Der Lido di Venezia ist der mittlere, Venedig vorgelagerte Teil einer Nehrung, die von Chioggia bis Jesolo reicht und die Lagune von Venedig von der offenen Adria trennt. Er entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum mondänen Seebad mit luxuriösen Hotels. Zusammen mit den südlich gelegenen Inseln Pellestrina und Sottomarina sowie der nördlich gelegenen Landzunge Cavallino bildet Lido die äußere Begrenzung der Lagune von Venedig. Die 11 km lange Insel hat eine Fläche von 4 km² mit etwa 20.000 Einwohnern.
Der Hauptort und weitaus größte Ort Lido, Austragungsort des Internationalen Filmfestspiele von Venedig, für welches momentan ein großer Neubau errichtet wird, liegt im Norden, ebenso wie das Grand Hotel des Bains (Kulisse für Thomas MannsTod in Venedig), Venedigs Casino und das Grand Hotel Excelsior. Der mit 600 Einwohnern zweitgrößte Ort, Alberoni, befindet sich am südlichen Ende. Alberoni ist eine kleine Siedlung am Fuße eines großen Waldes und Naturschutzgebietes, hier befindet sich auch ein Golfplatz. Malamocco, in der Mitte, war die erste und für lange Zeit die einzige Siedlung. In Malamocco residierte der Doge von Venedig, ehe dieser im 9. Jahrhundert in das heutige Venedig übersiedelte, welches bis dahin kaum besiedelt war. Zur Volkszählung 2001 wird es nicht mehr als separater Ort nachgewiesen.
Mindestens die Hälfte der adriatischen Seite der Insel besteht aus Sandstrand, sowohl privat (eher im Norden auf Höhe der großen Hotels) als auch öffentlich. Der restliche Küstenstreifen ist mit großen istrischen Steinen befestigt, den Murazzi. Diese wurden zu Zeiten der Republik Venedigs über die Adria verschifft und zum Schutze vor Erosion auf der Küste, zusammen mit zahlreichen Seezungen, aufgetürmt. Das adriatische Meer ist recht sauber und warm. Die Strände sind die bedeutendsten Badeorte für Venezianer und Touristen, da die übrigen mit Stränden ausgestatteten Inseln entweder schwer erreichbar sind (Pellestrina) oder nicht so eng mit Venedig in Verbindung stehen (Jesolo, als Halbinsel Teil des Festlandes).
Das Herz der Insel ist der Gran Viale Santa Maria Elisabetta, eine breite Straße von ca. 700 m Länge, welche von der Lagune auf der einen Seite an das Meer auf der anderen führt. Es beherbergt Hotels, Geschäfte und Tourist-centric Restaurants. Die Insel wird selten breiter als an dieser Stelle, weswegen sie als langer, schmaler Landstreifen zusammen mit den Halbinseln Jesolo und Pellestrina die natürliche Abgrenzung zwischen der Lagune und der Adria bildet.