Schloss Grafenegg liegt in Niederösterreich südlich des Ortes Grafenegg und rund 14 km östlich von Krems. Es gehört mit Burg Kreuzenstein und Schloss Anif bei Salzburg zu den bedeutendsten Schlossbauten des romantischen Historismus in Österreich.
Der Umbau durch Leopold und Hugo Ernst im 19. Jahrhundert ging zwar im Allgemeinen schonend mit der vorhandenen Bausubstanz um, verlieh dem Schloss aber durch Hinzufügen von Treppengiebeln, Arkaden sowie der Fassadendekoration im neugotischen Tudorstil einen völlig veränderten Gesamteindruck, der sich bei der Innendekoration durch Ludwig Wächtler – weitgehend im Stil der Neorenaissance – fortsetzt. Die geschlossene Anlage besteht aus vier Trakten, die um einen Innenhof angeordnet sind. Ausgehend vom Nordtrakt schritt der Umbau im 19. Jahrhundert gegen den Uhrzeigersinn voran.
Schloss Grafenegg liegt samt mehrerer Nebengebäude inmitten eines rund 30 Hektar großen naturhaften Parks, der mit zahlreichen Skulpturen geschmückt ist und heute mehr als 2.000 zum Teil exotische Laub- und Nadelbäume und einzelne bereits mehr als 250 Jahre alte Baumriesen aufweist. Für die Landesgartenschau ab 2008 wurde der Park, orientiert an den Gestaltungsprinzipien eines Landschaftsgartens des 19. Jahrhunderts, revitalisiert.
Die meisten bedeutenden Räume von Schloss Grafenegg können besichtigt werden. Weiters finden seit 1971 verschiedene Veranstaltungen, etwa Ausstellungen, Konzerte, Tagungen, Kurse und seit 1976 alljährlich der Grafenegger Advent statt. Initiator und Motor der kulturellen Aktivitäten in Grafenegg war der ursprünglich als Rentmeister angestellte Geschäftsführer und Intendant Dr. Gerhard Großberger, der Grafenegg in seiner 35-jährigen Dienstzeit zu einem Fixpunkt der kulturellen Landschaft Österreichs machte. In den Jahren 1984 und 1987 war das Schloss Schauplatz der zweiteiligen Niederösterreichischen LandesausstellungDas Zeitalter Franz Josephs. Weiters befindet sich auf dem Schlossgelände eine Reitschule und die Schlosstaverne samt Hotel.
Im Schlosspark befindet sich die 2007 fertiggestellte Freilichtbühne Wolkenturm mit 1750 Sitzplätzen und das Auditorium Grafenegg, ein Konzertsaal mit 1300 Sitzplätzen nach dem Entwurf der Dortmunder Architekten Schröder Schulte-Ladbeck. Seit Sommer 2007 findet hier jährlich das Musik-Festival Grafenegg unter der künstlerischen Leitung des Pianisten Rudolf Buchbinder statt. Seit 2008 ist der Schlosspark außerdem ein Standort der niederösterreichischen Landesgartenschau.
Das südamerikanische Pantanal ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. Obwohl das artenreiche Feuchtbiotop unter Naturschutz gestellt und seit 2000...