Der Nationalpark Torres del Paine (spanisch: Parque Nacional Torres del Paine) ist einer der bekanntesten Nationalparks in Chile, gelegen im Süden des Landes um die Berggruppe der Cordillera del Paine. Paine heißt in der Sprache der Tehuelche-Indianer (Aonikenk-Indianer, Patagonier) “himmelblau”, Torres del Paine also “Türme des blauen Himmels”. Der Nationalpark Torres del Paine liegt im Süden Chiles und ist ein Teil Patagoniens. Er gehört zur Región de Magallanes y de la Antártica Chilena (Provinz Última Esperanza) und liegt rund 140 km nördlich der Stadt Puerto Natales. Im Norden grenzt der Nationalpark an Argentinien, wo der Nationalpark Los Glaciares anschließt. Im Westen liegt der Grey-Gletscher mit dem See Lago Grey, im Süden der Lago del Toro und im Osten der Lago Sarmiento de Gamboa.
Die Nationalpark-Fläche umfasst 2420 km². Er ist durchzogen von bis zu beinahe 3000 m hohen Bergen, Gletschern, Fjorden und großen Seen. Die „Torres del Paine“ sind das Wahrzeichen des Nationalparks. Dabei handelt es sich um drei nadelartige Granitberge, die zwischen 2600 und 2850 m hoch sind. Die Berge liegen etwa in der Mitte des Nationalparks. Südlich dieser drei Berge liegt der See Lago Nordenskjöld, benannt nach dem schwedischen Geologen Otto Nordenskjöld. Der höchste Berg im Nationalpark ist der Cerro Paine Grande mit 3050 m. Große Teile des Nationalparks sind vergletschert. Der bekannteste Gletscher ist der Grey-Gletscher, der in den Lago Greykalbt. Im Sommer liegen die mittleren Temperaturen bei 11 °C und im Winter bei ca. 1 °C.
Die Landschaft ist abwechslungsreich. Es gibt große vergletscherte Bereiche, hohe Berge, viele Seen, “Magellan-Tundra” und große Wälder aus Zypressen, Lenga– und Olivillo-Bäumen, außerdem viele Blumenarten, unter anderem auch Orchideen. Die Tierwelt im Park ist vielfältig. Auffällig sind die Pumas, Guanakos, Darwin-Nandus, Andenkondore und viele kleinere Vogelarten.
Der Nationalpark ist gut erschlossen. Die Hauptverwaltung liegt im Bereich des Lago Toro. Der Park wird z. B. von Oktober bis April von Bussen aus Puerto Natales angefahren. Shuttlebusse fahren vom Eingang bei der Laguna Amarga zum Base de las Torres (Anfang des Wanderweges) und zum Anleger des Katamarans. Innerhalb des Parks gibt es mehrere kleinere Verwaltungspunkte. Der CONAF hat viele Wander-Rundwege angelegt. Es gibt zusätzlich mehrere Camping- und Hüttenbereiche, welche neben CONAF von den Tourismus-Organisationen Vertice und Fantastico Sur betrieben werden. Fast der komplette östliche Teil des Parks vom Camp Frances bis zum Refugio Central ist in Privatbesitz und wird ausschließlich von Fantastico Sur betrieben. Alle drei Organisationen betreiben unabhängig voneinander Reservierungssysteme für ihre Campingplätze und Refugios, was die Planung für eine Mehrtages-Wandertour erheblich verkompliziert. Im Park selbst gelten strenge Umweltauflagen, um die Natur nicht unnötig zu verschmutzen. Diese werden bei Eintritt in den Park in einem verpflichtenden kurzen Video dargestellt. Zu den Besuchern der abwechslungsreichen Landschaft gehören Trekking-Freunde, Bergsteiger, Gletschertouristen sowie Tier- und Pflanzenfreunde. Im Nationalpark gibt es zwei große Wanderwege: das W-Trekking (Ausgangspunkt Puerto Natales; ca. 100 km) und das O-Trekking / Torres del Paine Circuit (Ausgangspunkt Puerto Natales; ca. 130 km).
Der Park ist ein großer wirtschaftlicher Faktor für die relativ menschenleere Gegend im Norden der Magallanes-Region. Eine Fernstraße verbindet Puerto Natales und den Nationalpark. Die Fahrtstrecke beträgt nur noch 80 km statt wie früher 140 km. Der Nationalpark liegt an der touristischen End of the World Route.
Der Ulu-Temburong-Nationalpark (englisch: Ulu Temburong National Park) ist ein 1991 eingerichteter und der älteste Nationalpark in Brunei. Der Nationalpark steht...