Olympische Winterspiele 2014 in Sotschi
Freitag, 7. Februar 2014 - 20:36 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: Russia / RusslandCategory/Kategorie: Allgemein, Sport Lesedauer: 7 Minuten Die XXII. Olympischen Winterspiele werden vom 7. bis 23. Februar 2014 in der russischen Stadt Sotschi, einer Stadt mit 330.000 Einwohnern an der “Russischen Riviera” am Schwarzen Meer, ausgetragen. Dies sind die ersten Winterspiele in einer subtropischen Stadt sowie die ersten Olympischen Spiele der Russischen Föderation, aber die zweiten Olympischen Spiele in Russland nach den Sommerspielen 1980 in Moskau zu Zeiten der ehemaligen UDSSR. Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele ist die Verkehrsinfrastruktur erneuert und ausgebaut werden. So entstanden Straßen, Brücken und Tunnel. die den Verkehr beschleunigen sollen. Für die olympischen Winterspiele sind insgesamt knapp 800 Busse neu gebaut worden. Nach den olympischen Winterspielen werden diese Busse in verschiedenen Städten eingesetzt. Russlands staatliche Bahngesellschaft, Rossijskije schelesnyje dorogi gab eigens für das Ereignis 38 Züge in Auftrag, die bei den Winterspielen in Sotschi zum Einsatz kommen und seit August 2013 den Streckenabschnitt zwischen Tuapse und Adler bedienen. Sämtliche Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Winterspiele sollen 51 Millarden US-Dollar gekostet haben und sind damit die teuersten Spiele aller Zeiten. Gleichzeitig muß man heute, am Tag der Eröffnung der Spiele, feststellen, dass bei aller Vorfreude, Euphorie und der gigantischen Investitionssumme nicht alle Maßnahmen fristgerecht fertig geworden sind, einige auch bis zum Ende der Spiele nicht fertig werden oder teilweise komplett aus dem ursprünglichen Plan gestrichen wurden. Das ist auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite findet aber schon 2018 die Fußballweltmeisterschaft in Sotschi statt, sodass man sich vielleicht bewußt dafür entschieden hat noch Raum für Verbesserungen zwischen den Spielen und der Weltmeisterschaft zu lassen, um so den Spannungsbogen für Besucher und Zuschauer der sportlichen Großereignisse auch baulich und architektonisch zu erhalten.
Die 1300 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen für die Olympischen Spiele und die Paralympics werden von der Moskauer Juwelierfabrik “Adamas” hergestellt. Dafür wurden 3 Kilogramm Gold, 2 Tonnen Silber und 700 Kilogramm Bronze benötigt. Eine Goldmedaille besteht aus purem Silber, die mit mindestens 6 Gramm Gold überzogen ist. Die Medaillen haben einen Durchmesser von 10 cm und besitzen eine halbkreisförmige Aussparung, in die ein Polykarbonat-Einsatz eingefügt wird, was erstmals bei Medaillen für Olympische Spiele erfolgt. Für die 25 Herstellungsschritte werden insgesamt acht Arbeitsstunden je Medaille aufgewendet. Insbesondere der Arbeitsschritt des Einsetzens ist sehr kompliziert. Alle verwendeten Metalle wurden auf dem Gebiet Russlands gefördert, und die Medaillen wurden nur von russischen Spezialisten hergestellt. Jene Goldmedaillen, die am 15. Februar vergeben werden, enthalten ein Fragment des Meteors von Tscheljabinsk, der ein Jahr zuvor in den Tschebarkulsee fiel.
Sämtliche Eishallen befinden sich im Olympiapark Sotschi, wodurch erstmals in der olympischen Geschichte alle Hallen untereinander zu Fuß erreichbar sind. Das Gelände befindet sich direkt am Schwarzen Meer und wird daher auch “Küsten-Region” genannt.
- Olympiastadion Sotschi – das 2013 fertiggestellte Stadion hat eine Kapazität von 40.000 Zuschauern. Hier werden die Eröffnungs- und die Schlussfeier der Spiele stattfinden. Das Stadion ist nach einem Berg im Nordkaukasus benannt. Nach den Spielen soll das Stadion für Fußballspiele genutzt werden. Darüber hinaus wurde Sotschi als Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 ausgewählt, so dass das Olympiastadion vier Jahre nach den Olympischen Spielen für eine weitere große internationale Sportveranstaltung genutzt werden wird.
- Bolschoi-Eispalast – die Multifunktions-Arena bietet 12.000 Zuschauern Platz und wurde 2012 fertiggestellt. In der Arena werden die Finale im Eishockey stattfinden.
- Schaiba-Eisarena – in der Multifunktionshalle für 7.000 Zuschauer sollen Eishockeyspiele stattfinden. “Schaiba” ist der russische Name des Pucks im Eishockey. Die Halle ist so konzipiert, dass sie nach den Spielen abgebaut und in einer anderen Stadt wiederaufgebaut werden kann.
- Adler Arena – die Halle hat eine Kapazität von 8.000 Zuschauern und bietet Platz für eine 400-Meter-Eisbahn. Eisschnelllauf wird hier stattfinden. Nach den Spielen kann die Halle abgebaut und in einer anderen Stadt als Messehalle wiederaufgebaut werden.
- Eisberg Eislaufpalast – die Multifunktions-Arena wurde 2012 fertiggestellt und hat eine Kapazität von 12.000 Plätzen. In der Halle werden Eiskunstlaufen und Shorttrack stattfinden. Die Arena ist auch so konzipiert, dass sie nach den Spielen abgebaut und in einer anderen Stadt als Eishalle wieder aufgebaut werden kann.
- Ice Cube Curling Center – in der Multifunktionshalle für 3.000 Zuschauer werden die Curling-Wettkämpfe ausgetragen. Diese Halle kann nach den Spielen abgebaut und in einer anderen Stadt wieder aufgebaut werden.
Die “Medal Plaza” für die Siegerehrungen, das olympische Dorf und das Medienzentrum befinden sich auch im bzw. beim Olympiapark Sotschi.
Krasnaja Poljana (Schnee-Region)
Die Schnee-, Bob- und Rodelwettbewerbe finden in dem Gebiet um das knapp 4000 Einwohner zählende Gebirgsdorf Krasnaja Poljana, das 30 km nordöstlich von Adler auf etwa 600 Meter Höhe im Tal der Msymta liegt, statt. Diese Region ist und soll auch künftig im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele zu einem exklusiven Wintersportresort ausgebaut werden.
- RusSki Gorki Skisprung-Zentrum – die Skisprunganlage wurde im 400-Einwohner-Dorf Esto-Sadok erbaut, das an den nördlichen Hängen der Aibga-Bergkette liegt. Die Anlage hat eine Kapazität für 7.500 Zuschauer und hat neben den beiden Olympiaschanzen auch drei kleinere Trainingsschanzen. Es soll nach den Olympischen Spielen das nationale Trainingszentrum der russischen Skispringer werden.
- Bob- und Rodelbahn Sliding Center Sanki – die Bob- und Rodelbahn wurde in Rschanaja Poljana gebaut und bietet Platz für 5.000 Zuschauer. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 138 km/h begrenzt. “Sanki” ist das russische Wort für “Schlitten”.
- Laura Biathlon- und Skilanglaufzentrum – die Anlage wurde auf dem Psechako-Bergkamm (Chrebet Psechako) errichtet, der rund sechs Kilometer von Krasnaja Poljana entfernt ist. Die Anlage umfaßt ein Langlauf- und ein Biathlon-Stadion für jeweils 7.500 Zuschauer. Der Namen “Laura” kommt von einem wilden Gebirgsfluss des Kaukasus.
- “Rosa Chutor” Free-Style- und Snowboard-Park – auf dem schneesicheren Bergplateau Rosa Chutor finden die Freestyle- und Snowboard-Wettkämpfe statt. Die Anlagen im Park bietet Platz für 4.000 bzw. 6.250 Zuschauer.
- Rosa Chutor Alpin-Zentrum – im etwa acht Kilometer von Krasnaja Poljana entfernten Rosa Chutor werden sämtliche alpinen Skientscheidungen ausgetragen. Die Skipisten liegen an den steilen Hängen der Aibga-Bergkette und wurden vom ehemaligen Schweizer Skirennläufer Bernhard Russi konzipiert. Die Gesamtpistenlänge beträgt rund neun Kilometer.
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