Das Schloss Fontainebleau in Fontainebleau (Département Seine-et-Marne) ist ein französisches Königsschloss rund 60 km südlich von Paris, das zeitweilig u. a. von Kaiser Napoléon Bonaparte genutzt wurde. Es ist vor allem berühmt für seine Innenausstattung aus der Zeit der Renaissance, an der zahlreiche italienische Künstler arbeiteten, und wurde 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Name des Schlosses Fontainebleau, früher auch “Fontainbleau” geschrieben, leitet sich ab von: “fontaine belle eau”, das heißt “Quelle (mit) schönem Wasser”. Die Anlage wurde unter Franz I. und Heinrich II. an der Stelle eines Jagdschlosses gebaut. Bauanfang war 1528. Das Schloss gilt als erster Renaissancebau auf französischem Boden. Schloss Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stuckaturen. Die Arbeiten für das Schloss wurden ab 1530 von italienischen Künstlern wie Rosso Fiorentino ausgeführt. Diese brachten manieristische Stilelemente und italienisches Formengut nach Frankreich. Ludwig XIV. ließ in den Gärten ein neues Parterre im Stil des Barocks, einen großen Kanal und einen neuen Park anlegen.
Im Juli 1313 fand dort die Heirat zwischen Johanna von Burgund und Philipp von Valois statt, der später als Philipp VI. König von Frankreich wurde. Am 18. Oktober 1752 fand die Uraufführung der Oper Le Devin du village von Jean-Jacques Rousseau statt. 1753 entstand Daphnis et Eglé, ein Heroisches Werk von Rameau. Am 23. Oktober 1754 wurde die Oper Anacréon von Jean-Philippe Rameau uraufgeführt. Die Kolonie New Orleans ging 1762 im Rahmen des geheimen Abkommens von Fontainebleau an Spanien, was im Pariser Frieden 1763 bestätigt wurde. Von 1806 bis 1814 hielt Napoleon I. Papst Pius VII. in Fontainebleau gefangen. Fontainebleau ist eine französische Stadt mit 15.740 Einwohnern in der Region Île-de-France. Die Stadt liegt 55 km südlich von Paris und ist Hauptort des Arrondissements Fontainebleau im Département Seine-et-Marne.
Am 27. Oktober 1807 musste Spanien im Vertrag von Fontainebleau der französischen Armee Durchmarschrechte nach Portugal zugestehen. Anlass war die Weigerung des portugiesischen Königs Johann VI., nach Napoleons Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar England anzugreifen. Portugal wurde in der Folge besetzt und das Haus Braganza abgesetzt. 1810 wurde das Napoleonische Dekret von Fontainebleau als eines der Folgedokumente des Berliner Dekrets erlassen. Der neue Vertrag von Fontainebleau wurde 1814 geschlossen. Napoleon dankte ab und die Regentschaft der Bourbonen wurde wieder hergestellt.
Im Jahr 1948 wurde hier im Umfeld einer internationalen Konferenz die Naturschutzorganisation IUCN gegründet. Vom August 1953 bis April 1967 war Fontainebleau Sitz des NATO-Hauptquartiers Allied Forces Central Europe (AFCENT). In der Nähe der Stadt, auf dem Camp Guynemer, war das Hauptquartier des Allied Air Forces Central Europe (AAFCE).
Partnerstädte von Fontainebleau sind London Borough of Richmond upon Thames in England und Konstanz.