New Orleans ist mit 392.000 Einwohnern die größte Stadt in Louisiana. In der Greater New Orleans Region leben etwa 1,4 Millionen Einwohner. Die Stadt ist ein Industriezentrum mit einem bedeutenden Hafen am Mississippi River. Die Stadt ist bekannt für ihre lokale kreolische Küche und ihre historische Altstadt, dem French Quarter, in der sich zahlreiche Gebäude im spanischen und französischen Kolonialstil befinden. Außerdem gilt New Orleans als die Wiege des Jazz. Wegen ihrer Lage zwischen dem Mississippi im Süden und dem Lake Pontchartrain im Norden, die ihr einen Stadtumriss in Form einer Mondsichel gegeben hat, erhielt New Orleans die Bezeichnung Mondsichelstadt (englisch Crescent City). Am Westufer gegenüber der Altstadt liegt der Stadtteil Algiers. Bei der Gründung der Stadt bebauten französische Siedler ein kleines, etwas höher gelegenes Stück Land, das heute als „French Quarter“ bekannt ist. Das Gebiet des heutigen New Orleans ist erst vor 2500 Jahren aus vom Fluss angeschwemmten Sedimenten entstanden. Es ist größtenteils ein mehrere hundert Meter tiefer Sumpf, der sich unter dem Druck seines eigenen Gewichtes verdichtet und bei Ausbleiben der Sedimentablagerung weiter unter den Meeresspiegel sinken wird. Seitdem der Mississippi von den Franzosen und anschließend vom United States Army Corps of Engineers eingedeicht wurde, sinkt das Gebiet von New Orleans um etwa 8 mm pro Jahr. 70 % der Stadtfläche liegen bis zu 1,6 m unterhalb des Meeresspiegels, wobei der angrenzende 1839 km² große Lake Pontchartrain über die Wasserstraße Rigolets Strait und die Lagune Lake Borgne mit dem Golf von Mexiko verbunden ist (Der Spiegel vom 02.12.2018: Eine Stadt kämpft gegen das Wasser).
New Orleans wurde 1718 von dem Franzosen Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville gegründet und erhielt zu Ehren von Philipp II., Herzog von Orléans den Namen La Nouvelle-Orléans. 1722 wurde die Stadt die Hauptstadt von Louisiana. 1762 ging die Kolonie im Rahmen des geheimen Abkommens von Fontainebleau an Spanien, was im Pariser Frieden 1763 bestätigt wurde; bis 1766 wurde jedoch kein spanischer Gouverneur eingesetzt. Am Karfreitag, dem 21. März 1788 wurde die Stadt durch einen Großbrand beinahe völlig vernichtet. 856 der rund 1100 Gebäude der Stadt fielen den Flammen zum Opfer. Nach nur sechs Jahren des Wiederaufbaus zerstörte am 8. Dezember 1794 ein erneuter Brand mehr als 200 Häuser im French Quarter. Im Jahr 1795 gewährte Spanien den Vereinigten Staaten im Pinckney-Vertrag das Recht auf Niederlassung und erlaubte den Amerikanern, den Hafen der Stadt zu nutzen. Im Rahmen des 1800 von Napoleon Bonaparte diktierten Abkommens von San Ildefonso ging das 1763 Spanien zugesprochene Gebiet westlich des Mississippi zurück an Frankreich. 1803 verkaufte Napoleon im sogenannten Louisiana Purchase die gesamte Kolonie für 15 Mio. US-Dollar an die Vereinigten Staaten. New Orleans, das zu dieser Zeit etwa 10.000 Einwohner hatte, wurde offiziell am 20. Dezember 1803 den Vereinigten Staaten übergeben. Von seinen frühen Tagen an war New Orleans bekannt für seine kosmopolitische und polyglotte Bevölkerung und die zahlreichen Kulturen, die dort existierten. Die Stadt wuchs schnell mit Einflüssen aus Frankreich, Amerika und der kreolischen Karibik.
Das bekannte French Quarter, auch “Vieux Carré” genannt, das noch aus der französischen und spanischen Zeit stammt und an den Mississippi, die Rampart Street, Basin Street, die Canal Street und die Esplanade Avenue grenzt, wurde 1721 von Ingenieur Adrian de Pauger entworfen. Vor allem der French Market (Französischer Markt), ein Platz, an dem die Choctaw-Indianer handelten, mit dem Café du Monde, das berühmt für seinen Zichorienkaffee und seine Beignets ist, ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen. Ebenso wie die legendäre Bourbon Street, auf der allabendlich Partys bis in den Morgen gefeiert werden. Am nördlichen Ende des French Quarters liegt im Stadtviertel Tremé der Louis Armstrong Park. Der Jackson Square liegt im Zentrum der gitterförmigen Anlage des French Quarter gegenüber dem Fluss. Früher war der Platz als Paradeplatz als der “Place d’ Armes” (Waffenplatz) bekannt. Soldaten exerzierten vor der Stadtkirche, die von den Hauptquartieren des spanischen Stadtrats flankiert wurden. Nachdem die Spanier die Gemeinde übernommen hatten, tauften sie den Platz “Plaza de Armas”. Die Bezeichnung Jackson Square entstand im 19. Jahrhundert, als eine Reiterstatue Andrew Jacksons auf der Platzmitte aufgestellt wurde. Am Jackson Square steht auch die nach dem Stadtbrand von 1788 in den Jahren 1789 bis 1794 neu errichtete römisch-katholische St.-Louis-Kathedrale. Straßenbahnen gehören auch zum Flair von New Orleans. Am bekanntesten ist die Linie St. Charles (St. Charles Avenue) mit ihren grünen Wagen, die 1924 von Perley-Thomas gebaut wurden und die seit 1893 New Orleans mit der Vorstadt Carrollton verbindet. Entlang der Strecke durch die St. Charles Avenue kann man im Stadtteil Garden District zahlreiche herrschaftliche Villen aus dem 19. Jahrhundert bewundern. Auch zwei private Universitäten befinden sich hier, die Tulane University und die Loyola University. Eine weitere Strecke ist die Riverfront-Linie, auch bekannt als “Ladies in Red”, die 1988 wieder in Betrieb genommen wurde. Sie läuft parallel zum Fluss von der Canal Street ins French Quarter. 2004 wurde die Linie Canal Street wiedereröffnet. Sie bedient unter anderen den City Park mit dem Kunstmuseum New Orleans Museum of Art durch einen Abzweig in die North Carrollton Avenue. Die Strecke, nach der Tennessee Williams sein bekanntes Drama A Streetcar Named Desire (Endstation Sehnsucht) benannte, wurde bereits 1948, ein Jahr nach der Veröffentlichung, eingestellt.
New Orleans war immer ein Zentrum der Musik. Es vermischte europäischen Stil mit dem aus Lateinamerika und afroamerikanischen Kulturen. Vor allem der Jazz mit Blechbläsern hat seine Wurzeln in New Orleans. Eine der bekanntesten Musikclubs für New-Orleans-Jazz ist die Preservation Hall im French Quarter. Die Stadt ist ebenfalls bekannt für Rhythm and Blues, der den Rock ’n’ Roll maßgeblich prägte, und auch Cajun– und Zydeco-Musik ist vielerorts zu hören. Ende der 1980er Jahre prägten einige lokale Metal-Bands einen eigenen Doom Metal-Stil, der später als Sludge bekannt wurde und häufig als NOLA-Sound umschrieben wird. Die bekannteste Musikveranstaltung ist das New Orleans Jazz & Heritage Festival, kurz Jazz Fest, das an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden Ende April und Anfang Mai auf der Pferderennbahn Fairgrounds stattfindet. Auf vielen Bühnen treten bekannte und unbekannte Musiker verschiedenster Genres auf, neben Jazz sind auch Rock, Blues und Zydeco zu hören. Ein Stammgast ist zum Beispiel der in der Stadt geborene Dr. John, aber auch Nelly und Brian Wilson waren hier schon zu hören. Weiterer Höhepunkt im Musikkalender der Stadt ist das French Quarter Festival. Mitte April werden hier für ein Wochenende im French Quarter, hauptsächlich in der Bourbon Street und in der Royal Street sowie auf dem Jackson Square, Bühnen aufgebaut, auf denen lokale und internationale Bands kostenlose Konzerte geben. Auch das Satchmo SummerFest zieht viele Jazzfreunde an; das nach dem bekanntesten Sohn der Stadt, Louis Armstrong benannte Fest findet jedes Jahr am ersten Augustwochenende statt. Neben den Konzerten, ähnlich dem French Quarter Festival, gibt es diverse Ausstellungen zum Thema Jazz und auch eine Jazzmesse. Die bekannteste Feier in New Orleans ist der Karneval, der seinen Höhepunkt in einem Umzug am sog. Mardi Gras findet (französische Bezeichnung für den letzten der Karnevalstage). Während der Karnevalszeit gibt es mehrere große Umzüge in und um New Orleans, verschiedene Krewes (Karnevalsvereine) gestalten Floats (gezogene Wagen) und Trucks, fahren damit durch die Straßen und werfen Beads, bunte Plastikketten. Lila, Grün und Gold sind die offiziellen Farben des Mardi Gras, die 1872 vom Karnevalskönig Rex festgelegt wurden. Dieser “König” stellt einen Seitenhieb auf die historische Alte Welt, ihre Monarchen und deren Bevormundung der Bevölkerung dar.
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