La Chaux-de-Fonds frankoprovenzalisch und umgangssprachlich gehört neben Biel/Bienne und Le Locle zu den bekanntesten Uhrenstädten der Schweiz. Es ist die grösste Stadt im Hochjura, die viertgrösste Stadt in der Romandie und hat 40.000 Einwohner. La Chaux-de-Fonds liegt auf rund 1000 m ü. M. (Bahnhof: 994 m) und ist damit eine der höchstgelegenen grösseren Städte Europas. Als grössere politische Gemeinde ist La Chaux-de-Fonds auch Hauptort des gleichnamigen Distrikts im Kanton Neuenburg. Trotz seiner Grösse hat es mit dem ausgedehnten, nur sehr dünn besiedelten Umland einen gewissen ruralen Charakter behalten können, was ihm auch den Namen Ville à la campagne (Stadt auf dem Land) eingetragen hat. Wegen des architektonischen Wertes der schachbrettartig angelegten Bebauung und der zahlreichen Jugendstilbauten wurde La Chaux-de-Fonds im Jahre 2009 zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Das Stadtbild von La Chaux-de-Fonds wird geprägt durch das strenge, zu Beginn des 19. Jahrhunderts in zwei Phasen angelegte, rechteckige Muster. Nach dem Dorfbrand von 1794 wurde Platz frei, um diesen Stadtgrundriss nach Plänen von Moïse Perret-Gentil einzuführen; dabei wurde der Hauptplatz, die Axialität der Stadtplanung und ihrer Hauptachse (Rue Neuve de Neuchâtel, heute Rue de l’hôtel de Ville) und der Primat der feuerpolizeilichen Planung eingeführt. Die grossen Stadterweiterungen von 1835 bis 1841 erfolgten nach einem genauen Plan des Architekten Charles-Henri Junod. So wurde La Chaux-de-Fonds, wie Le Locle und Glarus, eine Reissbrettstadt, deren Strassen parallel und rechtwinklig verlaufen. Eine zentrale Achse bildet die breite Hauptstrasse Avenue Léopold Robert, die gemäss der Orientierung des Hochtals von Südwesten nach Nordosten ausgerichtet ist. Parallel dazu verlaufen mindestens 15 sekundäre Längsstrassen unterschiedlicher Länge. Senkrecht dazu und damit quer zur Talrichtung sind rund 20 Querstrassen orientiert, die an den Hängen zum Teil starke Steigungen aufweisen. Die Strassenzüge werden von Jugendstilhäusern und typischen kubischen Mietshäusern aus dem 19. Jahrhundert und modernen Wohnblöcken sowie von zahlreichen modernen Industrie-, Gewerbe- und Geschäftsbauten flankiert.
Auf dem rechteckigen Rathausplatz (Place de l’Hôtel de Ville) befindet sich das Denkmal der Republik von 1910, eine Bronzearbeit von Charles L’Eplattenier. Der nüchterne Bau des Hôtel de Ville stammt aus dem Jahr 1803. Einige Häuser wurden von Le Corbusier entworfen, beispielsweise die «Maison Blanche» (1912) und die «Villa Turque» (1917). Ein imposantes Bauwerk neueren Datums ist die 1992-94 erbaute «Espacité», ein 60 Meter hohes Bürohochhaus, in dem sich ein Teil der Stadtverwaltung befindet; vom obersten Stockwerk aus kann das Panorama bewundert werden. Die reformierte Kirche Grand Temple, die zwischen 1794 und 1796 entstand, zeigt einen ovalen Grundriss. Die Turmuhr des Grand Temple war ab 1860 für lange Zeit die Zeitbasis der Uhrenmetropole. Der Innenraum der Kirche wurde 1921 nach einem Brand neu strukturiert. Die deutsche Kirche wurde 1853 erbaut. Ein bedeutendes Beispiel des modernen Kirchenbaus ist die reformierte Kirche Saint-Jean (1972) von André Gaillard, deren Glockenturm aus der spiralförmig angelegten Kirche herauswächst.
Neue Wohnquartiere entstanden seit den 1970er Jahren an erhöhten Lagen südlich des Stadtzentrums sowie an den Sonnenhängen von Pouillerel und Sombaille. Das Siedlungsgebiet von La Chaux-de-Fonds blieb aber bis heute kompakt. Da ausserhalb des Siedlungsgebiets kaum neue Bauzonen ausgewiesen wurden, fand keine Zersiedelung statt, es gibt keine Vororte, und direkt an die Siedlungszone schliessen die ausgedehnten Wiesen und Weiden des Hochjuras an. Für die Restaurierung und den Erhalt des architektonischen Wertes der schachbrettartig angelegten Bebauung im Rahmen der Sanierung des Stadtzentrums und der Jugendstilbauten erhielt die Stadt La Chaux-de-Fonds 1994 den Wakkerpreis. Ende Juni 2009 wurde La Chaux-de-Fonds – zusammen mit Le Locle – zum UNESCO-Welterbe erklärt. Eine von Charles L’Eplattenier in den 1900er Jahren begründete Stilrichtung des Jugendstils, der so genannte style sapin, hat Spuren in der Dekoration verschiedener Bauten hinterlassen, namentlich im städtischen Krematorium, das als Höhepunkt dieses Stils gilt.
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