Schloss Egeskov ist eine Wasserburg auf dem südlichen Teil der Insel Fünen. Das noch mittelalterlich geprägte Bauwerk wandelte sich im Laufe seiner Geschichte von einem befestigten Renaissancesitz zu einem wohnlichen Landschloss. Das Gebäude ist von umfangreichen Gärten umgeben und auf dem Schlossgelände befinden sich mehrere Museen.
Das Schloss wurde von Frands Brockenhuus erbaut und im Jahre 1554 vollendet. Er hatte einige Jahre vorher Anne Tinhuus geheiratet, die den ursprünglichen Bauernhof von ihren Eltern übernommen hatte. Die politischen Unruhen, die Reformation und der Bürgerkrieg von 1534 bis 1536 veranlassten viele Großgrundbesitzer jener Zeit, ihren Wohnsitz als eine schwer einnehmbare Festung zu bauen. So auch Frands Brockenhuus, der seine Burg mitten in einem See erbaute, nach der Überlieferung auf einem Fundament aus so vielen Eichenpfählen, dass „ein ganzer Eichenwald dabei draufging“. Daher auch der Name Egeskov (Eichenwald).
Wichtigster Teil der musealen Anlagen ist das Renaissance-Schloss selbst. Darin sind ca. zehn prunkvolle Räume in zwei Etagen und ein Ausstellungsbereich im Dachboden zu besichtigen. Eine große Zahl exotischer Jagdtrophäen kündet von der Jagdleidenschaft eines früheren Schlossherren. Möbel, Gemälde, Musikinstrumente, Porzellan und viele weitere Kunstgegenstände dokumentieren die lange Geschichte des Hauses. In den Nebengebäuden befinden sich mehrere weitere Museen, darunter Ausstellungen von Automobilen (Oldtimer bis zu den 1970er Jahren), Flugzeugen und Motorrädern ein Museum zur Geschichte des Rettungswesens in Dänemark und eine Ausstellung von Puppenhäusern. Weitere Ausstellungen beschäftigen sich mit der Geschichte der Landwirtschaft, des Handels und Handwerks.
Die den Burgsee umgebenden Gartenanlagen sind zu unterschiedlichen Zeiten entstanden und auch in der Gegenwart immer wieder erweitert und den touristischen Erwartungen angepasst worden. Ein formaler Gartenbereich gegenüber dem Schloss wurde bereits in den 1950er-Jahren rekonstruiert. Im nordöstlichen Teil, der nicht öffentlich zugänglich ist, befindet sich ein historischer Irrgarten aus Hainbuchenhecken, der in seinem Wegemuster weitgehend der berühmten Anlage beim Hampton Court Palace entspricht; seine Entstehung wird auf das Jahr 1733 datiert. Eine stark vergrößerte und etwas erweiterte Nachpflanzung, entworfen von dem Multikünstler Piet Hein, liegt südöstlich des Burgsees, ebenso zwei weitere moderne Gartenlabyrinthe.
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