Die meisten von uns verbinden mit den Alpen romantische Berghütten, idyllische Täler, kleine Dörfer, die sich in die Landschaften einschmiegen, aber natürlich auch Wintersport, Tourismus, Alphörner, Tour de France und wunderbare Vielfalt, Artenreichtum und Ursprünglichkeit, Ruhe und Gelassenheit. Der Tourismus, den man als Außenstehender unweigerlich mit den Alpen verbindet, macht aber tatsächlich nur 3 – 4% des tatsächlichen Lebens in den Alpen aus. Das die Bewohnerzahlen der kleinen Orte dramatisch rückläufig sind, die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen ebenfalls und die Alpenbewohner vor großen Herausforderungen stehen, ist vielen nicht bekannt. Was ist zu tun, um die betreffenden Regionen in Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Slowenien nicht nur als Transit-Regionen im Nord-Süd-Verkehr zu nutzen und so zu entvölkern, sondern vielmehr die Ursprünglichkeit zu bewahren und zurück zu erobern? Laut Studien ist für eine nachhaltige und gesunde Dorfentwicklung eine Mindestzahl von 700 Einwohnern notwendig, damit sich der Betrieb einer Gastwirtschaft, eines Lebensmittelladens und die Ansiedlung eines Arztes rechnet. Die meisten Dorfgemeinschaften erreichen diese Einwohnerzahlen allerdings nicht mehr. Hier sind vor allem kreative, lokale oder regionale Konzepte gefragt.
Alpentourismus wandelt sich
Etwas Neues haben die Tourismuszentren Val d’Isère (F), Monterosa (I), Wilder Kaiser (A), Grainau (D), Heidiland (CH) und Kranjska Gora (SLO) gemeinsam: Sie und 17 weitere Urlaubsziele im Alpenraum sind Pilotregionen im EU-Projekt ClimAlpTour. Dabei untersucht ein internationales Forscherteam nicht nur, wie der Klimawandel den Tourismus im Alpenraum beeinflusst, sondern auch – dazu dienen die Pilotregionen – mit welchen Anpassungsstrategien alpine Urlaubsziele dem Klimawandel konkret begegnen können. So ist etwa im bayerischen Grainau ein Naturerlebnispark mit Klimawandellehrpfad geplant. Auch wird gerade untersucht, welche touristischen Impulse ein Naturpark rund um das Karwendel auf bayerischer Seite geben könnte.
Die Hochschule München, Fakultät für Tourismus, ist einer der Partner und zeichnet für die Analyse der Einflussfaktoren verantwortlich. Parallel dazu gehen die Forscher auch der “Anpassungsflexibilität” in den Pilotregionen auf den Grund, also den Fragen: Was treibt Veränderungsprozesse voran, was bremst sie und wie kann man Veränderungen forcieren? Soeben sind dazu die Befragungen in den 22 Orten abgeschlossen. Interviewt wurden Bürgermeister, touristische Leistungsträger, Wasserversorger, Seilbahn- und Skiliftbetreiber, NGOs, aber auch Infrastrukturentwickler oder Landschaftplaner.
Die französische Riviera ist zweifelsfrei eine der schönsten und abwechslungsreichsten Gebiete Europas. Hier treffen der mondäne Charme von St. Tropez,...