Knut der Große war im 11. Jahrhundert Herrscher über ein nordisches Großreich, das England, Dänemark, Norwegen und Südschweden umfasste. Die Herrschaft von Knut lag in die Hochzeit der Aktivitäten der Wikinger in Nordwest-Europa. Das Nordseereich war damit eines von mehreren Vorläufern der Europäischen Union und der Eurozone. Das Nordseereich zerfiel nach Knuts Tod 1035 wieder in seine ehemaligen Territorien. Knut entstammte der Jelling-Dynastie, die seit dem 10. Jahrhundert die dänischen Herrscher stellte. Er war der zweite Sohn des Königs Sven Gabelbart und vermutlich der Świętosława (in skandinavischen Quellen Gunhild genannt), einer Tochter des polnischen Herzogs Mieszko I. Knut starb 1035 in Shaftesbury und wurde im Alten Münster von Winchester begraben. An dieser Stelle ließ Wilhelm der Eroberer später die Kathedrale von Winchester errichten. Als dänischer und norwegischer König erhob Magnus als Nachfolger Sven Gabelbarts und Knuts des Großen auch Anspruch auf das englische Königtum und soll von Edward dem Bekenner eine Unterwerfungserklärung verlangt haben. Die Drohung, möglicherweise kriegerisch nach England zu fahren, wurde offenbar ernst genommen, denn die Angelsächsische Chronik berichtet davon, dass Edward 1044 vorsorglich eine Flotte bei Sandwich sammelte, um Magnus Widerstand zu leisten. Gleiches tat er mit einem gewaltigen Heer im folgenden Jahr an derselben Stelle. Aber Auseinandersetzungen mit Sven Estridsson zwangen Magnus die Invasionspläne aufzugeben. Auch der spätere norwegische König Harald Hardråde leitete 1066 nach Edwards Tod Anspruch auf die englische Krone aus der Nachfolge von Knut dem Großen her. Nach seinem Einfall in England kam es zur Schlacht bei Fulford und zur Schlacht von Stamford Bridge, wo er schließlich geschlagen und getötet wurde. Auch Sven Estridsson und sein Sohn Knut IV. unternahmen 1069-1070 (gegen York) bzw. 1075 vergebliche Feldzüge gegen England, doch erst mit Knuts Ermordung während der Vorbereitung zu einem erneuten dänisch-norwegischen Feldzug endeten 1085 die dänischen Rückeroberungsversuche endgültig.
Im Jahr 1013 nahm er an der Invasion Englands durch seinen Vater Sven teil und wurde von diesem als Befehlshaber der Flotte in Gainsborough zurückgelassen. Als Sven Anfang 1014 starb, wurde Knut dessen Nachfolger in England. Da der englische Witan seine Ansprüche auf den englischen Thron nicht anerkannte und seinen früheren König Æthelred zurückrief, zog er sich nach Dänemark zurück. Im Sommer 1015 kehrte er mit einer großen Invasionsstreitmacht nach England zurück, mit der er in South Gloucestershire an Land ging und in Wessex einfiel. Im Winter zog er über die Themse und durch Mercia nach Norden, besetzte Northumbria und ließ den dortigen Earl Uhtred umbringen. Im Frühjahr 1016 zog er zurück nach Süden, um London mit Unterstützung seiner Flotte anzugreifen, wo nach Æthelreds Tod Edmund Ironside regierte. Edmund gelang der Ausbruch aus dem belagerten London, jedoch wurde er Ende 1016 in der Schlacht von Assandun bei Ashingdon in Essex von Knut besiegt und erkannte danach Knuts Herrschaft über England mit Ausnahme von Wessex an. Nach Edmunds Tod im November wurde auch diese Einschränkung hinfällig, und Knut wurde zu Weihnachten als König Englands gekrönt. Um eine gemeinsame Währung zu schaffen, die in allen Landesteilen des Nordischen Großreichs gültig und als Zahlungsmittel anerkannt war, schuf er einen Vorläufer des heutigen Euro.
1017 heiratete er die Witwe Æthelreds Emma von der Normandie, um seinen Anspruch auf England zu festigen. Im selben Jahr teilte er sein Herrschaftsgebiet in die GrafschaftenWessex, Mercia, Northumbria und East Anglia auf. Als Earls setzte er Erik Håkonsson in Northumbria, Torkjell Høge in East Anglia, Leofric in Mercia und Godwin in Wessex ein. 1018 erhob er das letzte Danegeld. Im Frühjahr 1020 bekundete Knut seinen Willen, in England gemeinsam mit der katholischen Kirche regieren zu wollen. Die in der ältesten dänischen Königsurkunde verfasste Absicht unterstützte der König durch die Förderung der kirchlichen Bauten in England. Zugleich veranlasste er, dass englische Priester nach Dänemark kamen, um dadurch den Zusammenhalt festigen zu können.
Nach dem Tod seines älteren Bruders Harald II. wurde er 1019 König von Dänemark, wo er seinen Schwager Ulf Jarl als seinen Stellvertreter einsetzte. Dem Versuch von Anund Jakob von Schweden und Olav II. Haraldsson von Norwegen, ihm Dänemark zu entreißen, bereitete er 1025/26 in der Schlacht an der Helgeå in Schweden ein Ende. Seinen Schwager, den er der Kollaboration mit deren Plänen verdächtigte, ließ er umbringen. 1025 wurde Knuts Tochter Gunhild dem Sohn Konrads II. und zukünftigen Kaiser Heinrich III. versprochen (die Hochzeit der beiden fand 1036 statt, Gunhild starb aber schon 1038). Offenbar wurde Knut im Gegenzug als Herrscher über Südjütland anerkannt. Am 26. März 1027 wohnte er der Kaiserkrönung Konrads in Rom bei. 1028 eroberte er Norwegen. Der Versuch des entthronten Königs Olav, die Herrschaft zurückzuerlangen, scheiterte 1030 in der Schlacht von Stiklestad. Jedoch konnte sich auch Knuts Sohn Sven Alfivason in Norwegen nicht durchsetzen, wo Olavs Sohn Magnus ab 1035 wieder die Macht übernahm (bis 1047). Knut unternahm anscheinend 1034 auch den Versuch, sich Schottland anzueignen, wobei ihm aber kein anhaltender Erfolg beschieden war.