Kontorhausviertel in Hamburg
Mittwoch, 1. Juli 2020 - 12:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination: European Union / Europäische Union Category/Kategorie: Allgemein , Hamburg , Haus des Monats , UNESCO-Welterbe
Lesedauer: 4 Minuten
Sprinkenhof © Dietmar Rabich/cc-by-sa-4.0
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Kontorhausviertel ist die Bezeichnung für den südöstlichen Bereich der
Hamburger Altstadt zwischen der
Steinstraße , dem
Meßberg , dem Klosterwall und der
Brandstwiete . Sein besonderes Kennzeichen sind die großen
Kontorhäuser im Stil des
Backsteinexpressionismus des frühen 20. Jahrhunderts, zu denen heute 12 Gebäude im Viertel gezählt werden (
Miramarhaus ,
Chilehaus ,
Meßberghof ,
Sprinkenhof ,
Montanhof , Hubertushaus, Bartholomayhaus, Mohlenhof,
Altstädter Hof ,
Helmut-Schmidt-Haus , Schopenstehl 32,
Polizeiwache am Klingberg ). Zentraler Platz des Viertels ist der Burchardplatz. Ein Teil des Kontorhausviertels wurde am 5. Juli 2015 zusammen mit der benachbarten
Speicherstadt zum
UNESCO –
Weltkulturerbe erklärt.
Charakteristisch für die Bausubstanz sind Stahlbetonbauten mit Klinkerfassaden. Zur Auflockerung der großen Baumassen wurden von den Architekten verschiedene Stilelemente eingesetzt. Typischerweise haben die meisten Häuser kupfergedeckte Dächer. Das oberste Stockwerk, meist sogar die oberen Stockwerke sind jeweils etwas von der Hauptfront zurückgesetzt. Diese Staffelgeschosse öffnen die Straßenschluchten nach oben. Vertikale Gliederungselemente sind meist in Klinker ausgeführt, beispielsweise am Chilehaus und Meßberghof. Die Fassade des Sprinkenhofs hat im Zentralblock eine netzartige Struktur, im Übrigen wird eine optische Auflockerung durch keramische Schmuckelemente erzielt, die Handel und Handwerk symbolisieren. Die meisten Bauten wurden 1999 unter Denkmalschutz gestellt.
Ballinhaus, former Meßberghof © Johan Bakker/cc-by-sa-4.0
Seit dem 17. Jahrhundert war hier eine enge Wohnbebauung als
Gängeviertel mit vielen schmalen Gassen,
Twieten und
Fleeten entstanden. Die durch den
Hamburger Brand von 1842 verursachte Wohnungsnot führte zu einer weiteren Verdichtung. Die
Choleraepidemie von 1892 zwang zu einer nachhaltigen Sanierung des Gebietes. Zwar war die unzureichende Klärung des zur Trinkwassergewinnung verwendeten Elbwassers Ursache der Katastrophe; durch die unzulänglichen hygienischen Bedingungen in diesen Wohnquartieren kam es jedoch erst zu den verheerenden Auswirkungen. Schon zuvor waren die weiter südlich auf den Elbinseln
Kehrwieder und
Wandrahm gelegenen Wohngebiete geräumt worden, um das von der Reichsregierung geforderte
Freihafengebiet der
Speicherstadt zu schaffen. Um 1900 wurde mit dem Bau des
Hauptbahnhofes begonnen, der anschließende Durchbruch der für den U-Bahnbau benötigten
Mönckebergstraße war 1912 vollzogen. Noch im Bebauungsplan von 1912 und aufgrund des städtebaulichen Wettbewerbs von 1914 war für das Gebiet zwischen Mönckebergstraße und dem
Zollkanal eine hafennahe Wohnbebauung vorgesehen.
Fritz Schumacher , seit 1909 Baudirektor und Leiter des Hochbauwesens, setzte sich mit seiner Idee der
Zentrumsbildung durch und plante das Gebiet als ein Areal von Kontorhäusern, allerdings war beispielsweise beim Bau des Sprinkenhofes ursprünglich von einer teilweisen Wohnnutzung ausgegangen worden. Fritz Schumachers Überarbeitung des Bebauungsplanes sah bereits große Baumassen vor, die dem Raumbedarf der aufstrebenden Kaufmannsschaft nach dem Zollanschluss Hamburgs Rechnung trugen. Dabei sollte jedes Bauwerk einen individuellen Charakter erhalten. Die ursprünglichen Bewohner des Viertels hatten 1925 noch den
Bauverein Alt-Hamburg gegründet, mussten aber letztlich in die von Schumacher entworfenen neuen Wohngebiete in der
Jarrestadt und auf der
Veddel ausweichen.
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hamburg.de – Kontorhausviertel und
Wikipedia Kontorhausviertel . Hier erfahren Sie mehr über
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