Plowdiw ist mit etwa 381.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bulgariens, Verwaltungszentrum einer gleichnamigen Gemeinde und Oblast (Bezirk), sowie Sitz von drei Gemeinden. In Plowdiw sind zahlreiche Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Konsumgüterindustrie, der Buntmetallurgie und der Textilindustrie angesiedelt. Die Internationale Messe Plowdiw ist seit vielen Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie ist spezialisiert in eine Landwirtschaftsmesse, Weinmesse, Motorradschau, Ausstellung Natur, Jagd und Fischfang sowie Blumenmesse.
Das römische Stadion liegt unter einer der Einkaufsstraßen der Stadt, nur wenige Meter von der Moschee entfernt. Es wurde zwischen den Hügeln von Sachat Tepé und Teksim Tepé gebaut. Das Stadion hat eine Hufeisenform, eine Länge von 180 Metern und bemerkenswerte 30.000 Zuschauerplätze. Die Historiker vermuten, dass die hier durchgeführten Spiele in die Zeit des Imperators Septimius Severus (146–211 n. Chr.) datieren. Die Wettbewerbe wurden nach dem Modell der griechischen Olympischen Spiele ausgetragen. Die wichtigsten Sportarten waren Diskus- und Speerwerfen, Laufen, Weitsprung, Ringkampf. Die Spiele fanden alle vier Jahre statt und dauerten mehrere Tage. Das Stadion ist teilweise freigelegt und von der Straße aus einsehbar; es ist jedoch zu Zeit nicht für Besucher zugänglich.
Das antike Theater ist einer der beeindruckendsten Bauten aus römischer Zeit. Zufällig bei Bauarbeiten entdeckt, wurde das Theater zehn Jahre lang freigeschaufelt: Eine 15 Meter dicke Erdschicht musste entfernt werden. Die 7.000 Zuschauerplätze sind in zwei Ränge mit jeweils 14 Reihen unterteilt. Auf die Bänke jedes Sektors wurden die Namen der Stadtteile geritzt, so dass jeder Besucher nach seinem jeweiligen Wohnsitz Platz nehmen sollte.
Die Häuser im historischen Stadtzentrum stammen größtenteils aus der Ära der Nationalen Wiedergeburt. Die wenigen wirklich im Original erhaltenen Gebäude geben eine gute Vorstellung von der bulgarischen Baukunst, sie gehören deshalb mit Recht zu den Baudenkmälern. Sie besitzen eine typische Fassade, sind innen reich verziert und geben mit ihrer Behaglichkeit den damaligen Familiengeist wieder – zwei klar definierbare Typen von Häusern werden unterschieden. Der erste Typ stammt aus der Zeit des frühen türkischen Feudalismus. Es ist ein zweistöckiges, selten ein einstöckiges, asymmetrisches Haus, das die bulgarischen Dörfer im Hochland repräsentiert. Die erste Etage ragt über dem Erdgeschoss zur Straße heraus, nur selten zum Garten, und wird von Holzbalken gestützt. Das Haus verfügt meistens über 2–3 Zimmer, die auf die beiden Etagen verteilt sind. Der zweite Haustyp entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts und ist als symmetrisches Haus bekannt. Außerdem ist es stabiler konstruiert, besitzt eine reichhaltigere Architektur mit Verzierungen. Ständige Elemente sind der Salon im Erdgeschoss und die Treppe, die zu einem breiten Gästezimmer und in die übrigen Zimmer führt.