Lunenburg ist eine kleine Hafenstadt in Lunenburg County, ca. 90 km von Halifax, der Hauptstadt von Nova Scotia, entfernt. Lunenburg ist Kanadas älteste deutsche Siedlung mit einer langen Fischerei- und Schiffbautradition. Der Stadtkern von Lunenburg mit seiner markanten Holzarchitektur – bunten idyllischen Häusern sowie alten Kapitänsvillen – gehört seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Lunenburg liegt am Eingang einer Halbinsel westlich der Mahone Bay. Es liegt an der Lunenburg Bay. Lunenburg wurde zu Anfang von sogenannten Foreign Protestants bevölkert, die größtenteils aus Deutschland (Pfalz und Württemberg), der Schweiz und dem protestantischen Frankreich (Fürstentum Montbéliard) kamen. Sie wurden von Lord Cornwallis nach Kanada geholt, indem er ihnen freie Religionsausübung versprach und die Überfahrt finanzierte. Als später fast ausschließlich Deutsche nach Lunenburg kamen, wurde er zu dem heutigen Namen geändert.
Lunenburg ist bekannt für seine Schiffswerften und als Heimathafen der Bluenose und der Bluenose II, den Bau der Rose (das größte Holzschiff der Welt, das noch in Betrieb ist) und der Bounty für den Film Meuterei auf der Bounty. Bis ins späte 18. Jahrhundert belieferte Lunenburg die Stadt Halifax mit landwirtschaftlichen Produkten. Früher war Lunenburg auch ein Zentrum der Nordatlantikfischerei. Da die Fischvorkommen durch die Einführung effizienterer Fangmethoden rapide gesunken sind, ist die hauptsächliche Einkommensquelle neben dem Schiffbau heute der Tourismus. In Lunenburg befindet sich Kanadas größtes Fischverarbeitungswerk, das von der Firma High Liner Foods Inc. betrieben wird. In Europa ist Lunenburg insbesondere durch die Fersehserie Jesse Stone mit Tom Selleck bekannt, in der die Stadt die Rolle der fiktiven Kleinstadt Paradise “in der Nähe von Boston” übernimmt.
Lunenburgs Altstadt ist geprägt von historischen Holzbauten, die zum großen Teil in bunten und kräftigen Farben gehalten sind. Das Lunenburg Opera House wurde in den Jahren 1907/1908 nach dem Vorbild europäischer Opernhäuser errichtet. In den 1940er Jahren wurde es in ein Kino umgewandelt und in Capitol Theatre umbenannt. In den 1990er und 2000er Jahren stand das Haus zumeist leer. Es wurde 2006 vollständig restauriert. Am Hafen von Lunenburg mit seinen auffälligen roten Holzhäusern befindet sich das Schifffahrtsmuseum Fisheries Museum of the Atlantic. Im Hafen liegt der berühmte Schoner Bluenose II, der als Touristenattraktion für Schiffsfahrten in den Atlantik dient. Die Zion Evangelical Lutheran Church ist eine im viktorianisch–gotischen Stil gehaltene Kirche, deren Grundstein 1890 gelegt und die im Juli 1891 geweiht wurde. Die erste Kirche der Lutheraner wurde bereits 1772 erbaut. Von dieser Kirche sind nur ein Schlüssel und eine Glocke erhalten geblieben. Diesem Bau folgte an einem neuen Ort 1841 ein Bau im gotischen Stil. Die heutige Kirche ist damit der dritte Kirchenbau. Die St. Andrew’s Presbyterian Church in der 111 Townsend Street geht auf die erste Presbyterianische Kirche Kanadas zurück. Die erste Kirche stammt aus dem Jahr 1770. 1879 wurde sie auf eine Länge von 25,3 Meter und eine Breite von 12,2 Meter vergrößert. Die neue Kirchturmspitze wurde auf 36 Meter erhöht. Die früheren quadratischen Fenster sowie weitere Bestandteile der Kirche wurden durch neue im neugotischen Stil ersetzt. Im Jahr 1909 wurden die Innenausstattung und die Ostseite der Kirche renoviert.
Die erste Schule Lunenburgs aus dem Jahr 1864 stand an der Stelle des heutigen alten Feuerwehrhauses. Am 23. September 1893 wurde das erste Schulhaus durch einen Brand zerstört. Die zweite Schule, Lunenburg Academy genannt, wurde in den Jahren 1894–1895 auf dem Gallows–Hügel erbaut und ist weithin sichtbar. Die Eröffnung fand am 7. November 1895 statt. Das auffällige dreistöckige rot-weiße Schulgebäude aus Holz gilt als architektonische Meisterleistung. Die einstige Bildungsanstalt des County dient heutzutage als städtische Schule. 1995 würdigte die kanadische Post das Gebäude mit der Ausgabe einer Briefmarke. Die anglikanische KircheSt. John war ein bedeutendes Symbol der britischen Herrschaft und der anglikanischen Kirche in Kanada. 1754 im klassizistischen Stil erbaut, wurde die Kirche durch viele Anbauten verändert und im gotischen Stil erneuert. Heute gilt die Kirche als bemerkenswertes Beispiel des “gotischen Zimmermann-Stils”, der traditionell in Stein, hier aber in Holz interpretiert wurde. Die St. John’s Church brannte am 1. November 2001 ab und wurde mit Hilfe weltweiter Spenden wieder aufgebaut. Die Einweihung fand am 12. Juni 2005 statt.
Hanoi (wörtlich: Stadt innerhalb der Flüsse) ist die Hauptstadt und nach Ho-Chi-Minh-Stadt die zweitgrößte Stadt Vietnams. Nach der Neugliederung der...