Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, ab 1982 Marqués de Púbol, war ein spanischerMaler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner. Als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zählt er zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Um das Jahr 1929 hatte Dalí seinen persönlichen Stil und sein Genre gefunden, die Welt des Unbewussten, die in Träumen erscheint. Schmelzende Uhren, Krücken und brennende Giraffen wurden zu Erkennungsmerkmalen in Dalís Malerei. Sein malerisches technisches Können erlaubte es ihm, seine Gemälde in einem altmeisterlichen Stil zu malen, der an den späteren Fotorealismus erinnert.
Dalís häufigste Themen sind außer der Welt des Traumes die des Rausches, des Fiebers und der Religion; oft ist in seinen Gemälden seine Frau Gala dargestellt. Dalís Sympathie für den spanischen Diktator Francisco Franco, sein exzentrisches Verhalten sowie sein Spätwerk führten vielfach zu Kontroversen bei der Bewertung seiner Person und seiner Werke bis in die Gegenwart hinein.
Um sein Werk repräsentativ darzustellen, wollte Dalí sich einen eigenen Tempel errichten, und seine Wahl fiel auf das zerstörte Stadttheater von Figueres. Der Grund, warum er gerade dieses Gebäude wählte, ist einfach: Im Jahr 1918, als Dalí 14 Jahre alt war, fand dort seine erste Ausstellung statt. Nachdem das um 1850 von Roca i Bros gebaute Theater durch ein Feuer gegen Ende des spanischen Bürgerkriegs 1939 zerstört worden war, schlug Figueres’ Bürgermeister Ramon Guardiola 1961 Dalí vor, dort ein Museum zu errichten. Im Juni 1970 beschloss das spanische Kabinett, Gelder für den Umbau bereitzustellen. Als Dach schwebte Dalí eine Glaskuppel in der Art des amerikanischen Architekten Richard Buckminster Fuller vor. Der spanische Architekt Emilio Pérez Piñero konstruierte die Kuppel nach Dalís Vorstellungen; mit ihrer außergewöhnlichen Form ist sie zum Wahrzeichen Figueres’ geworden. Die Details des Museums als Gesamtkunstwerks hatte Dalí selbst entworfen, von den monumentalen Eiern auf dem Dach des Gebäudes bis zu den Toiletten. Architekt war Joaquin de Ros y de Ramis, der jedoch immer nur in Übereinstimmung mit dem “Göttlichen”, wie Dalí sich mittlerweile nannte, arbeiten durfte. Der Bau begann am 13. Oktober 1970; bereits ein Jahr später nahm Dalí die Arbeit am Deckengemälde für das Teatre-Museu in Angriff. Am 28. September 1974 wurde die Umgestaltung des Theaters von Figueres als Dalí-Museum mit tausend geladenen Gästen im Beisein der Freunde Ernst Fuchs und Arno Breker eröffnet. Beide begründeten ein Jahr später gemeinsam mit Dalí die Künstlerfreundschaft “Goldenes Dreieck”; Dalí stellte fest: “Breker-Dalí-Fuchs. Man kann uns wenden wie man will, wir sind immer oben.” Im Jahr 1975 hatte Dalí seinem Freund, dem deutschen Bildhauer und Architekten Breker, zu seinem 75. Geburtstag eine Hommage gewidmet, während Breker eine realistische Bronzebüste des Surrealisten schuf. Es entstanden drei Versionen; Dalí sparte nicht mit seinem Lob: “Breker hat meine Seele eingefangen.”
Um seiner unnachahmlichen Exzentrik auch weit über seinen Tod hinaus Ausdruck zu verleihen, hat er sich in einer Krypta unterhalb der großen Glaskuppel des ihm gewidmeten Museums in Figueres beisetzen lassen.
Salvador Dalí ist neben Pablo Picasso ein Künstler, für den es bereits zu Lebzeiten zwei Museen gab, die ausschließlich seinen Werken gewidmet waren. Das erste Museum, das Dalí Museum, wurde von den Dalí-Sammlern A. Reynolds Morse und Eleanor Morse gegründet und von Dalí am 7. März 1971 persönlich eröffnet. Das Ehepaar hatte über Jahrzehnte eine umfangreiche Sammlung aufgebaut und in einem Gebäude in der Nähe ihrer Residenz in Cleveland (Beachwood), Ohio, ausgestellt. Ende 1980 brachte man die Werke nach Saint Petersburg in Florida, wo 1982 ein neues Museum am Hafen eröffnet wurde. Es beherbergt 96 Ölgemälde Dalís, über 100 Aquarelle und Zeichnungen, 1300 Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Schmuck sowie ein umfangreiches Archiv. Ein hurrikansicherer Neubau des Museums wurde in 22 Monaten von den Architekten Hellmuth, Obata + Kassabaum fertiggestellt und im Januar 2011 eröffnet.
Das zweite Museum, das Teatre-Museu Dalí in seiner Heimatstadt Figueres in Spanien, war das frühere Theater der kleinen Gemeinde. Ab 1970 ließ Dalí es zu einem eigenen Museum umbauen, um sich selbst zu würdigen und aus Figueres wieder einen Anziehungspunkt zu machen. Es wurde 1974 eröffnet.
In Spanien gibt es seit Mitte der 1990er-Jahre zwei weitere Museen. Es handelt sich um das Castell de Púbol, das seit 1970 der Wohnsitz seiner Frau war – schon 1930 hatte Dalí Gala versprochen, ein Schloss nur für sie allein einzurichten. Nach ihrem Tod 1982 war dieses Schloss für zwei Jahre Dalís Wohnsitz, bis er es nach einem Brand im Schlafzimmer 1984 verließ. Auch das Wohnhaus in Portlligat in der Gemeinde Cadaqués ist der Öffentlichkeit als Museum zugänglich.
In Paris zeigt das Espace Dalí in einer permanenten Ausstellung hauptsächlich seine Skulpturen und Radierungen. Das Museum nahe dem Place du Tertre auf dem Montmartre hat 300 Originalwerke in seiner Sammlung.
Seit dem 5. Februar 2009 zeigt das Museum Dalí – Die Ausstellung am Potsdamer Platz am Leipziger Platz in Berlin über 450 Werke des spanischen Künstlers. Die Exponate – Grafiken, Illustrationen, Künstlerbücher sowie Arbeitsmappen und andere Dokumente – sind allesamt Originale, die von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt wurden.
Friaul-Julisch Venetien (amtlich Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia) ist eine autonome Region im äußersten Nordosten Italiens. Hauptstadt der Region ist...