Jakarta in Indonesien

Mittwoch, 4. Oktober 2017 - 11:00 (CET/MEZ) Berlin | Author/Destination:
Category/Kategorie: Allgemein
Lesedauer:  18 Minuten

Jalan Jenderal Sudirman © Ecal saputra/cc-by-sa-4.0

Jalan Jenderal Sudirman © Ecal saputra/cc-by-sa-4.0

Jakarta ist die Hauptstadt der Republik Indonesien. Mit 10,2 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt ist sie die größte Stadt Südostasiens und mit etwa 30,4 Millionen Einwohnern in der Metropolregion Jabodetabek nach der Metropolregion Tokyo–Yokohama der zweitgrößte Ballungsraum weltweit. Die Hauptstadt hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Offiziell wird die Stadt unter Daerah Khusus Ibu Kota Jakarta (Besondere Hauptstadtregion Jakarta) aufgeführt. Jakarta ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes sowie Verkehrsknotenpunkt mit Universitäten, Hochschulen, Theater und Museen. Die Bevölkerung der Stadt ist von vielfältiger Herkunft, so leben in ihr Menschen malaiischer, arabischer, indischer, niederländischer und chinesischer Abstammung. Die Stadt liegt in der Bucht von Jakarta an der Nordwestküste der Insel Java an der Mündung des Ciliwung. Das Stadtgebiet ist flach und hat eine Fläche von 661,52 km². Die Umgebung wird landwirtschaftlich genutzt, an günstigen Stellen ist tropischer Regenwald zu finden. In der Bucht von Jakarta befinden sich die zum Stadtgebiet gehörende Inselgruppe Kepulauan Seribu (“Tausend Inseln”). Die 105 Inseln, 45 km nördlich der Stadt gelegen, haben eine Fläche von 11,8 km². Der dortige Meeresnationalpark dient zur Erholung der Bevölkerung. Die Metropolregion Jabodetabek hat eine Fläche von 7315 km² und umfasst neben der Hauptstadt Jakarta die Städte Bekasi, Bogor, Depok und Tangerang sowie die Regierungsbezirke Bekasi, Bogor und Tangerang. Nahe Jakarta befindet sich der weltweit größte noch existierende Hafen für Lastensegelschiffe, Sunda Kelapa. Diese Lastensegelschiffe bereisen die komplette malaiische Inselwelt und das südchinesische Meer.

Offiziell hat Jakarta nicht den Status einer Stadt, sondern einer Provinz mit dem besonderen Status der Hauptstadt von Indonesien. Daher regiert anstelle eines Bürgermeisters auch ein Gouverneur. Die Provinz Jakarta unterteilt sich in die fünf Verwaltungseinheiten (Kota Administrasi): Nordjakarta (Jakarta Utara), Ostjakarta (Jakarta Timur), Südjakarta (Jakarta Selatan), Westjakarta (Jakarta Barat) und Zentraljakarta (Jakarta Pusat) mit je einem Bürgermeister an der Spitze sowie ein Regierungsbezirk (Kabupaten) für die in der Bucht von Jakarta liegende Inselgruppe Kepulauan Seribu mit einem Regenten (Bupati) als Führer. Die Städte gliedern sich in Distrikte (Kecamatan), Gemeinden (Kelurahan), Wohnviertel (Rukun Warga) und Nachbarschaften (Rukun Tetangga). Nord-Jakarta liegt direkt an der Javasee und unterteilt sich in 6979,4 km² Seegebiet und 154,11 km² Landfläche auf einer Länge von 35 km. Im Hafen Tanjung Priok und anderen Industrieansiedlungen arbeiten zahlreiche Menschen. Nord-Jakarta grenzt im Norden an die Javasee, im Osten an Bekasi, im Süden an Ost-, West- und Zentral-Jakarta sowie im Westen an Tangerang. Die sechs Unterbezirke von Nord-Jakarta sind Cilincing, Kelapa Gading, Koja, Pademangan, Penjaringan und Tanjung Priok. Mit 187,73 km² hat Ost-Jakarta die größte Landfläche der fünf Stadtteile. Sie unterteilt sich in 95 % Land, der Rest ist mit einer Höhe von 50 Metern über dem Meeresspiegel mit Sumpf oder Reisfeldern bedeckt. Seit der Errichtung von fünf Gewerbegebieten hat Ost-Jakarta an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Ost-Jakarta grenzt im Norden an Nord-Jakarta, im Osten an Bekasi, im Süden an Depok und im Westen an Süd-Jakarta sowie Zentral-Jakarta. Die zehn Unterbezirke von Ost-Jakarta sind Cakung, Cipayung, Ciracas, Duren Sawit, Jatinegara, Kramat Jati, Makasar, Pasar Rebo, Matraman und Pulo Gadung. Süd-Jakarta hat eine Fläche von 145,73 km². Süd-Jakarta grenzt im Norden an Zentral-Jakarta, im Osten an Ost-Jakarta, im Süden an Depok, im Nordwesten an West-Jakarta und im Westen an Tangerang. Der Stadtteil untergliedert sich in zehn Unterbezirke – Cilandak, Jagakarsa, Kebayoran Baru, Kebayoran Lama, Mampang Prapatan, Pancoran, Pasar Minggu, Pesanggrahan, Setiabudi und Tebet – mit insgesamt 65 Gemeinden. Die Landfläche von West-Jakarta beträgt 127,11 km². Der Stadtteil grenzt im Norden an Nord-Jakarta, im Osten an Zentral-Jakarta, im Süden an Süd-Jakarta und im Westen an Tangerang. West-Jakarta untergliedert sich in acht Unterbezirke – Cengkareng, Grogol Petamburan, Kalideres, Kebon Jeruk, Kembangan, Palmerah, Taman Sari und Tambora – mit insgesamt 56 Gemeinden. Zentral-Jakarta ist der kleinste der fünf Stadtteile. Er hat eine Landfläche von 48,17 km², ist von ebener Topografie und grenzt an alle vier anderen Stadtteile an. Er untergliedert sich in acht Unterbezirke – Cempaka Putih, Gambir, Johar Baru, Kemayoran, Menteng, Sawah Besar, Senen und Tanah Abang – mit insgesamt 44 Gemeinden, welche wiederum in 388 Wohnviertel mit 4784 Nachbarschaften aufgeteilt sind.

Die traditionelle und für Jakarta typische Kultur entwickelte sich unter den Betawis, einer heute homogenen Volksgruppe aus ehemaligen Händlern und Arbeitern, die während der Kolonialzeit aus Europa, China, Indien und anderen Ländern Südostasiens einwanderten. Die ab dem 18. Jahrhundert entstandenen kulturellen Ausdrucksformen unterscheiden sich von der pribumi-Kultur der alteingesessenen Javaner und Sundanesen. Zur darstellenden Betawi-Kunst, die in den Vororten anlässlich von jahreszeitlichen öffentlichen Festen und privaten Feiern sowie im Stadtzentrum gelegentlich bei Kulturveranstaltungen gepflegt wird, zählen die Musikgattung Gambang Kromong, die auch zur Begleitung des Tanzstils Ciokek und der Operette Lenong verwendet wird. Die Tanjidor-Marschmusik zeigt deutlich ihren europäischen Ursprung. Der einzige aus niederländischer Kolonialzeit erhaltene Theater- und Veranstaltungsbau (Gedung Kesenian) stammt aus dem Jahre 1821 und wird noch heute als Theater für Konzert- und Ballettaufführungen genutzt. Er liegt unweit des Unabhängigkeitsplatzes (Merdekaplatz) in nordöstlicher Richtung. Im Ria Loka wird das Kabarett Srimulat mit komischen Szenen und Liedern aufgeführt. Ketoprak, javanisches Volkstheater, musikalisch begleitet von Gamelan, das seine Themen aus Volkslegenden und Märchen bezieht, wird im Bharata Theatre, nicht weit vom Pasar Senen, geboten. Auf dieser Bühne finden auch Wayang Orang-Aufführungen (= Wayang Wong) statt, die auf dem Ramayana oder dem Mahabharata basieren. Wayang Wong und Ketoprak werden ebenso monatlich im Taman Mini, Ancol Dreamland und Gedung Kesenian aufgeführt.

Jalan Jenderal Sudirman © Ecal saputra/cc-by-sa-4.0 Monas, the Jakarta landmark and national monument © flickr_com - Mikael07/cc-by-2.0 Jakarta Bay © Midori/cc-by-sa-3.0 Jakarta Cathedral © Gunawan Kartapranata/cc-by-sa-3.0 Jakarta History Museum © NickLubushko/cc-by-sa-4.0 © Gunawan Kartapranata/cc-by-sa-3.0 Bank of Indonesia © Gunawan Kartapranata/cc-by-sa-3.0 Grand Indonesia Shopping Town © Ume momo/cc-by-sa-3.0 Indonesia Museum © Gunawan Kartapranata/cc-by-sa-3.0 Jalan Jenderal Sudirman, main avenue and business district © Sanko/cc-by-sa-3.0 Mall Taman Anggrek © flickr.com - Dionisius Purba/cc-by-2.0 WTC Mangga Dua by the Ciliwung River © Midori/cc-by-3.0
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Monas, the Jakarta landmark and national monument © flickr_com - Mikael07/cc-by-2.0
Rings um den alten Rathausplatz (Taman Fatahillah) wurden mit Unterstützung der UNESCO mehrere Kolonialgebäude restauriert. Im Zentrum steht das Jakarta-Museum, das in einem der ältesten erhaltenen Gebäude untergebracht ist. Im Jahre 1710 erbaut, diente es als “Stadthuys” (Rathaus) der Verwaltung, später wurde es militärisches Hauptquartier und bis zum Zweiten Weltkrieg Sitz der Verwaltung West-Javas. Seit 1974 ist dort ein historisches Museum untergebracht. Es beherbergt eine Sammlung von Waffen, Möbeln, alten Landkarten und anderen Relikten der Kolonialzeit. Das “Wayang-Museum” befindet sich an der Westseite des Platzes. Das traditionelle Puppentheater ist in ganz Südostasien verbreitet. Stabpuppen und Schattenspielfiguren sowie die dazugehörigen Instrumente und andere Gegenstände, die für eine Aufführung gebraucht werden, sind dort ausgestellt. Das “Museum für Kunst und Malerei & Museum für Keramik” (Balai Seni Rupa) beherbergt eine Sammlung indonesischer Malerei und Keramik. In dem 1870 errichteten Gebäude des früheren Justizpalastes an der Ostseite des Platzes findet man Bilder bekannter indonesischer Maler. Interessant ist auch die Keramikabteilung. Auf der Nordseite des Platzes gegenüber dem Rathaus steht die alte portugiesische Kanone “Si Jagur”, ein Fruchtbarkeitssymbol. Westlich des Unabhängigkeitsplatzes liegt das Nationalmuseum (Museum Pusat) oder Gedung Gajah (Elefantengebäude), so genannt wegen des dort stehenden, vom thailändischen König Chulalongkorn im Jahre 1871 als Geschenk überreichten Bronze-Elefanten. Es ist eines der größten und am besten ausgestatteten Museen in Südostasien. Bereits im Jahre 1868 wurde es von den Niederländern gegründet. Die Sammlung informiert ausführlich über die Vulkane und Inseln, Völker und ihre Bräuche, traditionelle Kunst und Kunstgewerbe auf allen Inseln des Archipels. Das Nationalmuseum beherbergt eine beeindruckende Sammlung hinduistischer Kunstwerke aus Java wie auch von Porzellan der Han-, Tang- und Mingzeit. In der prähistorischen Abteilung sind Reste des Java-Menschen, zahlreiche Kultgegenstände, Steininschriften und hinduistische sowie buddhistische Statuen ausgestellt. In der Keramikabteilung sind rund 2000 Jahre alte Tonwaren und Porzellan, überwiegend aus China zu sehen.

Vom Rathausplatz ist es nicht weit bis zum “Großen Kanal” (Kali Besar). Dort befinden sich zahlreiche Handelskontore, Geschäftshäuser und Warenlager aus der Kolonialzeit. Von Anfang des 18. Jahrhunderts stammen die beiden Häuser an der westlichen Kanalseite, das Eckhaus der “Chartered Bank” und das Haus “Toko Merah”, heute: PT. Dharma Niaga. Dort liegen auch zwei Gebäude, die von deutschen Auswanderern errichtet worden sind, die Häuser “Imhoff” und “Wurmb”. Das Haus des aus Deutschland stammenden Generalgouverneurs Gustaaf Willem van Imhoff aus Leer in Ostfriesland ist ein langgestreckter roter Ziegelbau, “Toko Merah” genannt. Es wird gegenwärtig als Bürogebäude genutzt, kann aber besichtigt werden. Sehenswert ist die große Halle mit den doppelten Treppen. Das originale Mobiliar ist zum Teil im Rathaus der Stadt aufgestellt. Der Grabstein Imhoffs wird im “Wayang-Museum” gezeigt, das am “Taman Fatahillah” anstelle der baufällig gewordenen alten Kirche errichtet wurde. Das Haus von Baron Friedrich von Wurmb aus Thüringen, dem Friedrich Schiller seine Kurzgeschichte „Eine großmütige Handlung“ gewidmet hat, liegt zwei Gebäude vom “Imhoff-Haus” entfernt. Vor dem Eingang stehen zwei Löwenskulpturen. Eine renovierungsbedürftige, großzügige, im Stil des Klassizismus errichtete Eingangshalle lässt die ehemalige Pracht erahnen. Friedrich von Wurmb war einer der Begründer der Batavischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft. Seine Sammlungen bilden die Grundlage des heutigen Nationalmuseums und der Nationalbibliothek. In nördliche Richtung steht die restaurierte letzte über 200 Jahre alte Zugbrücke “Hoenderpasarbrug” (Hühnermarktbrücke). An der Mündung des Kanals steht der erst 1839 erbaute Aussichtsturm, von dem aus der Hafenmeister die eintreffenden Schiffe sichtete. Er ist auf den Mauern der Befestigungsanlage “Bastion Culemborg” aus dem Jahre 1645 errichtet.

Anfang des 19. Jahrhunderts waren die meisten Verwaltungsgebäude aus der Altstadt in das neue Batavia rings um den Koningsplein umgesiedelt worden. Heute überragt den etwa ein Quadratkilometer großen Unabhängigkeitsplatz (Merdekaplatz) in der Mitte unübersehbar das 132 Meter hohe Prunkstück der Denkmalkunst Sukarnos, das Nationaldenkmal (Monumen Nasional) mit seiner Flamme, die mit 35 Kilogramm Gold überzogen ist. Die Aussichtsplattform befindet sich in 115 Meter Höhe. Die Ostseite des Platzes wird vom 1993 renovierten, zweistöckigen “Gambir-Bahnhof” dominiert. Gegenüber liegt die “Emmanuel-Kirche”, ein runder Kuppelbau mit einem Eingangstor, das von einem dorischen Tempel stammen könnte. 1839 wurde die nach König Willem I. benannte “Willemskerk” als erste gemeinsame Kirche von Lutheranern und Reformierten eröffnet. Hinter der Brücke, an der Pejambon, steht das Unabhängigkeitsgebäude (Gedung Pancasila), das um 1830 als Residenz des Militärbefehlshabers im Stil des Klassizismus erbaut wurde. Seit 1918 residierte dort der “Volksraad”, dessen Mitglieder überwiegend aus der weißen Kolonialbevölkerung stammten und nur geringe politische Machtbefugnisse hatten. 1945 arbeitete dort ein von den Japanern eingesetztes Komitee (BPUPKI, später PPKI) unter Leitung von Sukarno die neue Verfassung aus. Am 1. Juni 1945 erläuterte Sukarno von dem Gebäude aus die Pancasila-Staatsphilosophie. In nordöstlicher Richtung steht das Finanzministerium, mit dessen Bau 1809 unter Herman Daendels, Generalgouverneur von 1807 bis 1811, begonnen worden war. Er wollte mit straffer Hand das korrumpierte Kolonialsystem reorganisieren und das alte Batavia erneuern. Der Krieg mit Großbritannien und seine Versetzung beendeten diese Aktivitäten. Nördlich vom Ministerium befindet sich der Oberste Gerichtshof (Mahkamah Agung), der seit 1848 in diesem neoklassizistischen Gebäude tagt. Im Westen befindet sich die katholische Kathedrale, im Jahre 1900 im neogotischen Stil mit einigen indonesischen Einflüssen erbaut. Die 77 Meter hohen Türme wurden aus Teakholz errichtet, denn die frühere Kathedrale aus dem Jahre 1833 war 1880 unter dem Gewicht der Türme zusammengebrochen. Die Istiqlal-Moschee aus weißem Marmor und deutschem Stahl bietet Platz für 120.000 Gläubige. Der riesige, moderne Kuppelbau befindet sich zwischen Medan Merdeka und Lapangan Banteng. Die Moschee, entworfen von dem katholischen Architekten Silaban, wurde 1961 unter Sukarno fertiggestellt. Mit diesem Bauwerk verfügt Jakarta nach Istanbul (Sultan-Ahmet-Moschee) über die zweitgrößte Moschee der Welt. Weiter westlich steht der Präsidentenpalast (Istana Merdeka). Der Bau war seit 1879 offizielle Residenz des niederländischen Gouverneurs, der jedoch das kühle Klima von Buitenzorg (Bogor) bevorzugte.

Südlich vom Kota- oder Hauptbahnhof, in der Jl. Pangeran Jayakarta 1, steht die älteste Kirche der Stadt, “Gereja Sion”, zwischen 1693 und 1695 erbaut. Die so genannte “Portugiesische Kirche außerhalb der Stadtmauer” wurde von Nachkommen der ersten portugiesischen Eroberer, ihren einheimischen Verbündeten und Sklaven genutzt, die von den Niederländern in Indien und Malaya gefangen genommen und dorthin verschleppt worden waren (Niederländische Ostindien-Kompanie). Schöne Barockschnitzereien zieren den Altar, die Orgel und die Bänke. Eine Tafel in niederländischer Sprache erinnert an die Eröffnung der Kirche am 19. Oktober 1695. Weiter im Süden liegt das alte Chinesenviertel “Glodok”. Die typische chinesische Atmosphäre mit den zur Straße offenen Läden, Restaurants und Werkstätten geht durch zahlreiche einförmige Neubauten wie moderne Einkaufszentren, Banken und Wohnblocks im Einheitsbetonstil immer mehr verloren. Auch ist bei den Unruhen im Jahre 1998 dort viel zerstört worden. In der Jl. Petak Sembilan steht der bedeutendste chinesische Tempel der Stadt, “Jin De Yuan” (auch Kim Tek I oder Wihara Bhakti genannt), der bereits 1650 vom chinesischen Leutnant Guo Xun Guan zu Ehren der Göttin der Barmherzigkeit errichtet wurde. Das Dach des Haupttempels ist mit Nagaschlangen und anderen Porzellanfiguren verziert, im Inneren stehen buddhistische und taoistische Figuren. Aus dem 17. Jahrhundert stammt die Figur des „Herrschers über die drei Welten“ (San Yuan) über dem Haupteingang. Zu chinesischen Feiertagen, beispielsweise zum “Fest der hungrigen Geister” oder zum chinesischen Neujahr, versammelt sich die chinesische Gemeinde im Tempel. Am Ende der Jl. Pantai Sanur steht einer der ältesten chinesischen Tempel, der “Ba Do Gong Miao” (Klenteng Ancol). Er wurde vermutlich auf Befehl des chinesischen Eunuchen-Admirals Zheng He und des Admirals Wang Zhu Cheng errichtet, die von 1405 bis 1430 siebenmal mit ihrer Flotte im Auftrag des Ming-Kaisers Zhu Di (1360–1424) den Archipel besuchten. Zheng He wird als der Heilige Sampo Kong in einem Tempel in Semarang (Zentral-Java) verehrt. Im Hauptbau des Klenteng Ancol stehen die Statuen der beiden Admiräle. Hinter dem Hauptgebäude befinden sich mehrere alte Gräber.

Taman Impian Jaya Ancol ist mit 137 Hektar Fläche Südostasiens größter Vergnügungspark mit Kunstmarkt, Freilicht-Theater, Schwimmbad, Bowlingbahn, Golfplatz und einem Aquarium. In Ancol befindet sich auch die 1985 eröffnete Fantasiewelt „Dunia Fantasi“, eine indonesische Mischung aus Disneyland und Rummelplatz im Baustil verschiedener Epochen und Kontinente. Weiter Richtung Strand liegt die Marina. Von diesem Yachthafen aus fahren Boote nach Kepulauan Seribu, dem Archipel der “Tausend Inseln” in der Bucht von Jakarta. Die 105 Inseln, 45 Kilometer nördlich von Jakarta gelegen, haben eine Fläche von 11,8 Quadratkilometer. Im dortigen Marine-Nationalpark befinden sich verschiedene Restaurants, Hotels, Bungalowanlagen und an der Lagune ein Bootsverleih. Im Delfinarium werden täglich Shows mit Seelöwen, Delphinen und anderen Tieren gezeigt. Im rund 100 Hektar großen Themenpark Taman Mini Indonesia Indah im Südosten der Stadt wurde die Republik Indonesien im Miniformat nachgebaut, wobei alle Provinzen des Landes durch jeweils maßstabsgerechte Gebäude im traditionellen Baustil und Kunsthandwerk vertreten sind. Dort befinden sich neben modernsten Museen für Energie, Naturkunde und Technik auch ethnologische wie das Museum Indonesia. Eine Multivisionsschau “Indonesien” ist zu betrachten; ein modernes Theater wurde im Jahre 1997 eingeweiht. Der Botanische Garten in Bogor, der Kebun Raya in der Nähe von Jakarta, ist Sitz vieler internationaler Forschungsinstitute. Er wurde am 18. Mai 1817 von Caspar Georg Carl Reinwardt (1773–1854) aus Lüttringhausen gegründet und enthält heute eine Sammlung von über 3.000 Pflanzenarten, darunter unter anderem über 200 Palmenarten und 883 Orchideenarten. Berühmt ist die Titanenwurz, ein Aronstabgewächs mit einem über zwei Meter hohen Blütenstand. Der Botanische Garten ist ein beliebtes und lohnendes Ausflugsziel in einer ruhigen und angenehmen Umgebung.

In Jakarta gibt es zahlreiche Märkte sowie viele große Kaufhäuser und Einkaufszentren. Zu den größeren Märkten der Stadt gehören der Fischmarkt “Kali Baru” und der “Bird’s Market” (Pasar Burung) südlich der Jl. Pramuka, am Beginn der Stadtautobahn. Auf dem “Pasar Seni Ancol”, ein großer Kunstgewerbemarkt im Vergnügungspark Ancol, wird Kunsthandwerk wie Schnitzereien, Bilder, Flecht- und Webarbeiten produziert und verkauft. Eine Kunstausstellung befindet sich im angrenzenden zweistöckigen Gebäude. Lebensmittel, Luxusartikel und anderes bieten die Einkaufszentren Grand Indonesia, Plaza Indonesia, das F-x, Plaza Senayan, Hayam Wuruk, Gajah Mada Plaza, Pasar Senen und Ratu Plaza in der Jl. Jen. Sudirman sowie Blok M in Kebayoran Baru. Die größten Einkaufszentren sind die Pondok Indah Mall (PIM) im Süden, Kelapa Gading und Mangga Dua im Norden sowie Taman Anggrek im Osten der Stadt. Supermärkte, die auch dem europäischen Standard entsprechen, gibt es mittlerweile in allen Teilen Jakartas.

Lesen Sie mehr auf Stadt Jakarta, Jakarta Tourismus, indonesia-tourism.com – Jakarta, LonelyPlanet.com – Jakarta, Wikivoyage Jakarta und Wikipedia Jakarta (Sicher Reisen - Die Reiseapp des Auswärtigen Amtes - Wetterbericht von wetter.com - Global Passport Power Rank - Travel Risk Map - Democracy Index - GDP according to IMF, UN, and World Bank - Global Competitiveness Report - Corruption Perceptions Index - Press Freedom Index - World Justice Project - Rule of Law Index - UN Human Development Index - Global Peace Index - Travel & Tourism Competitiveness Index). Fotos von Wikimedia Commons. Wenn Sie eine Anregung, Kritik oder einen Hinweis zu dem Beitrag haben, freuen wir uns auf Ihre E-Mail an kommentar@wingsch.net. Nennen Sie dazu im Betreff bitte die Überschrift des Blogbeitrags, auf den sich Ihre E-Mail bezieht.




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