Rothenburg ob der Tauber ist eine Kleinstadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. Bis 1803 war sie eine Reichsstadt und ist heute mit ihrer weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Altstadt eine weltbekannte Touristenattraktion. Die Stadt war bis 1972 Sitz des gleichnamigen Landkreises Rothenburg ob der Tauber. Bei dessen Auflösung kamen Stadt und Landkreis zum Landkreis Ansbach. Im selben Jahr wurde die Stadt zur Großen Kreisstadt erhoben. Rothenburg ob der Tauber liegt am Fluss Tauber und am Rande des Naturparks Frankenhöhe. In geologischer Hinsicht befindet sich der Trauf der Frankenhöhe außerhalb, und zwar östlich der Stadt.
Rothenburg ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit vielen verschachtelten Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen kleinen Plätzen. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt und gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Insbesondere Besucher aus Japan machen bei organisierten Reisen durch Europa hier Halt. Die Stadt bietet neben Hotels und Gasthöfen auch einen nahe gelegenen Campingplatz und zwei Reisemobil-Stellplätze sowie eine Jugendherberge, die in der ehemaligen Rossmühle der Stadt untergebracht ist. Wegen der gut erhaltenen Altstadt diente Rothenburg auch als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen.
Rothenburg ist stark touristisch geprägt, beheimatet darüber hinaus aber ein Werk des großen Hausgeräteherstellers Electrolux, ein Werk eines großen Baumaschinenherstellers Terex GmbH, mittelständische Maschinenbaubetriebe sowie mit der D. Lechner GmbH Europas zweitgrößten Produzenten für Küchenarbeitsplatten. Rothenburg ist ein fränkischer Weinort an der Tauber ohne eigene Lagenbezeichnung, zudem gibt es einen Rebsortenlehrpfad mit über 120 verschiedenen Rebsorten. Die Stadt Rothenburg stellt damit den südlichsten Punkt des umfangreichen fränkischen Weinlandes dar. In Rothenburg gibt es neben vielen alteingesessenen Weinschänken auch ein selbstausbauendes Weingut. Früher war der Weinbau ein sehr bedeutender Wirtschaftszweig, heute wird der erzeugte Wein überwiegend an Touristen verkauft.
Als Sinnbild einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt wird der Name Rothenburg gerne auf Städte außerhalb Frankens oder sogar Deutschlands übertragen, deren historische Ortsbilder sich ebenfalls (zumindest im regionalen Vergleich) überdurchschnittlich gut erhalten haben. Als Bayerisches Rothenburg bezeichnet man die oberbayerische Kreisstadt Landsberg am Lech aufgrund ihrer mit Rothenburg ob der Tauber vergleichbar gut erhaltenen, mittelalterlichen Bausubstanz. Beilstein an der Mosel nennt sich Miniatur-Rothenburg. Die niedersächsische Stadt Hornburg wird aufgrund ihrer Fachwerkhäuser oft als Rothenburg des Nordens bezeichnet, und der kleine im heutigen Italien liegende Ort Glurns nennt sich gerne Das Rothenburg Südtirols. Dank seines gut erhaltenen Ortskernes mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern wird die im Kreis Steinfurt gelegene Stadt Tecklenburg manchmal als westfälisches Rothenburg apostrophiert. Bis zu ihrer schweren Zerstörung 1945 und dem Verlust der Zugehörigkeit zu Deutschland wurden die Städte Pyritz und Preußisch Holland als pommersches bzw. ostpreußisches Rothenburg bezeichnet. Herborn in Hessen wird oft als naussaisches Rothenburg bezeichnet.
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