Der Leipziger Platz mit seiner charakteristischen achteckigen Form ist ein Platz im Berliner Ortsteil Mitte, der zusammen mit dem westlich anschließenden Verkehrsknoten Potsdamer Platz eine Doppelplatzanlage bildet. An seiner östlichen Seite beginnt die Leipziger Straße (Teil der Bundesstraße 1), an der sich viele öffentliche Bauten befinden. Der Platz mit der Form eines Achtecks, anfangs auch offiziell als Octogon bezeichnet, wurde zusammen mit dem quadratisch angelegten Pariser Platz (auch: Quareé) und dem kreisförmigen Belle-Alliance-Platz (auch: Rondell, seit 1947 Mehringplatz) nach Plänen von Philipp Gerlach 1732–1738 angelegt und immer mehr von repräsentativen Wohn-, Verwaltungs- und Geschäftsbauten eingefasst. Alle drei Plätze des städtebaulichenBauensembles erhielten 1814/1815 Namen in Erinnerung an die Befreiungskriege. Im Jahr 1814 bekam das Oktogon in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig seinen Namen; abgestimmt auf die schon lange zuvor bestehende Leipziger Straße.
Zur Kaiserzeit befand sich an der Südseite (Nr. 6–10) das preußische Landwirtschaftsministerium, an der südöstlichen Ecke das preußische Handelsministerium und an der nordöstlichen Ecke das Reichsmarineamt (Marineministerium) unter Nummer 13. Vom Leipziger Platz 15 an der Nordseite zog sich bis zur Voßstraße das Mosse-Palais. Der Leipziger Platz 16 war ursprünglich mit dem Palais Bleichröder bebaut. Am 27. Mai 1902 übertrug James von Bleichröder dem damaligen Kaiserlichen Automobil Club (KAC, heute: Automobilclub von Deutschland, AvD) das Gebäude. Im November 2011 wurde bekannt, dass der AvD das Grundstück an einen Immobilieninvestor weiterveräußert hat. An seiner Westseite geht der Leipziger Platz in den bekannteren Potsdamer Platz über. Die Akzisemauer (Berliner Zollmauer) trennte bis zu ihrem Abriss im Jahr 1867 beide Plätze, das Potsdamer Tor allerdings blieb stehen. Nach 1867 verschob sich die Bedeutung des Areals zugunsten des Potsdamer Platzes, der zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt wuchs. Der Leipziger Platz entwickelte sich unter anderem durch den Bau des Wertheim-Kaufhauses am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer wichtigen Geschäftsadresse in Berlin.
Luftangriffe der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zerstörten die Bebauung um den Leipziger Platz weitgehend. Die Ruinen wurden nach Kriegsende abgetragen. Zu Zeiten der Teilung Berlins verlief quer über den Potsdamer Platz von Nord nach Süd die Mauer. Die nordwestliche Hälfte des Leipziger Platzes lag im Todesstreifen, auf dem Platz erfolgte keine Wiederbebauung. Erst die deutsche Wiedervereinigung mit dem Mauerfall führte zu neuen Bebauungsplänen; als erstes Gebäude entstand die Infobox, die nach der Fertigstellung der Bebauung am Potsdamer Platz 2001 entfernt wurde. Seit Jahr 1990 trieb der nun zuständige Senat von Berlin die Wiederanlage des Oktogons voran. Als erster Neubau wurde 1998 das Mosse-Palais fertiggestellt. Es folgte unter anderem die im April 2005 eingeweihte Kanadische Botschaft. Damit waren fünf der acht Ecken bebaut. In den frühen 2010er Jahren wurden zwei der drei noch unbebauten Grundstücke – die des AvD und das Wertheim-Grundstück – bebaut. Der KarstadtQuelle-Konzern gab das Areal des Wertheim-Kaufhauses an die Wertheim-Erben zurück, anschließend wurde der hier befindliche Techno-Club Tresor abgerissen. Die Erben verkauften Mitte Dezember 2006 das 22.000 m² große Grundstück für 75 Millionen Euro an das Immobilienunternehmen Orco-Gruppe. Im Frühjahr 2012 begannen Bauarbeiten auf dem Grundstück, das Richtfest fand am 20. September 2012 statt. Der Komplex umfasst das Einkaufszentrum LP12 Mall of Berlin mit rund 270 Ladengeschäften und zentralem Gastronomiebereich, das am 25. September 2014 eröffnet wurde. Der Branchenmix des Quartiers sieht einen deutlichen Schwerpunkt der markenbezogenen Bekleidungsmode vor. Die Mitte der achtgeschossigen Bebauung bildet eine überdachte Passage, umrahmt wird das Objekt durch Wohnungen und ein Hotel der Kette Motel One. Im Innenhof befindet sich eine ovale Tartanbahn für Fitnesszwecke.
Das Gelände Leipziger Platz 18/19 befand sich nach 1990 im Besitz der Infinorsa Gruppe. Die spanische Immobilienfirma hatte lange Jahre Gerüste in Form eines Gebäudes mit bedruckten Planen aufgestellt. So war der Nordwestflügel des Platzes zwischen 2006 und Sommer 2017 ein Potemkinsches Dorf. Im Jahr 2007 gab es einen ersten Architektenwettbewerb, den das Büro Rave & Partner 2008 gewonnen hatte. Der Entwurf sah entsprechend den Bauvorgaben des Senats eine gerasterte Fassade und in den oberen Etagen Wohnungen vor. Dieser Siegerentwurf wurde nie realisiert. Stattdessen fand sich im Jahr 2011 ein neuer Eigentümer, die luxemburgische F100 Investment AG. Diese erreichte, dass der Bausenator Andreas Geisel die Pflicht zum Bau von 20 Prozent der Nutzfläche als Wohnungen aufhob, weil es sich “um ein sehr kleines Grundstück, das von beiden Seiten besonders verlärmt sei”, handelte. Diese freihändige Entscheidung fand harsche Kritik von allen Parteien, wurde jedoch nicht aufgehoben. Anfang November 2017 erfolgte nun der erste Spatenstich für das letzte Gebäude am Leipziger Platz. Es wird den Namen Trion tragen, die Baukosten werden mit 40 Millionen Euro angegeben. Der zehngeschossige Bau wird nach Plänen des Berliner Architekturunternehmens léonwohlhage errichtet, das einen neuen Wettbewerb im Jahr 2016 gewonnen hatte; es soll Anfang 2020 bezugsfertig sein. Im Gebäude Leipziger Platz 9 an der südöstlichen Seite eröffnete 2015 das Deutsche Spionagemuseum Berlin.