Jekaterinburg (1924–1991 Swerdlowsk) ist eine wichtige Industrie- und Universitätsstadt am Uralgebirge in Russland mit rund 1.332.264 Einwohnern. Jekaterinburg liegt am Fluss Isset nur knapp 40 Kilometer östlich der imaginären Trennlinie zwischen Europa und Asien, welche im Westen bei der Stadt Perwouralsk verläuft. An dieser Stelle steht eine Europa-Asien-Säule. Die natürliche Grenze wird vom Ural gebildet. Der Zeitunterschied zu Moskau beträgt zwei Stunden und zu Mitteleuropa vier Stunden.
Nach Moskau, Sankt Petersburg und Nowosibirsk ist Jekaterinburg die viertgrößte Stadt und Zentrum der drittwichtigsten Region Russlands. In der Stadt haben sich mehrere Generalkonsulate niedergelassen, darunter ein US-amerikanisches, ein tschechisches und ein britisches. Seit dem Sommer 2005 gibt es in der Stadt auch ein deutsches Generalkonsulat.
Zu Ehren von Jakow Swerdlow trug die Stadt von 1924 bis 1991 den Namen Swerdlowsk. Während des Zweiten Weltkriegs lagerten hier die Kunstschätze der Eremitage. Während des Putsches 1991 befand sich hier der Bunker mit der „Ersatzregierung“ der Sowjetunion. Die wohl berühmteste mit Jekaterinburg verbundene Persönlichkeit ist Boris Jelzin, der ehemalige Präsident Russlands, der aus Butka in der Oblast Swerdlowsk stammte
Die bekannteste historische Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Kathedrale auf dem Blut. Sie steht an der Stelle, wo sich bis 1977 das Ipatjew-Haus befand, in dessen Keller in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 die Bolschewiki hier 1918 den letzten Zaren, Nikolaus II., mitsamt seiner Familie ermordeten. Dieser Ort ist mittlerweile ein Wallfahrtsort für Anhänger des russischen Zarentums.
Die Stadt Jekaterinburg ist nach Perm die zweitwichtigste Industriemetropole des Urals. Bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert gibt es in der Stadt Ansiedlungen der Metallindustrie. Die Industrialisierung wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts intensiviert. Neben dem Maschinenbau sind Metallverarbeitung und -verhüttung, Lebensmittelproduktion, Holzverarbeitung und chemische Industrie vertreten. Einen Schwerpunkt bildet mit über 40 angesiedelten Unternehmen die Produktion von Rüstungsgütern. Doch nicht nur Industrieansiedlungen gibt es in der Stadt, Jekaterinburg ist auch ein Zentrum des russischen Banken- und Finanzwesens. In der Stadt gibt es weiterhin eine Reihe ausländischer Konsulate und den Sitz des Präsidenten des russischen Föderationskreises Ural.
Mehrere Theater (Oper, Ballett, Komödien), eine Philharmonie, ein ständiger Zirkus, ein Zoo, eine Kunstgalerie und eine Vielzahl von Museen sorgen für das kulturelle Leben der Stadt. Bekannt ist vor allem ein großer Museumspark für den Bergbau im mittleren Ural.
Das Klima der Region ist kontinental mit großen Temperaturschwankungen. Die Sommer sind bis zu 35 °C warm, aber kürzer als in Mitteleuropa. Frühjahr und Herbst sind ausgesprochen kurz. Die Winter hingegen können bis zu 6 Monate dauern und erreichen Temperaturen bis -40 °C.
Architekt Luis de Garrido entwarf dieses Glaskuppelhaus, das vollständig Energie- und Wasser-autark ist und über eine einzigartige Innenterrasse mit Gartenanlage...