Manaus, Haupstadt von Amazonas
Freitag, 8. September 2017 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: South America / SüdamerikaCategory/Kategorie: Allgemein Lesedauer: 10 Minuten Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. In der Zeit zwischen 1870 und 1910 wurde die Stadt durch den Kautschukboom bekannt, da die Region lange Zeit der einzige Lieferant von Kautschuk war. Heute kennt man Manaus nicht wegen des Kautschuks, sondern eher wegen des Theaters Teatro Amazonas sowie als touristischen Ausgangspunkt für Ausflüge in den sehr artenreichen, die Stadt umgebenden Urwald. Sie ist heute aufgrund der großen Wirtschaftskraft und des Tourismus nach São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília die viertreichste Stadt Brasiliens. Manaus liegt am linken östlichen Ufer des Rio Negros, ungefähr elf Kilometer westlich des Zusammenflusses mit dem Rio Solimões im oberen Amazonasbecken inmitten des Dschungels. Der Rio Solimões wird ab hier wieder Amazonas genannt, wie schon vor der brasilianischen Grenze. Bis zur Mündung des Amazonas in den Atlantischen Ozean bei Belém sind es rund 1700 Kilometer entlang des Amazonas und 1500 Kilometer Luftlinie. Haupttourismusattraktion ist der die Stadt umgebende Urwald, der als Region mit der größten Biodiversität (Artenvielfalt) der Welt gilt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass zwischen fünf und zehn Millionen Arten in der Region um Manaus leben. Die Tourismusbranche hat sich diesen Fakt zunutze gemacht und bietet zahlreiche Ausflüge in den Urwald oder Übernachtungen in Dschungelhotels an. Trotz der Piranhas und nachtaktiven Alligatoren wird um Manaus herum relativ gefahrlos gebadet. Es gibt zahlreiche schöne Sandstrände an den Flüssen, die bekanntesten sind die Praia da Lua (Mondstrand), die Praia Dourada und die Praia do Tupé. Die Ponta Negra ist sowohl Flaniermeile als auch der stadtinnere Strand des Rio Negros. Hier befinden sich verschiedene Bars, Beachvolleyballfelder und das exklusive Hotel Tropical, welches einen eigenen kleinen Kleintierzoo besitzt. Die Ponta Negra liegt dreizehn Kilometer in nordwestlicher Richtung vom Stadtkern entfernt. Von Zeit zu Zeit finden hier kleinere Festivals und sonstige Veranstaltungen statt.
Neben den zahlreichen Geschäften und Läden in der Innenstadt rund um das Teatro Amazonas und den noch zahlreicheren Straßenständen in der ganzen Stadt gibt es einige große Einkaufszentren. Das Amazonas Shopping ist mit 86.800 Quadratmeter Fläche das größte Einkaufszentrum des Staates Amazonas. Es wurde am 7. November 1991 eröffnet und liegt nördlich des Zentrums in der Nähe des Sambódromos an der Kreuzung der Straßen Avenida Darcy Vargas und Avenida Djalma Batista. Neben zahlreichen Geschäften, Schnellimbissrestaurants und Banken beherbergt es auch noch ein Kino mit sechs Sälen. Studio 5 liegt am dem Zentrum zugewandten Ende des Industriebezirks und beherbergt ähnlich wie das Amazonas Shopping mehrere Geschäfte, Schnellimbissrestaurants und ein Kino mit mehreren Sälen. Auf dem Gelände von Studio 5 befindet sich außerdem das Restaurant Felice, welches frisch nach deutscher Art gebrautes Bier anbietet. Shopping Cecomiz ist ein sehr kleines in zwei Baracken untergebrachtes Einkaufszentrum ganz in der Nähe von Studio 5. Außer diesen gibt es weitere Einkaufszentren, die größten davon sind Millenium Shopping Mall, Manaus Plaza Shopping und Shopping São José.
Die Kais und Docks des Hafens sind schwimmende Docks, da der Wasserstand zwischen Regen- und Trockenzeit zum Teil um bis zu vierzehn Meter schwankt. Sie sind 300 Meter lang und wurden zwischen 1900 und 1902 von englischen Ingenieuren von B. Rymkiewicz & Comp. erbaut. Heute stehen sie unter Denkmalschutz. Nach der Eröffnung des Hafens entwickelte er sich sehr schnell zum Zentrum der Stadt, wo sich Cafés, Bars, Restaurants, Modeboutiquen und englische Importunternehmen niederließen. Auch heute noch ist der Hafen das Zentrum der Stadt, in dessen Nähe sich viele Einkaufsmöglichkeiten befinden. Der Hafen ist der bedeutendste Umschlagplatz für Waren in der Amazonasregion, da es nur wenige Straßen und keine Eisenbahnlinie gibt. In den typischen mehrstöckigen Amazonasbooten werden sowohl Waren als auch Passagiere befördert. In Kooperation mit Ecuador wird an einer Alternative zum Panamakanal gearbeitet. Über die multimodale Achse Manta-Manaus sollen Güter von der Pazifikküste über die Anden auf dem Landweg und entlang des Amazonas 30 Tage früher ankommen. Anfang der 1960er Jahre wurde der Hafen für den Containerverkehr erweitert, denn aufgrund der Breite und Tiefe des Flusses können Hochseeschiffe problemlos bis Manaus fahren. Seitdem gibt es, neben den zum Teil recht improvisiert wirkenden Anlegestellen der Amazonasboote, einen gut ausgebauten Hochseehafen, der von Kreuzfahrtschiffen und Container-Frachtern angelaufen wird. Der schwimmende Hafenanleger gilt als Meisterleistung der Ingenieurskunst, da er einen ganzjährigen Betrieb erlaubt.
Der Bosque da Ciência (Wald der Wissenschaft) ist ein 130.000 Quadratmeter großer Lehrwald mitten in Manaus. Er ist dem INPA (Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia) angeschlossen, welches unter anderem mit der Max-Planck-Gesellschaft zusammenarbeitet. Im Wald selbst kann man verschiedene Tierarten (wie zum Beispiel Rundschwanzseekühe, verschiedene Affen und Alligatoren), die zum Teil frei im Wald, zum Teil zooähnlich in Gehegen gehalten werden, beobachten. Außerdem befindet sich das Haus der Forschung (Casa da Ciência), das die Forschung des INPA zeigt, im Wald. Der relative kleine Zoo (CIGS – Centro Integrado de Guerra na Selva) konzentriert sich vor allem auf die Tierwelt des umliegenden Dschungels. So gehören beispielsweise verschiedene Affen, Jaguare und Schlangen zu den Bewohnern. Der Mindú-Park (Parque do Mindú), auch “Parque Dez” genannt, ist ein 330.000 Quadratmeter großes nur sechs Kilometer nordöstlich vom Zentrum gelegenes Waldgebiet. Viele Einheimische und Touristen nutzen ihn für Spaziergänge, zum Besuch in dem hier befindlichen Orchideenhaus oder zum Beobachten von Schmetterlingen, Primaten oder vielen Insektenarten. Am Wochenende finden hier zahlreiche Veranstaltungen wie zum Beispiel Theatervorstellungen statt. Sonntags werden regionale Kaffeespezialitäten vor allem an Touristen verkauft.
Lesen Sie mehr auf Manaus, LonelyPlanet.com – Manaus, Wikitravel Manaus, Wikivoyage Manaus und Wikipedia Manaus (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.
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