arnoldo Zocchi, 1901 bis 1907. Das Denkmal trägt die Inschrift: “Dem Befreierzaren, vom dankbaren Bulgarien.” Unter seiner Führung siegten die Russen im Russisch-Türkischen Kriege (1877-1878) gegen die Osmanen, verdrängten das Osmanische Reich fast vollständig von der Balkanhalbinsel und schufen die Grundlage für das heutige Bulgarien, dessen Territorium vorher 500 Jahre lang von den Osmanen beherrscht wurde.

Im Halbrund um das Zarendenkmal angeordnet sind das ehemalige Hotel “Sofia”, jetzt „Radisson SAS“, die Gebäude der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und – freistehend an der Nordseite – die Nationalversammlung mit der Inschrift: “Die Einheit macht die Stärke.” Nach Norden zu dann der “Alexander-Newski-Platz”, der völlig von der Alexander-Newski-Gedächtniskirche, dem Wahrzeichen der Stadt, beherrscht wird.

Der Monumentalbau, 1904 bis 1916 nach dem Entwurf des russischen Architekten Alexander Pomeranzew zu Ehren der russischen Befreier im neobyzantinischen Stil entstanden, bedeckt eine Fläche von mehr als 2500 m² und fasst 5000 Menschen. Zu der Innenausstattung zählen 270 Wandgemälde, 80 Ikonen, kunstvolle Schnitzereien, Throne und Details aus verschiedenfarbigem, fremdländischem Alabaster. Die Krypta birgt ein einzigartiges Ikonenmuseum mit hervorragenden Beispielen ab dem 12. Jahrhundert, unter anderem eine Kollektion von Ikonen aus Nessebar aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die Poganowo-Ikone.

Im Stadtteil Bojana (am Fuße des Witoscha) befindet sich die Kirche von Bojana. Die Architektur stammt aus dem 9. bis 11. Jahrhundert und ist mit unzähligen und zum Teil makellos erhaltenen Wandmalereien aus den verschiedenen Epochen versehen (die älteste Malereischicht stammt aus dem 11. bis 12. Jahrhundert, die jüngste von 1882). Die Kirche wurde 1979 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

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